*Kriegserklärung (L)

216 12 2
                                    

Ich habe den Abend richtig genossen mit meinem Knallkopf, und konzentriere mich den Rest der Woche darauf, wieder gesund zu werden.
Das mit Alice haben wir soweit geklärt, ich versuche es einfach zu ignorieren, dass sie meinen Mann scharf findet. Er glaubt mir eh nicht, dass sie es auf ihn abgesehen hat.

Zitat: Die ist nur froh, dass sie jemanden hat, den sie versteht und ihr nicht gleich unters Röckchen will.

Wers glaubt. Aber egal.
Am Wochenende hätte ich gerne noch mehr Zeit mit Ihm verbracht, doch er hat ein Shooting für ein japanisches Magazin und ist daher nicht hier. Aber das spielt keine Rolle.
Er hat mir auch meine Hausaufgaben mitgebracht, mit denen konnte ich mich gut beschäftigen.

Und dann endlich kommt der Montag.
Es ist alles so, wie es immer ist, Chaos vor der Stunde.
Und das neuste Mitglied unserer Klasse ist überdurchschnittlich gut drauf und ich höre sie schon von weitem lachen. Also, Laahs, keine Szene!

Ich trete alleine ein, und als sie mich sieht, wirft sie mir einen undefinierbaren Blick zu. Dabei verstummt ihr lachen kurz, ehe sie eich wieder der Traube um sich zuwendet und weiter lacht.
Ich setze mich zu Mineta und Ochako, um den neuesten Klatsch zu bekommen.
Und der lässt nicht auf sich warten. Shoto hat ein Liebesgeständnis von einem Mädel aus der Paralellklasse bekommen und muss jetzt damit leben, dass Mineta ihn nun hasst. Momo hat beschlossen, Designerin zu werden und ein selbst gemachtes Kleid in die Schule genommen, in welches sie unbedingt Toru stecken wollte. Doch die bleibt lieber unsichtbar, und will nicht auffallen mit so einem schicken Teil.
Und Keigo Tamaki, offiziell der zweitbegehrteste Mann in Japan und supersüsser Schauspieler, soll in der Stadt sein für irgendwelche Filmaufnahmen für seine Fernsehserie, in welcher er einen Superhelden spielt der fliegen kann.

Soweit so gut.
Also alles normal.

Nun kommt auch Katsuki rein, und sofort rennt Alice ihm entgegen und wirft sich ihm an den Hals!
Echt jetzt?!
Bakugou versucht sie etwas auf Abstand zu bringen, doch sie hängt sich einfach an seinen Arm.
Als sie an mir vorbei laufen, kann ich nicht anders.

"(E) Erbärmlich..."
Sofort dreht sie sich zu mir um und schaut mich mit funkelnden Augen an: "(E) Was hast du gesagt?"
"(E) Ihr zwei. Einfach nur erbärmlich. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen."
Bakugou dreht sich zu mir um, schaut mich leicht irritiert an.
Derweil löse ich mich vom Pult, drehe den beiden den Rücken zu und gehe zu meinem Platz, da der Unterricht jeden Moment beginnt.
Soll er ruhig merken, dass ich es nicht toll finde, dass er sich nicht mal mehr wirklich wehrt, wenn sie das macht.
Meine zwei Freunde bleiben verwirrt zurück.

Dann endlich beginnt der Unterricht und meine Gedanken werden von den beiden abgelenkt. Zumindest ein wenig.

Denn dann, in Chemie: "So, Klasse, wir machen nun Vierergruppen, für das nächste Experiment! Ihr könnt die Gruppen frei wählen, bis auf eine... tut mir Leid, Laahs, du musst mit Bakugou in eine Gruppe, ich weiss, ihr zwei vertragt euch nicht besonders gut. Zudem noch Alice und Momo."
Alice springt beinahe auf, knallt die Hände auf den Tisch: "Waaas? Wieso ich muss ausgerechnet mit Ihr arbeiten? Kann nicht jemand anderes? Alle andern dürfen selbst entscheiden!"
Ausnahmsweise muss ich ihr zustimmen.
Doch er schüttelt den Kopf: "Tut mir leid, das ist nicht verhandelbar! Laahs ist die einzige in unserer Klasse, die neben euch zwei richtig Englisch kann, und Momo die beste in Chemie. Und da wir heute Schwarzpulver herstellen, kann ich keine Zwischenfälle gebrauchen, also müsst ihr zusammen arbeiten, da Bakugou zum Teil selber noch etwas Probleme beim lesen hat, und es viele Fachbegriffe gibt, gibt es keine andere Lösung."

Wir zwei Mädels verdrehen die Augen, doch seine Erklärung leuchtet ein.
Also setzen wir uns an einen der Tische und beginnen mit dem Experiment.
Auf das ermahnen unseres Lehrers in Japanisch. Die helle Stimme des Goldlöckchens und ihr furchtbares Japanisch nerven mich so gewaltig, und ich muss extrem aufpassen, dass ich das Pulver nicht entzünde.
Doch schlussendlich haben wir alle es geschafft, und das Pulver ist fertig.

"So, das habt ihr gut gemacht... und nun kommt das beste daran. Jetzt verpulvern wir es!", der Chemielehrer hat plötzlich so ein diabolisches Grinsen aufgesetzt.
Und viele in unserem Klassenzimmer ein verwirrtes.

"Also, wenn man Schwarzpulver anzündet, entsteht ziemlich schnell ziemlich viel Rauch. Wir gehen jetzt das Schulgebäude einräuchern!", erklärte er fröhlich. Das hingegen klingt nach Spass!
Und so nahmen wir unser Pulver, schauten, in welche Richtung der Wind wehte, und dann entzündeten wir das Pulver. Und er hatte Recht, innert kürzester Zeit war das komplette Schulgebäude eingeräuchert, und die übrigen Klassen verliessen fluchtartig das Haus, begrüsst von unserem hämisch lachenden Lehrer.
Das war echt ein Spass.

Zumindest für uns, die anderen Lehrer fanden es nicht ganz so prickelnd, auch wenn es 5 Minuten vor Pause war.

Und ich muss zugeben, der Schluss zumindest hat die Nerven vorher belohnt. Zumindest, bis ich die nächste Aktion meiner Rivalin sehe. Denn die versucht nun ganz offensichtlich, Bakugou wegzuziehen und zu verschwinden. Im allgemeinen Durcheinander bestimmt eine gute Idee, es würde nicht weiter auffallen. Ich versuche sie auszublenden, doch das hilft nicht, ich muss den beiden nach. Irgendwie stinkt diese Aktion gerade zum Himmel.

Und ich sollte leider recht behalten. Ich entdecke die beiden versteckt hinter dem Schulgebäude, ein Ort, an dem selten bis nie jemand war. Und dort steht sie vor ihm, packt seine Hände und schaut ihm in die Augen.

Obwohl sie nicht laut spricht, kann ich jedes Wort verstehen. 
"(E) Das hat Spass gemacht. Aber ich werde aus dieser Laahs einfach nicht schlau! Wieso hasst sie mich so? Und wieso hasst sie dich so, dauernd feindet sie uns an! Ist sie etwa neidisch?"
"(E) Alice, sie hat einen Freund."
"(E) Naja, egal, jetzt bin ich ja endlich mit dir alleine. Kann ich heute Abend zu dir kommen? Ich würde gerne einen Film schauen mit dir!", versucht sie das Thema zu wechseln.
"(E) Ich habe keinen Bedarf. Zudem möchte ich lieber mit meiner Primadonna was machen.", entgegnet er.
"(E) Wieso denkst du immer nur an sie? Du nennst sie sogar Primadonna, was ja eigentlich kein liebevoller Name ist! So toll kann sie ja doch nicht sein! Wieso nimmst du nicht einfach mich? Ich verspreche dir, die bessere Freundin zu sein, als es dieses andere Mädel ist. Sie zeigt sich ja nicht mal, sie kann nicht mal zu dir stehen!"

Nun reicht es mir! Ich habe genug gehört. Ich komme um die Ecke, lehne mich seitwärts an die Wand und verschränke meine Arme vor der Brust, ehe ich ein schiefes Grinsen auflege.


***An dieser Stelle möchte ich meinem Chemielehrer ganz herzlich danken, denn die beschriebene Szene spielte sich damals tatsächlich so bei uns ab. Obwohl es eigentlich nicht erlaubt ist, in der Schule Schwarzpulver herzustellen, war die ganze Klasse wahnsinnig gut in Chemie, und so hat er eine Ausnahme gemacht. Ich vergesse den Moment nicht, als wir das Nachbarsgebäude eingeräuchert haben, und vor allem das Grinsen unseres Lehrers. Danke nochmals!***

Bakugou SuperstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt