*Auftritt (L)

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Endlich ist es soweit! Freudig mache ich mich auf den Weg zur Schule, die Aufführung findet in der Turnhalle statt. Bakugou fährt gleichzeitig mit mir, und hat eine krass dunkle Aura, dich sich noch verstärkt, als ich vergeblich versuche, ihn etwas aufzumuntern. Leine Ahnung, was heute wieder falsch verkabelt ist bei dem, aber ich beschliesse, ihn mal wieder zu ignorieren. Soll er alleine Miesepetrig sein.

In der Schule angekommen  flitze ich vor und geselle mich zu den anderen Balletttänzern. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, der Ablauf nochmals durchgegangen, und schon geht es los. Ich und meine Gruppe kommen ziemlich am Anfang des Abends, dann habe ich noch einen zweiten Auftritt alleine und zum Schluss kommt dann ein kleiner Pirouettendrehwettkampf. Wir fanden es witzig, zu zeigen, wie viele Drehungen wir schaffen, und haben kurzerhand einen Wettbewerb daraus gemacht. Wer am meisten Umdrehungen schafft ohne das Bein abzustellen und zum Schluss noch einen Spagatsprung schafft hat gewonnen. Ich rechne mir gute Chancen aus, wir haben nur drei Mädels und ein Junge, die mir wirklich Konkurrenz machen könnten.

Vor dem Vorhang kann ich nun langsam das Gemurmel lauter werden hören, offensichtlich beginnt sich der Saal zu füllen! Vorsichtig spienzle ich in den Raum, mein Dad und Izuku sind bereits hier, Uraraka noch nicht. Dass sie nicht gleich mit Midoria gekommen ist?

Dann muss ich mich bereits aufwärmen gehen. Auch einige Jungs des Hiphop Kurses sind sich bereits am aufwärmen, darunter auch Bakugou. Ich kenne ihn nun doch schon gut genug, um zu sehen, dass er sich die grösste Mühe gibt, gut drauf zu sein, doch sein Lachen ist gefakt. Hat der Kerl mal wieder nicht geschlafen, dass er so scheisse drauf ist?

Egal.

Die ersten Tänzer sind nun bereits draussen, und ich kann den Jubel bis hier her hören. Sie scheinen sehr gut gewesen zu sein! Ich bin mit meinen Leuten am Start. Endlich geht es los, meine Anspannung ist wie weggeblasen, als das Scheinwerferlicht mich blendet. Schon die erste Reihe kann ich nicht mehr erkennen, doch ich weiss, wo meine Leute sitzen.

Die Musik stellt ein, und ich fliessen, schwebe, fliege über das Parkett! Die Choreo ist perfekt! Ich mache keinen einzigen Fehler, und auch alle anderen tanzen einwandfrei. Dank meiner zusatzstunde, in der ich mit Bakugou meine Hebefiguren nochmals repetieren konnte, habe ich auch keine Angst mehr vor diesen, Mike (unser Junge, der mich hochhebt) bringt mich mit Leichtigkeit hoch. Auch wenn er nicht annähernd so stark ist wie Bakugou, dafür ist er eleganter!

Doch so sehr ich auch unseren Tanz geniesse, irgendwann ist alles zu ende und wir verbeugen uns im Applaus. Dann räumen wir die Bühne und lassen Bakugous Jungengruppe raus. Als er an mir vorbeiläuft, sucht er kurz meinen Blick, dann rauscht er an mir vorbei. Keine Ahnung wieso, aber ich habe das Verlangen, ihm zuzusehen. Ich habe noch nie die ganze Gruppe gesehen, nur seinen Teil. Daher bleibe ich am Rand stehen und schaue von der Seite auf die Bühne.

Chelsea, eine meiner Mittänzerinnen bleibt verwundert stehen: "Kommst du?"
"Gleich, ich will den Jungs kurz zuschauen...", entgegne ich, ohne meinen Blick abzuwenden.
"Versteh ich, immerhin tanzt Bakugou mit. Ah, er ist so süss!", beginnt sie zu schwärmen.
"Blödsinn, der ist n richtiges Monster..."
"Stimmt ja, ihr zwei mögt euch ja nicht besonders, auch wenn ich nicht weiss, wieso... Aber hey, müssen ja nicht alle denselben Jungen toll finden!" Damit dreht sie sich um und geht davon. Ja genau, wir müssen nicht alle denselben toll finden...

Seine Choreo beginnt, und ich kann meinen Blick nicht abwenden. Wow, zusammen in der Gruppe machen die Jungs echt was her, und Bakugou tanzt echt Hammer! Alleine ist sein Part ja schon ansehnlich, aber zusammen rocken sie das Stadion.

Und auch wenn ich nicht weiss wieso, ,irgendwie habe ich das Gefühl, dass er heute noch energetischer tanzt als sonst! 
Der Tanz ist vorbei, und wieder applaudieren die Zuschauer. Die Jungs kommen winkend wieder von der Bühne. Bakugou ist der letzte, der die Bühne verlässt. Als er an mir vorbei läuft, sieht er mich mit einem herausfordernden Blick an. Obwohl er weiter läuft, lösten sich seine Augen nicht von den meinen, bis er beinahe den Kopf verrenkt, ehe er wieder geradeaus schaut. Nun erst bemerke ich, dass ich die ganze Zeit, die stillgestanden zu sein schien, die Luft angehalten habe.

Warum verwirrt er mich gerade so?

Die Show geht weiter, ich komme erst wieder nach der Pause dran, und so verbringe ich die Wartezeit mit meinem Handy in der Hand. Als endlich die Pause angekündigt wird, gehe ich sofort nach vorne, um meine Gäste Willkommen zu heissen.

Mein Dad strahlt über beide Ohren: "Süsse! Du hast so wundervoll getanzt! Ich bin so stolz auf dich!" Ehe er was dagegen tun kann, springe ich in seine Arme: "Dad! Ich bin so froh, dass du es geschafft hast herzukommen! Ich hatte Angst, dass noch ein Notfall reinkommt!"
"Pft, der Notfall kann warten, bis ich wieder im Krankenhaus bin, jetzt gerade bist du wichtiger!"

Nun muss ich doch etwas grinsen. Ich bin mir sicher, er hätte es einem anderen aufgetragen, wenn etwas gewesen wäre!
Dann begrüsse ich auch Izuku und Ochako, welche nun auch da ist und über beide Ohren grinst. Stimmt ja, das ist für sie sowas wie ein Date, oder?

"Kommt, Leute, ich spendiere euch ein Stück Kuchen und eine Karotte!", dabei grinst mein Dad mich an, wohlwissend, dass ich nichts esse. Hinter mir kann ich Bakugou mit seiner Tante reden hören, doch ich verstehe nicht, um was es geht. Wir holen uns also Kuchen (und Dad zaubert tatsächlich eine Karotte aus seiner Tasche! Scherzkeks!) und geniessen den. Leider kann ich nicht die ganze Pause mit ihnen verbringen, da ich mich bereits wieder aufwärmen muss, und so gehe ich etwas früher zurück hinter die Bühne. Dort bin ich praktisch alleine.

Der Aufwärmraum zumindest habe ich für mich alleine. Aber nicht lange. Bakugou kommt rein und schliesst die Türe hinter sich. Nach mir kommen einige Modern Dances dran, und ich weiss, dass ausser mir in den nächsten paar Minuten niemand den Raum braucht, wieso ist er also hier?

Er dreht sich um, lehnt sich an die geschlossene Türe und schaut mir in die Augen.
"Wieso? Wieso tust du das?", fragt er. Ich verstehe gerade nur Bahnhof. Wovon spricht er?

Ich lege meinen Kopf schief und schaue ihn fragend an.

Bakugou SuperstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt