Kriegserklärung (B)

201 13 0
                                    

Bin ich froh, hat sich die Sache gelegt, und ich konnte mit Laahs alles regeln. Hoch und heilig habe ich ihr versprochen, dass sie von Alice nichts zu befürchten hat, ich weiss eh nicht, wieso sie sich einbildet, dass die Engländerin was von mir will!

Nun aber geht die Schule wieder los, und als ich ins Schulzimmer eintrete, werde ich leider beinahe von dem blonden Wirbelwind umgeworfen. Sehr zum Missfallen von Laahs, wie es scheint, denn die kann sich einen bissigen Kommentar dazu nicht verbeissen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie doch eifersüchtig werden könnte, und wieder einmal wird mir bewusst, dass unsere Kulturen doch ziemlich unterschiedlich sind, was Körperkontakt und vor allem Zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Mann und Frau angeht. Insbesondere bei Ihr nicht.

Doch richtig schlimm wurde es dann in der Chemiestunde, denn da hat unser Lehrer uns einfach in dieselbe Gruppe gesteckt. Und wer hätte gedacht (Oh Wunder, Oh Wunder!), Laahs ist ziemlich gereizt.
Wir beginnen gerade mit dem zusammentragen der einzelnen Komponeneten, und natürlich mache ich alles falsch.

"Verdammt, Bakugou! Das ist die falsche Schale! Su musst die aus Gestell 4, Abteil B nehmen!", faucht sie mich an.
Ich verdrehe sie Augen, ehe ich antworte: "Und was bitteschön ist mit dieser nicht gut?"
"Die ist zu gross! Wir machen keinen Kuchenteig!"
"Schade, Kuchenteig wäre mir gerade lieber... der wäre wenigstens süss, nicht so wie du gerade!",
Sie verengt ihre Augen: "Ach, der wäre zuerst versalzen, weil du zu unfähig wärst, Salz und Zucker auseinander zu halten, und dann bestimmt verbrannt, weil du zu doof wärst, um den Wecker zu stellen!"
Oh, wie ich diese Unterhaltung gerade feier.
Momo geht dazwischen: "Hier, ich habe die richtige Schüssel. Könnten wir uns jetzt bitte konzentrieren?"

Wütend drehen wir uns den Rücken zu.
Und dann geraten die beiden Mädels aneinander.
"Alice, bist du bescheuert? Die Menge stimmt nicht!", faucht meine Süsse das Blondchen an, welche gleich zurück schiesst: "Da ich kann nichts für, wenn du nicht richtig übersetzt. Woher soll ich weis, wo Waage kalibriertes wird, wenn du mir nie helfen kannst!"
"Aber du solltest wenigstens die Zahlen lesen können, oder bist du selbst dafür zu doof?"
"Hey, was kann ich dafür, dass ich nichts habe Japanisch als Muttersprache? Du würdest Englisch auch nichts so gut sein! Wenn du besser kannst, dann mach doch alleiner!"

Und ja, was soll ich sagen?
Ich muss lachen, wie sich die beiden gerade verhalten!
Sofort erhalte ich von zwei Frauen böse Blicke.
"Was ist denn so lustig, Katsuki?",fragt mich Alice, und Laahs fragt mich ebenso: "Ja, was ist denn so lustig, Katsuki?"
Sie betont meinen Vornamen extra, ich glaube sie mag es nicht, dass Alice mich so nennt. Aber in Amerika und England ist es normal, dass man sich mit Vorname anspricht, nicht so wie hier.
"Ihr streitet euch wie kleine Mädchen! Könntet ihr nicht etwas netter zueinander sein?", versuche ich zu schlichten.
"Pff, du kannst sie genauso wenig leiden wie ich...", platzt da Alice heraus, und am liebsten hätte ich geschrien 'da liegst du verdammt falsch, ehrlich gesagt liebe ich sie mehr als alles andere', doch stattdessen grummle ich lediglich: "Das hat alles keinen Sinn so..."

Wir erschrecken alle drei, als es plötzlich auf dem Tisch knallt. Momo hat darauf geschlagen und schaut uns mit zusammengekniffenen Augen an: "Ich habe eure Streitigkeiten so satt, wer noch einmal unhöflich oder sowas ist, kriegt von mir aus Maul! Ich will mich auf die Aufgabe hier konzentrieren, nicht darauf, dass ihr euch nicht die Köpfe einschlagt! Also bitte...!"
Damit deutet sie auf unsere Aufgabe.

Und so taten wir wie geheissen, wenn die Schulqueen nämlich sauer wurde, konnte sie echt unangenehm werden!

Dann endlich waren wir fertig, und mit der folgenden Überraschung hat keiner gerechnet.
Wir dürfen die U.A. einräuchern.
Was natürlich mehr als nur spassig zu werden versprach.
Und das tat es dann auch!

Während unser Lehrer sich wie ein Kind darüber freute, dass alles vollgequalmt war, wurde die Schule der anderen Klassen abgebrochen.
Und mitten in dem Tumult packte mich Alice und zieht mich nun hinter sich her.
Schelmisch lächelnd zieht sie mich von den anderen weg, in eine unbeobachtete Ecke der Schule.
Irgendwie schwant mir übles...

Und leider...

...sollte ich auch recht mit meiner Vermutung haben.
Denn Alice wollte, dass ich Laahs verlasse, und mich stattdessen auf sie einlasse. Wobei sie ja nicht wusste, dass es sich bei meiner Freundin um Laahs handelt.

Ich versuche noch, sie möglichst sanft abblitzen zu lassen, doch dann sehe ich ausgerechnet das Mädchen um die Ecke biegen, dass ich nun am allerwenigsten sehen will...

Ich erstarre und blicke an Alice vorbei, worauf sich diese ebenfalls umdreht und den 'Störenfried' entdeckt.
"(E) Was willst du denn nun schon wieder hier? Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen und dich um deine Sachen kümmern?", schrie sie Laahs aufgebracht an.
Doch diese lächelt nur schief: "Oh, wieso, ich hab doch gar nichts gesagt... wollte nur wissen, wie es nun weiter geht! Bitte, fahrt fort und beachtet mich nicht weiter!"
Ihre Stimme trieft nur so vor Verachtung und Sarkasmus.
"Verschwinden! Das geht dich gar nicht an!", zickt nun Alice, doch nun kommt Laahs von der Wand weg und läuft auf uns zu.

"Ah, und wenn doch? Mich interessiert die Reaktion von seiner kleinen Primadonna auf diese Situation hier!", sagt sie gerade heraus, und stellt dabei Blickkontakt her mit mir.

"Laahs, bitte versteh das nicht falsch, ich habe ihr bereits gesagt, dass ich meinen Schatz nicht verlassen werde! Schliesslich liebe ich sie über alles!", nun muss ich einschreiten, ehe es eskaliert. Auch wenn wir keinem was verraten wollen, muss ich sie doch davon überzeugen, dass ich auf ihrer Seite bin.

"Wieso rechtfertigen du dich vor ihr?", kreischt Alice nun.
Und dann tat Laahs etwas, womit ich niemals gerechnet habe.

"Weil keiner seine Primadonna so gut kennt wie ich... und du von ihr keine Chance bekommen wirst, dich da dazwischen zu drängen!", flüstert sie bedrohlich.
"Er gibt sich nur mit dir ab, weil er muss, weil es Herr Aizawa es ihm befohlen hat. Würde er es nicht tun, müsste ich... und das will keiner der Beteiligten."

Ihre Augen weiteten sich, ehe der Zorn sie wieder übernimmt.
"Das glaubst auch nur du!", knurrt sie bedrohlich, doch Laahs lacht nur: "Na dann, versuch doch dein Glück! Du kannst nur verlieren!"

Mit diesen Worten dreht sie sich um und verlässt uns winkend.

Bakugou SuperstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt