Bakugou Superstar

*Romeo und Julia (L)

Nachdem herausgekommen ist, dass ich einen Freund habe, wurde ich ne Weile von den anderen beobachtet. Einige meinten nur, dass ich verliebt sei, würde man mir ansehen, darum strahle ich in letzter Zeit so!
Irgendwie ist es auch schön, einmal zu den Beliebten zu gehören, auch wenn ich damit gerade nicht so klar komme. Kacchan meinte nur einmal lachend: Willkommen in meiner Welt.

Besonders Midoria und Ochako wollten unbedingt wissen, wer denn der Mann sei, der mir mein Herz gestohlen hat, doch verraten habe ich es auch ihnen nicht!
Je weniger es wissen, desto unwahrscheinlicher wird es verraten.
So vergingen wieder einige Tage und Wochen, bis die Sache mit mir wieder etwas in Vergessenheit geraten ist.
Der Frühling steht jetzt endlich vor der Tür, und somit auch das Kulturfest.

Und da geschah es!

Frau Kayama (Midnight), unsere Kunstlehrerin, kommt mit einer neuen Aufgabe zu uns.
"Hallihallöle alle zusammen! Also, wie ihr wisst steht bald das Kulturfest an. Nun, da habe ich mir für euch etwas ganz besonderes einfallen lassen! Bitte nehmt euch alle eines der vorbereiteten Hefte!"
Damit deutet sie auf einen Stapel Hefte, die vor ihr aufgetürmt sind.
Wie befohlen machen wir uns daran, die Hefte zu verteilen.
"Ein Theaterstück? Romeo und Julia? Wirklich?", Shoto schaut verwirrt zur Lehrerin.
"Genau! Ich habe mir auch schon Gedanken über die Besetzung gemacht. Zumindest die Hauptrollen sind nicht diskutabel."
Vorne im Heft sind die Rollen aufgeführt, mit hinten einer Linie, um den jeweiligen Schüler einzuschreiben.
Ausser bei Romeo und Julia.
Da stehe ich... und Shoto!

In dem Moment steht Shoto auf: "Wieso muss ich den Romeo spielen? Ich bin ein furchtbarer Schauspieler!"
"Das werden wir noch sehen. Ihr zwei schlüpft immer durch meinen Unterricht und drückt euch vor solchen Aufgaben! Daher müsst nun ihr zwei diese Rollen übernehmen!", antwortet sie kurz angebunden.
"Aber Frau Kayama, Bakugou wäre der viel bessere Schauspieler! Und er ist schon ziemlich bekannt! Ich wäre auch dafür, dass er die Rolle übernimmt!", wirft nun Mina ein und einige der anderen nicken zustimmend.
"Aber er und Laahs? Unsere zwei Streithähne sollen das Liebespaar sein? Glaubt ihr, das kommt besser?", fragt nun Mineta in die Runde. Wiederum hört man zustimmendes Gemurmel.

"Ich habe mich entschieden! Punkt, fertig aus! Shoto und Laahs spielen Romeo und Julia.", unsere Lehrerin lässt nicht mit sich diskutieren.
Ein Blick zu Bakugou sagt mir, dass ihm das ganz und gar nicht gefällt! Sollte Shoto mich auch nur einmal schräg anschauen, würde er ihm den Schädel einschlagen. Ich weiss, dass er es hasst, wenn mich jemand anderes anfasst! Da ist er ziemlich strikt.

Der Unterricht geht weiter, und wir lesen einmal das Manuskript zusammen durch, Frau Kayama hat es ziemlich umgeschrieben und modernisiert. Es ist eher eine Komödie als ein Drama, was uns ziemlich gefällt.

Was hingegen gar nicht gefällt ist die Kussszene! Naja, ich finde es irgendwie schon witzig, und würde es auch gerne durchziehen, wenn auch nur um meinen Freund zu ärgern, aber er wird da sicher austicken.

Die Diskussion darüber geht gerade los, das Spektakel wird sicher lustig, denn er darf sich ja nicht verraten!

"Woah, Frau Kayama, die beiden sollen sich wirklich küssen am Schluss? Ist das nicht ein wenig übertrieben?", fragt Kacchan.
Sie schaut ihn verwirrt an: "Also, das kann man gut so drehen, dass es nur so aussieht... aber selbst wenn, das ist ja nicht dein Problem, oder?"
Naja, wenn man bedenkt, was ein Kuss in Japan für einen Stellenwert hat. Da merkt man, dass unsere Kunstlehrerin in Europa aufgewachsen ist.
"Also ich seh das nicht so eng.", mischt sich nun Shoto ein: "ist ja alles nur gespielt! Was ist so schlimm daran, so zu tun, als ob man sich küssen würde? Seid ihr da in Amerika nicht etwas offener?"
Ich muss sagen, ich feier Shoto gerade. Natürlich will ich keinen anderen küssen, aber allein des Theaters wegen finde ich es toll!
"Und was, wenn ihr Freund da was dagegen hätte? Ich meine ja nur so...", beginnt er wieder, doch nun kann ich einfach nicht anders: "Ach, der hat bestimmt nichts dagegen! Ich meine, er weiss, dass das nur gespielt wird! Daher bin ich sicher, dass er auch nichts dagegen hätte, wenn ich Shoto wirklich küssen würde!"
Provokant schaue ich ihn an.
"Also, wenn das meine Freundin machen würde, dann...", beginnt er, doch ich unterbreche ihn sofort: "...dann würdest du tot umfallen, weil deine Freundin nun plötzlich giftig wäre, oder was?"
"Nein natürlich nicht, aber..."
"Aber wo ist denn da das Problem? Ausserdem ist es meine Sache, wen ich küsse, oder?"
Da hab ich ihm die Luft aus den Segeln genommen, und er kann nichts dagegen tun, ohne sich zu verraten.

Ja, ich weiss ganz genau, was mich heute erwarten wird, wenn ich mit ihm alleine bin, doch das ist es mir wert!

Nun geht es weiter, und der Tag endet dann auch relativ schnell mal. Bakugous Rolle in dem Stück trifft ihn hart, er spielt Romeos Vater. Der Mann, der Laahs am meisten hasst. Ich hingegen finde es witzig!

Nachdem ich den Abend überlebt habe, und die Sache mit der Kussszene geregelt ist, beginnen die Proben. Schnell werden noch einige Rollen umbesetzt, und Frau Kayama hat begonnen mit uns zu arbeiten.
Shoto stellt sich echt an, er hat kein Schauspieltalent, und gibt sich auch nicht besonders viel Mühe.
Gerade sind wir am die Szene am proben, in dem er mir seine Liebe gestehen soll, doch er kann es einfach nicht.
Bakugou, der daneben steht unterbricht da plötzlich das Trauerspiel: "Meine Güte, Shoto! Das geht ja gar nicht! Geh mal weg, ich zeige dir, wie das richtig geht!"
Mit diesen Worten schubst er ihn weg und die überraschte Lehrerin lässt ihn machen. Bakugou nimmt Shotos Platz ein, geht vor mir auf die Knie und nimmt meine Hand. Und da habe ich Kacchan vor mir, so wie wir zuhause sind.

"Meine Julia, meine geliebte Julia! Ich könnte dir so ein schnulziges Liebesgeständnis machen, wie man es aus den alten Zeiten kennt. Doch, das bin nicht ich! Seit ich dich das erste Mal sah, ist es um mich geschehen, ich will nur noch dich! Und wenn das bedeutet, dass ich enterbt werde, weil mein spiessiger Vater halt so spiessig ist, scheiss drauf! Aber... ich liebe dich über alles, und will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich..."
Die Leute um uns herum habe ich komplett vergessen. Ich lächle ihn glücklich an, dann antworte ich ihm: "Wir könnten auch einfach heimlich zusammen sein. Niemand braucht es zu wissen, bis dein alter Herr nicht mehr ist! Denn ich will auch nicht mehr ohne dich sein!"
Kacchan steht auf, Blickkontakt mit mir, dann nimmt er mein Kinn in seine Hand und zieht mich zu sich hin: "Ich liebe dich!"

Dann beugt er sich zu mir hinunter für einen Kuss.