Bakugou Superstar

Zusammenstoss (L)

Der Wecker klingelt mich schon wieder aus dem Bett. Echt jetzt, wieso hab ich das Ding eigentlich? Das ist doch kacke! Zum Glück ist wieder schönes Wetter, und noch nicht zu kalt, daher beschliesse ich, wieder draussen laufen zu gehen.

Musik rein, und los gehts, runter in den Wald. Ich laufe meine Lieblingsstrecke, und heute fühlt sich mein Körper einfach gut an. Daher gebe ich etwas mehr Gas, baue mehr Sprints ein als sonst. Springe über einige Baumstämme, die am Weg liegen, tanze einige Schritte durch den Wald. 

Wenn ich gut geschlafen habe, fühlt sich mein Körper viel leichter an als normalerweise, und ich habe das Gefühl, ich kann alles. Nur noch den Hang hoch, dann vorbereiten für die Schule! Ich setze zum Spurt an, Kopf nach unten, meine Muskeln sollen Schmerzen, wenn ich oben ankomme. Oh süsser Schmerz der gebrauchten Muskeln!

*Bumm*

Durch einen harten Aufprall falle ich rückwärts auf den Boden und lande unsanft auf dem Arsch. Verdammt, was war das? Ich schaue nach oben, in das wutverzerrte Gesicht von diesem Amibeau. Was macht der hier?

"ldkfjuhbvlikrugpbö!!!" Schreit er mich an.
Wie bitte was? Ich habe kein Wort verstanden und ziehe die Kopfhörer aus den Ohren: "Was hast du gesagt?"
"Verdammt, hast du keine Augen im Kopf! Das tat verdammt weh, wenn ich nun wegen deiner Birne blaue Flecken kriege!"

Gehts noch!?

"Erst mal guten Morgen...", versuche ich es, doch werde unterbrochen: "Den guten Morgen kannst du dir sonst wo hinstecken! Du sollst deine Augen aufmachen wenn du schon wie eine Irre durch die Strassen läufst!"

Keine Ahnung wieso mir gerade jetzt mein Geduldsfaden reisst, aber ich ticke aus: "Sag mal du Kackbratze, gehts noch? Ich liege am Boden weil du plötzlich im Weg stehst und du machst dir nur um deinen ach so tollen Möchtegern-Mucki-Körper Sorgen? Verzieh dich dorthin, wo du herkommen bist!"

Damit stehe ich auf und gehe mit wütenden Schritten zu meiner Einfahrt. 
"HEY", ruft er mir hinterher, doch ich zeige Ihm nur den Mittelfinger und stecke meine Kopfhörer in die Ohren zurück. Ich kann hören, dass er noch was ruft, beschliesse aber Ihn zu ignorieren. Wieso macht der mich so aggressiv? Ich bin doch sonst nicht so?

Grummelnd mache ich mich bereit für die Schule, bevor ich wieder mit dem Bus hinfahre. Dort angekommen sehe ich wieder diese Limo. Na toll, er ist auch bereits wieder hier!

Ich beeile, ins Klassenzimmer zu kommen, und wie vermutet wird er bereits von den Mädels umschwärmt. Lässig sitzt er auf dem Schreibtisch und flirtet ausgelassen mit allen. Kotzbrocken. Die haben wohl noch nie sein anderes Ich erlebt.

Als ich an Ihm vorbei an meinen Platz will, steht er schnell auf und kommt einen Schritt auf mich zu: "Hey, Laahs, kannst du..."
"Tz, lass mich in Ruhe...", unterbreche ich Ihn. Was soll das?
"Wuuuh, Laahs hat schlechte Laune... Ignorier Sie einfach Bakugou, wenn du was wissen willst können wir dir auch weiterhelfen!", wendet sich Mina an Ihn. Ja klar, dass die sich gleich an Ihn macht, sie steht auf Blonde Kerle mit Muskeln.

Bakugou zuckt mit den Schultern und wendet sich wieder den anderen zu. Ich stecke mir schnell die Kopfhörer in die Ohren, um dem Geschwätz nicht zuhören zu müssen. Echt, die können so anstrengend sein. 

Der Tag vergeht wieder anstrengend langsam. Ich habe echt keinen Bock mehr auf die scheisse. Kann ich nicht einfach wieder unsichtbar sein, wie sonst auch? Bitte?

Da ich heute nach der Schule noch Balletttraining habe, gehe ich nicht mit dem Schulbus nach Hause, sondern mit dem öffentlichen Bus zu meinem Studio. In meinem Studio wird Ballett, Hip Hop und Modern Dance unterrichtet. Ich bin in allen gut, doch Ballett ist meine grosse Leidenschaft.

Das Training ist wieder schweisstreibend, doch befriedigend. Endlich kommt meine gute Laune von heute Morgen wieder zurück, und ich geniesse die Musik, die Bewegungen und den harten Atem, zu dem ich gezwungen werde. 
Nach der Stunde lächle ich wieder, und meine Trainerin kommt zufrieden zu mir: "Scheint, als hättest dir den Stress wegtanzen können. Was ist denn heute los gewesen, du warst total angespannt?"

Ich lächle leicht: "Ich habe einen neuen Nachbarn, der mit mir zur Schule geht und ein Arschloch ist. Hintenrum, vorne ist er DER Hengst, der Liebling aller. Ich kann den Typ jetzt schon nicht ab..."
"Dann war es eine gute Idee, dich hier auszutoben! Über die Schritte weiter, sie sind schon fast, aber eben nur fast perfekt!", ermutigt Sie mich. Ich muss lächeln, es breitet sich über das gesamte Gesicht aus.

Ich bedanke mich und gehe glücklich nach Draussen. Gerade, als ich durch die zweite Türe gehen will, steht plötzlich jemand vor mir, und ich wäre wieder beinahe in jemanden reingelaufen. Entschuldigend lächelnd hebe ich meinen Kopf und möchte mich entschuldigen, da blicke ich in zwei rote Augen.

War ja so klar, so klischeehaft. Ausgerechnet dem eingebildeten Pinsel muss ich über den Weg laufen hier. Was zum Henker macht der hier? Mein Lachen gefriert, und ich spüre wieder den Zorn in mir hochsteigen.

"Sieh an, unser Prinzesschen tanzt also? Hätte ich mir denken können!", spöttelt der Blonde. Er ist über einen Kopf grösser und lehnt sich etwas über mich drüber. Ich wünschte, ich könnte Ihn einfach verschwinden lassen. Doch das geht nicht, also erwidere ich: "Und unsere Kackbratze will Ballett lernen? Siehst sicher süss aus mit Tütü und Spitzenstrümpfen!"

Sein Blick! Das spöttische Grinsen ist wie weggefegt: "Dumpfbacke, ich komme mir den Hiphopkurs anschauen, als ob ich jemals so was schwules wie Ballett machen würde."
"Nicht? Schade, dabei würde das sooo gut zu dir passen! Ich würde dir auch gerne das Plie beibringen!", setze ich zum Konter an.

"Pass nur auf, du kleine Mistratte, dass du beim laufen nicht wieder hinfällst, und dir deinen Primaballerinafuss verstauchst...", knurrt er.
"Soll das eine Drohung sein, Mistkäfer? Die kannst du dir in deinen Allerwertesten stecken, als ob ich jemals nochmals so nahe an dich kommen würde. Dein Gestank habe ich nun erkannt und werde Ihm grösstmöglichst ausweichen, da ich sonst in Ohnmacht falls. Viel Spass..."

Damit ducke ich mich unter seinem Arm durch und stolziere zum Busbahnhof.

Eingebildeter Schnösel!