Kapitel 6

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Ich ging aufs WC, in der Zeit in der Samuel das Auto tankte. Ich habe schon mehrmals versucht Noah anzurufen, erreichte habe ich aber Niemanden. Nachdem ich mir meine Hände gewaschen habe, versuchte ich es nochmal. Mir wurde direkt Noahs Namen vorgeschlagen von meinem Handy, als ich nur auf die Kontakte klickte und sein Namen in die Suchleiste eingeben wollte. Noah half mir damals beim einrichten des Handys, bevor wir in den Freizeitpark fuhren. Verträumt sah ich auf das einzige Bild welches wir von uns gemacht hatten.
Nach einer kurzen Atempause klickte ich dann schließlich auf anrufen. Es tutete, sonst kam immer direkt die Mailbox. „Hey ich bins Noah, kann gerade nicht sprechen. Hinterlasst mir eine Nachricht auf der Mailbox..." ich sank den Kopf, jedes Mal wenn er Hey ich bins Noah sagte , wollte ich jedes Mal los reden. Aber dann realisierte ich, dass ich doch nur wieder auf die Mailbox umgeleitet wurde.
Ich fragte mich ob er es sich überhaupt anhören würde, wenn ich ihm auf die Mailbox sprach, entschied mich dann aber dazu, es wenigstens zu versuchen.
„Noah? Ich hoffe du hörst dir diese Nachricht an, denn ich stecke in Schwierigkeiten. Ich brauche dringend mein Geld, erreiche aber niemanden von euch. Ich sag dir ein andermal warum auf jeden Fall..." Ich machte eine kurze Pause.
„Ich dachte mit euerm verschwinden wäre es vorbei, Noah. Ist es nicht du ich wurde.." dann brach die Nachricht ab, ich könnte nochmal anrufen und meine Nachricht zu Ende sagen, aber ich ließ es. Stattdessen wanderte ich zurück zum Auto, indem Samuel schon auf mich wartete.

„Wollen wir weiter? Oder machen wir eine Pause? Ich habe gerade mal nachgefragt zwei Kilometer von hier ist ein kleines Bistro, dort könnten wir etwas essen. Also wie du willst?" Ich überlegte kurz, nickte dann aber selbstsicher.
„Ja ich glaube etwas zu Essen, wäre eine gute Entscheidung."

Nach nur wenigen Minuten saßen wir im Bistro und bestellten uns etwas zu essen. Ich nahm Cheeseburger mit Pommes, Samuel bestellte sich ein Schnitzel. Nervös biss ich auf meiner Unterlippe rum. Je länger ich mit Samuel die Zeit verbrachte, so stieg das Bedürfnis ihm doch die Wahrheit  zu sagen.
„Elena, woher kommst?" fragte er mich „Du weißt ziemlich viel von mir, aber ich kenne kaum etwas von dir, ich weiß, dass du ein eher verschlossener Mensch bist, aber deshalb frage ich jetzt mal nur ein paar banale Sachen einverstanden? Jedes mal wenn du nicht antworten magst, sagst du einfach weiter."
Ich lächelte, da ich es für eine gute Idee hielt „Einverstanden." wieder grinste ich ihn mit meinem breiten lächeln an. Das war mir sehr sympathisch „Ich komme ursprünglich aus Europa, Frankreich um genau zu sein, bin aber mit nur einem Jahr umgezogen, kann mich also nicht an den Aufenthalt in Frankreich erinnern."
„Okay, hast du Geschwister?"
„Nein"
„Lieblingsfarbe?"
„Olivegrün"
„Pizza oder Pommes?"
Verwirrt sah ich ihn an und musste lachen „Ich bitte dich, das ist ja wohl mehr als klar, Pizza natürlich!"
Samuel grinste „Ja okay habe ich mir gedacht, warum machst du Kampfsport?"
Ich überlegte einen kurzen Moment... „Weil ich mich wehren können möchte, meine Vergangenheit und auch meine Gegenwart hat gezeigt, dass das nötig ist.."
Jetzt überlegt Samuel. „Okay, ich weiß, dass du mir damals nicht erzählen wolltest was passiert ist aber ich frage dich hier und jetzt offiziell nochmal, was ist in deiner Vergangenheit so schlimmes passiert, dass du jetzt Angst hast Leuten zu vertrauen?"
Ich schluckte. Ja er hatte wohl recht ich vertraute seit dem wirklich weniger Menschen, was durch Steve ja wohl kein wunder ist. Allei, dass sie es nochmal versucht haben, war schon echt enttäuschend.
„Weiter..."  sagte ich schließlich.
„Okay dann doch ein bisschen einfacher, deine schönste Erinnerung mit deinen Eltern"
Ich stockte, okay, dass wusste er auch nicht, vielleicht hätte ich ihm wenigstens das sagen können aber nein ich entschied mich dagegen.
„Meine schönste Erinnerung" ein bisschen traurig bei dem Gedanken erzählte ich es „Ich glaube es war wohl ein Sache die wir immer gemacht haben, ohne dass man nicht Tschüss oder Bescheid gesagt hatte ist man nicht aus dem Haus. Das bedeutet selbst wenn es früh morgens um fünf war oder mitten in der Nacht um 1 Uhr. Einfach zu gehen schickte sich nicht, auch wenn meine Mum nur zur Arbeit ist oder auch mein Dad.." ich lächelte. Ja ich glaube, dass war meine schönste Erinnerung. Es war eine schöne Frage. Sich an schöne Zeiten zu erinnern, ist wohl etwas, was man eigentlich öfter machen sollte.

Es war witzig, Samuel stellte mir noch einige Fragen, bei denen er mich zum lachen brachte, oder ich ihn mit meinen Antworten zum Lachen bringen konnte. Es war wirklich schön, ich vergaß beinahe, warum ich mit ihm diese Spritztour machte. Nachdem wir bezahlt hatten, ging es dann aber weiter und das brachte auch mich wieder auf den Boden der Tatsachen.  Wir fuhren ungefähr knappe 50 Kilometer, als ich ihn auf einmal baht zu den Wagen zu stoppen. Wir waren mitten auf einer Landstraße, aber ohne groß nachzufragen, hielt Samuel am Wegrand. Ich stieg aus, woraufhin mir Samuel folgte.

Weit und breit war hier Niemand und nichts. Eine trockene Steppe mit weitem Blick ins Nichts.
ICh sah Samuel todernst an. „Ich sags dir. Alles. Daher unterbrich mich jetzt bitte nicht. Ich habe ein schlechtes Gewissen wenn ich dir weiterhin alles verschweige." Ich machte eine lange Pause, bevor ich anfing zu reden. Ich versuchte meine wirren Gedanken in den Griff zu bekommen, um mich zu kontrollieren und Samuel mit Ruhe meine Geschichte zu erzählen.

„Ich versuche dir alles zu erzählen, aber versuche mich auch kurz zu fassen. Mal sehen, ob ich eine gute Mischung finde." Samuel sah mich ruhig an. Er strahlte es aus. Immer er gab mir ein sicheres Gefühl. Jetzt, in diesem Moment das richtige zu tun.
„Also, es begann alles mit meinen Eltern, die gestorben sind. Beide."...

Ich erzählte ihm wirklich so gut wie die ganze Geschichte, von den Stones, dass sie mich zu erst entführt hatten um der Polizei zu entkommen, sie dann erfuhren, wer ich eigentlich war und merkten, dass sie meinen Vater sehr gut kannten. Dann erzählte ich wie Alec und sein Vater mich auch entführten, um das Geld zu bekommen, welches ich von meinem Vater erbte zu meinem 18. Geburtstag. Ich erzählte, wie sie scheiterten und mich Noah, Claire und Liam retteten und ich mit einem Schuss ins Bein nochmal gut damit davon kam.

Dann erzählte ich, wie sich mich verließen, und wie ich das Geld verstaute. Dann machte ich eine Pause. Eine um Luft zu holen. Damit machte ich ihm klar, dass ich in meinem ganzen Leben ab dem Punkt eine kurze Pause hatte, doch dann erzählte ich weiter. Ich teilte ihm mit was mir in der letzten Nacht passierte. Dass Ich vergiftet wurde und ich sehr wahrscheinlich sterben würde, wenn wir Noah und die anderen nicht finden würden. Auch sagte ich ihm das ich nicht glaube, dass sie da sein werden, wo der einzige Treffpunkt ist den ich von ihnen kannte. Und wo wir in diesem Moment hinfuhren.

Ihm blieb vorher schon die Luft stehen, aber als die Vergiftung dazu kam, musste sich Samuel vor Schock an seinem Auto stützen.

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