Das zweite Mal saß ich nun mit Handschellen an den Tisch gekettet in dem Verhörraum. Es sind mittlerweile bestimmt zwei Stunden vergangen, seitdem keiner mehr rein oder raus gegangen ist. Mich nervte die ganze Situation extrem und und was mich noch mehr nervte, dass ich keine Macht darüber hatte. Ich war völlig Machtlos, stattdessen bestimmte eine alte Frau darüber, was mit mir passierte.
Ich musste an mein Mädchen denken, welches ich zurück gelassen hätte. Ich fragte mich oft zur Zeit, ob ich wenn ich gewusst hätte, was auf mich zu kommt, gleich gehandelt hätte. Immer wieder dachte ich, dass ich mir für nichts in der Welt das antuen lassen würde, aber wenn ich ehrlich bin... doch das würde ich. Ihr Leben für meins, aber wenn sie da jetzt nichts verdammt nochmal draus macht, dann würde man kennenlernen was wütend bei mir wirklich heißt.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Justine trat in ihren hohen Schuhen ein. „Okay Noah, ich habe gerade ein bisschen mit meinem Vater telefoniert. Ich musste ihn ein wenig überreden, aber ich denke, er wird Spaß mit dir haben."
Ihr Vater... der Gründer von all dem... Aber ein alter Mann. Das klingt eigentlich echt nicht schlecht. Für mich klingt das nach Hoffnung.
„Ich kann dir eins sagen... verscherz es dir nicht mit ihm. Er mag zwar schon älter sein. Hat aber seine Überzeugungen. Er wird dich zur Vernunft bringen."
„Gibt es die Möglichkeit, dass ich irgendwas zu essen und zu trinken bekommen könnte?"
„Junge... du hörst mir gar nicht mehr richtig zu."
Bevor ich wieder fragen wollte, öffnete sich die Tür und es kam tatsächlich jemand mit zwei großen Sandwichen und einer Wasserflasche rein. Erleichtert atmete ich durch. Ich hatte seit fünf Tagen kein Essen mehr nur zur Gesicht bekommen, nur weil der Körper es schafft ohne Essen länger auszukommen, heißt es nicht, dass ich es ausprobieren möchte. Ich habe in diesen fünf Tagen gewiss die Hälfte an Gewicht verloren... so fühlte ich mich jedenfalls, dürr und ausgehungert.„Bist du jetzt wieder bei der Sache Noah? Ich mache das hier wirklich aus Leidenschaft und"
„Ja das sieht man..." unterbrach ich sie. Den Eifer an der Geschichte war zum würgen. Wenn ich nicht so hungrig wäre, würde ich mein Essen direkt wieder auskotzten.„Also viel schlimmer als hier kann es ja wohl kaum sein. Allein die Dusche, ich finde es schon ein bisschen abartig, wenn ich daran denke, dass sie das mit kleinen Kindern machen."
„Ah ah Noah! So nicht! Du beschuldigst meinem Unternehmen keine Dinge, von denen du keine Ahnung hast. Hast du irgendjemanden mit noch so einem schicken Halsband gesehen?"
„Ja" antwortete ich mit vollgestopften Mund. Jetzt will sie das hier auch noch schön reden. Ihhh
„Und wie viele? Ich habe zur Zeit Drei. Zwei Jungen und ein Mädchen, welche sich so sehr gewährt haben und unter keinen Umständen kooperativ waren, sodass ich sie nicht anders bändigen konnte. Und dann bist da du. Ich habe ein gutes Gespür für meine Ware. Du versuchst es immer wieder und ich weiß, dass du damit sehr unwahrscheinlich demnächst aufhören wirst. Du bist einer der schwierigen Sorte für die ich zur Zeit einfach keine Kapazitäten habe. Ich habe großes Interesse an dir, aber ich denke ich lasse für mich ausbilden. Und um nochmal das Thema duschen anzusprechen. In der Dusche für die lieben Mädels hängen sogar Blumenmuster an der Wand. Bei dir brauchte ich es gar nicht erst auf die freundliche Weise versuchen, wollte ich auch nicht."Ich sah sie ziemlich böse an. Bei dieser langen Rede, hatte ich reichlich Zeit meine Sandwiches aufzuessen. Die Handschellen machten es mir zwar alles ein bisschen schwieriger, aber machbar.
„Wissen sie... ich finde es ja wirklich schön, wie sie sich für ihr Unternehmen versuchen zu rechtfertigen. Es macht die Tatsache, dass sie Minderjährige und Menschen, dessen Leben gerade mal richtig begonnen hat, aus ihren Familien und Leben ziehen immer noch nicht besser!"
Diabolisch sah sie mich an. „Denk dran, noch habe ich den Schalter in der Hand!"
„Ist das so?" jetzt grinste ich sie böse an. Sie stand auf und hielt die kleine Fernbedienung vor meine Nase. „Du bist bestens aufgehoben bei meinem Vater!"
Sie machte ein paar Schritte zurück und wollte den Raum verlassen , als ich meine ganze Kraft zusammen nahm, und so sehr an den Ketten zog, sodass die Nägel und Schrauben aus dem Boden kamen und ich mit dem Tisch im Schlepptau mich zu ihr drehte. Direkt betätigte sie den Knopf, weshalb ich kurz zusammen mit dem Tisch, welcher eigentlich nicht so schwer war, zusammenknickte. Doch ich rappelte mich wieder auf, mit den Hunderten Elektroschocks welche jede weitere Sekunde durch meinen Körper zogen.
Beinahe, hätte ich sie erwischt es war einen Millisekunde unterschied. Sie flüchtete schnell durch die Tür und ich erwischte nicht mehr sie mit dem Tisch welchen ich versuchte nach ihr zu werfen. Daraufhin gab ich auf. Die Tür war verschlossen, und ich hatte keine Chance mehr irgendwas zu tun. Ich ärgerte mich tierisch, hätte ich mir nur eine Sekunde eher aufrappeln können, sähe die Welt jetzt wahrscheinlich schon ganz anders aus.
Justine Lopez hatte das Halsband schon wieder ausgeschaltet, als ich eine ziemlich tiefe Stimme hörte. „Ich habe dir besseres gelehrt, Töchterlein.!"
„Vater, ich freue mich dich zu sehen! Schön, dass du so schnell kommen konntest."
„Will ihn da jetzt nicht mal bitte jemand auf der Stelle rausholen, und ihn nicht auf seinem Triumph ausruhen lassen. Ganz negative Einwirkung für solch einen!"Mir rutschte mein Herz in die Hose, als ich das hörte. Ich bin zwar so ziemlich furchtlos, aber Respekt und Wut auf die kommende Situation hatte ich alle Male.
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Creepy Cake
Teen FictionEr ist nicht der Richtige sagten sie... Aber ich konnte, obwohl er so viel schlechtes Getan hat, nicht einfach aufhören ihn zu lieben. Eine Geschichte, die zwar eine Liebesgeschichte enthält, aber das macht die Story nicht aus. Gift, Gefangenschaft...