Kapitel 44

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Claire rannte ins Haus, während Liam und ich im Auto blieben. Als wir uns das letzte Mal sahen, haben wir gestritten. Die Stimmung war dementsprechend etwas merkwürdig.

„Ich bin froh, dass es dir besser geht." sagte Liam schließlich.
Ich nickte und musste in dem Moment an Tai denken, welchem es nicht mehr besser gehen wird.

Ich schluckte.
„Was denkst du?" fragte Liam mich schließlich.

Ich zuckte mit den Schultern und sah in seine dunkeln Augen. Er hatte die selben Augen wie Noah, nur etwas kleiner.
„Liam... ich hab dich gern, du bist ein Teil meiner Familie, aber..."

Liam unterbrach mich.

„Elena Stopp! Ich hoffe du bist nicht so nachtragend, dass du immer noch über unseren Streit nachdenkst. Unsere Probleme sind weit aus größer als das."

Unwohl schüttelte ich mit dem Kopf. „Du hast recht, tut mir leid, ich weiß auch nicht was in mir vorgeht."
Das war peinlich... wie konnte ich nur denken, dass das immer noch ein Thema für ihn war. Ja Liam konnte das gut. Er verhielt sich trotz des ganzen Trubels ruhig und behielt im großen und ganzen den Überblick. Liam sah mich erwartungsvoll an, aber ich wusste nicht, was er von wissen wollte.

„Elena, ich frage mich, wieso du denkst, dass Noah den Peilsender bei sich trägt. Wie soll er den bekommen haben?"

Ich atmete tief ein und aus. „Achso, also... als... als Tai angeschossen wurde, hat Noah mich am Nacken gefasst und ich habe mir erst nichts dabei gedacht. Ich dachte er wollte mir einfach Nähe schenken, doch da lag ich wohl falsch. Er hat gesehen, dass ich wieder einen Peilsender im Nacken hatte. Wir haben den dieses Mal nicht ganz so tief eingepflanzt, damit wir ihn schnell wieder rausholen können, aber das war ja jetzt nicht mehr nötig."

Claire lief auf den Wagen zu. Liam gab mir noch einen ruhigen und zunickenden Blick, dann stieg Claire wieder ins Auto.

„Er ist aktiv" sagte sie laut. Ich lächelte ihr kalt zu. Und versuchte auf den Empfänger zu sehen. Er bewegt sich.
Ohne etwas zu sagen, startete Liam den Motor und nickte Claire zu, die deren Gangmitgliedern eine Nachricht schrieb.

Liam drückte aufs Gaspedal. Sie waren bestimmt gut eine Stunde entfernt. Denn schnell bewegte sich mittlerweile nichts mehr.

„Ich glaube sie sind an ihrem Ziel angelangt, Liam"

„Schau mal nach ob du etwas zum Ziel findest. Wir wollen zu mindest ein bisschen wissen, was auf uns zu kommt."

Claire schnappte ihr Handy und öffnete ihre Suchmaschine. Nur wenige Minuten später hatte sie etwas brauchbares gefunden. „Das Grundstück gehört Mister de la Cruz und es ist so ziemlich mitten in der Walachei. Allerdings ist es ein Schloss. Also kein wirkliches Schloss, aber es ist ein sehr großes Haus mit weiteren Lagerhallen, umzäunt mit Strom und Stacheldraht. Mister de la Cruz ist ist ein sehr reicher Mann und besitzt mehrer Firmen."

Ich schluckte. „Ist das ein Problem?"

Claire sah zu mir auf den Rücksitz. „Was glaubst du wohl? Natürlich ist das ein Problem."

Liam schüttelte den Kopf: „aber nicht für uns. Claire, aber bitte beordere noch ein paar Leute mehr dahin."

Claire fing an zu telefonieren während Liam mit fast 200 über die Landstraße fuhr.

Wir durften keine Zeit mehr verlieren. Es dauerte auch wirklich nicht lang da waren wir da. Wir parkten etwas Abseits um auf den Rest, der noch kommen sollte, zu warten und nicht direkt bemerkt zu werden.

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