Kapitel 18

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„Du siehst übel aus." sagte ich und stellte mich vor ihm hin. In diesem Moment sackte ich zusammen. Meine Beine und Arme, fast mein gesamter Körper fühlte sich auf einmal taub an. 

Gerade noch rechtzeitig, fing Samuel mich auf. Auch Liam sprang direkt auf.
„Hey, hey, Elena... ich bin jetzt da." sagte er. Samuel hatte ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe.
Mit Tränen in den Augen starrte ich ihn an.
„Und ich spüre meinen Körper kaum noch... er ist wie taub."
Erschrocken sah Claire zu mir. „Das Gift..."

„Elena, alles gut... Ich habe das Gegenmittel!"
Kurzatmig blickte ich in alle drei Gesichter.

Liam nahm mich mit einem Ruck auf den Arm und trug mich ins Wohnzimmer und legte mich auf die Couch. Ich spürte die Berührungen aber ich konnte mich kaum noch bewegen. Wimmernd blickte ich zu Claire, welche eine Spritze vorbereitete. „Nun hoffen wir Mal, dass es jetzt auch wirklich wirken wird"

[...]

Langsam machte ich meine Augen auf. Das Sonnenlicht blendete mich und ich blickte kurz durch das Zimmer, in dem ich lag. Es war sein Zimmer. Das erkannte ich sofort. Sein Geruch durchströmte dieses sehr liebevoll eingerichtete Zimmer. Das musste wohl Claires verdienst sein. Bei dem Gedanken an ihn, wollte ich eigentlich direkt wieder losheulen, aber ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Ich konnte nicht einfach nur noch weinen. Ich musste zumindest versuchen stark zu sein - zu mindest ein kleines bisschen...
Ich musste mich zusammenreißen, solange wir keine Eindeutige Bestätigung haben, will ich meine Kraft nicht in die Trauer um ihn stecken, sondern in die Hoffnung.

Auf einmal öffnete Samuel die Tür. Das war ein echter Hoffnungsschimmer. Ich war so froh, ihn wieder zurückzuhaben. Ich hatte große Schuldgefühle, weil ich ihn dort gelassen habe. Es war allein meine Schuld.
„Du bist ja wach.". Ich lächelte ihn an. Seine dunkle Haut glitzerte als er sich zu mir aufs Bett setzte.
„Wie spät ist es?" fragte ich ihn.
„Es ist mittlerweile zwölf Uhr Mittags des nächsten Tages. Ich habe deine Freunden gesagt, dass du auch bei mir schlafen könntest, aber die beiden bestanden darauf, dass du hier schläfst und allein. Die zwei sind echt toll wie sie sich sorgen um dich machen, obwohl sie dich kaum kennen."

Ich biss mir auf die Lippe... Kaum kennen das ich nicht lache... die beiden kennen mich wahrscheinlich besser als er es je tun wird, auch wenn ich mittlerweile mehr Zeit mit Samuel verbracht habe. Sie waren dabei. Sie wusste genau was passiert ist und waren da.

Ich war ehrlich gesagt ein bisschen gereizt und stieg ohne einen Mucks aus dem Bett. Ging zum Schrank und kramte einen dicken Pulli aus Noahs Schrank.

Ich wollte nicht gemein sein, denn ich wusste, dass Samuel wahrscheinlich auch einiges durchgemacht hat und selber keine Ahnung hat, was in der Zeit hier vorgegangen ist. Deshalb atmete ich tief durch und sah zu ihm. Er sah mich liebevoll an. Ja das beruhigte mich wirklich. Sein ruhigen Ausdruck und die wärme mit der er diesen Raum befüllte.

Also setzte ich mich wieder zu ihm „Was ist dort passiert? Ich dachte, sie würden dich nicht mehr anrühren "
Er zuckte mit den Schultern. „Haben sie nicht... Sie haben sich gewehrt." Ich zog die Augenbrauen hoch und schüttelte den Kopf. „Das war ja klar"

„Geht es dir gut Elena?" er legte eine Hand auf meinen Arm und seine dunklen Augen blitzten mir entgegen.
Jetzt kullerte mir doch eine Träne über meine Wange. „Hast du ihn gesehen?"

„Wen?" er fuhr mit seiner rauen Hand über meine Wange und wischte mir die Träne aus dem Gesicht.
„Noah..." flüsterte ich.

„Ja... aber nur sehr kurz" ich kniff meine Lippen zusammen und sah ihn fragend an.
„Naja, er sollte mich losmachen. Ich war gefesselt und Alec und Steve waren beide dabei. Die haben gesagt er ist mein Engel. dann sind die drei gegangen. Justine hat mir das Gegenmittel gegeben und mein Handy dann bin ich los."

„Ging es ihm gut?" Ich biss mir auf die Lippe und sah zu Boden. Das war wohl die Frage aller fragen vor der ich tierische Angst hatte.

„Ja ihm wurde zu dem Zeitpunkt kein Haar gekrümmt!"

„Danke."

„Was ist er für dich?"
Ich spürte, dass Samuel erkannte, dass mir Noah viel bedeutete. Er ist ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Dazu war er ein einfach so unglaublich einfühlsamer Typ und erkannte es natürlich auch, dass es mir nicht gut ging.

Wieder zkullerte mir eine Träne über die Wange. Bleib stark. Bleib stark. Du musst ihm das einfach sagen!

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