Daddy (L)

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Ich. Stehe. Nicht. Auf. Punkt.

Die Erinnerung an die letzten Tage sind tief in mein Gehirn eingebrannt. Ich musste Bakugou nen ganzen Tag Daddy nennen. Ist ja nicht so, dass ich nicht versucht habe, den Spiess zu drehen. Doch das hat er sehr... ungewöhnlich gelöst.

"Mommy, würdest du mir bitte meine Handschuhe geben? Die sind bei dir vorne", versuchte ich es.
"Häää? Was fällt dir ein, du hast da was falsch gemacht!", erwiderte er, seine Augen zu Schlitzen verengt.
"Nee, Sero sagte klar Daddy oder Mommy, also darf ich dich Mommy nennen.". erklärte ich Ihm.
"Nee, Mommy musst du ein Mädchen nennen, da er ein Junge ist, musst du Ihn Daddy nennen, so sage ich als der König es!", Sero stand hinter Bakugo und stärkte seinen Rücken.

"Woher willst du wissen, dass er ein Mann ist?", zickte ich: "So wie er sich verhält ist er ganz klar n Mädchen!" Ich konnte es nicht lassen, Ihn zu provozieren.
"Soso, bin ich?" Erwiderte er, dann packte er mich, zog mich in eine Ecke, aus der ich nicht fliehen konnte, da er im Weg stand, öffnete kurzerhand seine Hose und liess sie herunter.

Der gesamte Raum starrte geschockt zu uns beiden (Gott sei Dank war gerade kein Lehrer anwesend), doch ich war die einzige, die Blick auf sein... Ding hatte.

Ich spürte, wie ich knallrot anlief, dann drehte ich mich schnell um und verdeckte meine Augen mit den Händen.
"Nenn mich noch einmal Mommy, und ich tu das nochmals!", hörte ich Bakugou hinter mir in mein Ohr knurren.

Zu Nah! Viel zu  Nah!! Send Help!!!

"T-tut mi-r leid-d-d D-daddy!", ich konnte nur noch stammeln.
Dann hörte ich, wie er sich die Hose wieder anzog, den Gürtel schloss, immer noch viiiel zu nahe an mir, dann lehnte er sich wieder zu mir hin (geh weg! Komm nicht noch näher!), pattete mir auf den Kopf: "Braves Mädchen!" und liess mich dann einfach stehen.

Ich konnte mein Herz viel zu schnell bis zum Hals schlagen hören, das Blut rauschte in meinen Adern und ich bekam das Gefühl, betrunken zu sein. Was war nur los mit mir?

Das frage ich mich heute immer noch, wir sind nun bereits wieder auf dem Rückweg. Nun kann ich Ihn auch wieder Baka nennen, so wie sonst auch, doch den letzten Tag haben alle anderen geholfen, dass ich Ihn immer Daddy nennen musste. Es war so beschämend! Auch wenn mich der Gedanke, jemanden Daddy zu nennen gar nicht so abschreckte.

Da bemerke ich, wie sich plötzlich jemand neben mich setzt. Erstaunt schaue ich rüber, dann ziehe ich meine Kopfhörer aus den Ohren: "Midoryia! Was machst du denn hier?"
"Hallo Laahs. Naja, ich dachte mir, du sitzt so alleine da, und warst so in Gedanken verloren, da habe ich... da habe ich... naja..."
"Izuku, was ist los?", frage ich nach.

Er senkt den Kopf etwas und hält mir sein Notizheft hin. Ich schaue auf die Zeichnung, die er dort gemacht hat... von mir? Wir wissen, dass er immer irgend etwas in sein Notizheft kritzelt, doch dass er so gut zeichnen kann?

"Wow, das ist mega schön! Ich wusste gar nicht, dass du so toll zeichnen kannst?!"
"D-danke. ich hoffe es gefällt dir. Normalerweise mache ich bloss skizzen, um mir etwas optisch besser vorstellen zu können, aber dein Blick hat mich irgendwie fasziniert. Tut mir leid, falls ich dir zu nahe gekommen sein sollte! Ich wollte doch nur aufmuntern, weis du die letzten zwei Tage irgendwie so angespannt warst."

Ich muss lächeln. Er hat auch mitbekommen, dass ich Bakugou Daddy nennen muss, und ich glaube er hatte Mitleid, er muss wohl bemerkt haben, dass wir uns nicht besonders mögen.
"Wenn du willst, darfst du sie gerne haben.", bietet er mir an.

Nun strahle ich wohl übers ganze Gesicht, denn nun beginnt auch er zu lächeln und reisst die Zeichnung aus dem Heft und gibt Sie mir. Ich verstaue Sie in einem meiner Bücher, damit Sie nicht verknittert.
"Du sag mal, du bist doch sehr gut in Mathe, oder?", fragt er mich plötzlich.
"Ja, das kann man so sagen. Nur Tenya ist besser in Algebra als ich."
""Ehm... würde es dir etwas ausmachen, mir etwas Nachhilfe zu geben und mit mir für den nächsten Mathetest zu lernen? Ich bin sonst echt gut, aber das kapiere ich einfach nicht."

Zugegebenermassen, ich bin etwas überrascht. Obwohl ich erst (oder bereits vor) zwei Jahren hierhergezogen bin, hat mich noch nie jemand gefragt, ob er mit mir lernen darf. Eigentlich habe ich keine Lust, andererseits ist es vielleicht auch mal ganz gut, mit meinen Gedanken nicht immer beim Monster von nebenan zu sein. Er darf bloss nicht zu mir kommen.

"Weisst du was? Klar gerne! Vielleicht tut es mir auch nochmal gut, das ganze einmal zusätzlich zu erklären, so kann ich vielleicht doch noch Tenya überholen... wieso willst du eigentlich nicht mit Ihm lernen?", frage ich dann.
"Das habe ich schon, aber er kann es nicht besonders gut erklären. Ich habe keine Ahnung, wovon er spricht, er ist zwar mein bester Freund, aber ein furchtbarer Lehrer.", kommt seine Antwort. Das kann ich mir sogar sehr gut Vorstellen!

"Ok. Wann hättest du denn Lust? Heute ist Mittwoch, den Test haben wir in einer Woche am Freitag.", hake ich nach.
"Uhm, am besten Freitags nach der Schule? Ich könnte auch gleich mit dem Bus zu dir mitfahren... oder du könntest zu mir kommen, was dir lieber ist!"

OH GOTT! Nicht zu mir! Wenn er Bakugou bei mir sieht! 

"Dann gehen wir doch zu dir! Ich wohne etwas weiter weg..." stimmt ja, ich habe noch nie jemanden nach Hause genommen, und auch wenn die anderen wussten, wer mein Vater ist, weiss keiner, dass ich am "Millionenhang" wohne. So nennen die anderen das Viertel, in dem ich wohne.  Es ist eher verächtlich gemeint, die denken, da wohnen nur die reichen Schnösel und Snobs. Wobei Sie ja recht haben, ausser bei meinem Dad...

"Dann freue ich mich!", Izuku lacht mich nun herzlich an. Wow, dass er mich einmal so anlachen würde? Sonst macht er das eigentlich nur bei seinen besten Freunden, und Ochako... Er hat wirklich ein tolles Lächeln! Nicht so wie unser explosiver Klassenkamerad, der nur nett tut.

Vielleicht bekomme ich doch noch Freunde, und kann diese Zeit vergessen, wo ich meinen Erzfeind Daddy nennen musste!

Bakugou SuperstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt