Creepy Cake

Kapitel 23

Ich erkannte schnell was das für ein Gebäude war, als ich in eine Zelle gebracht wurde. Es war ein altes Gefängnis. Sehr alt und anscheinend sehr abgelegen. Ich fragte mich tatsächlich, wie sie das alles einfach machen konnte, ohne, dass irgendeiner etwas mitbekam, und sie anzeigen würde, wenn das hier ja so groß ist wie sie sagt. Okay wie sie sagt, das ist wohl war, und merkte ich auch sehr schnell. Denn die Zellen hatten alle Gittertüren. Das Erdgeschoss besetzten Mädchen und Frauen. Es waren überwiegend jüngere - ich schätzte die meisten zwischen 12 und 16 Jahren ein. Allerdings bewertete ich das von einem Stockwerk über ihnen, denn hier waren die Jungen und Männer. Tatsächlich waren es hier überwiegend ältere beziehungsweise in meinem Alter. Ja okay, ich weiß zwar nicht, was man von einem Menschenhandel haben sollte, aber wenn man ihn als Sklave hielt, dann sind kleine Schwächlinge nicht wirklich hilfreich dachte ich.

Überall hörte ich ein leises Wimmern, aber zu meinem Erstaunen, waren es tatsächlich weniger als erwartet. Wenn ich mich nicht verzählte 14 Jungen und Männer und 7 Frauen und Mädchen.

Dafür war das Gefängnis wohl die perfekte Ausstattung und sie hatten noch reichlich Kapazitäten. Was mir aber direkt wieder auffiel, das in keiner Zelle oder sonst irgendwo ein Fenster war.

Ich lag auf dem rostigen Bett, der ausgeleierten Matratze und hörte den Kindern beim weinen zu. Auch neben meiner Zelle weinte ein kleiner Junge.
„Kannst du bitte aufhören zu weinen" meckerte ich nach einer Ewigkeit, nachder er immer noch nicht aufhörte.
Doch der Junge hörte nicht, stattdessen wimmerte er immer lauter.

„Junge ich habe keine Ahnung wie du heißt, aber es bringt dir nichts, wenn du hier nur weinst, das bringt dich auch nicht wieder nach Hause."

„Lass ihn weinen" hörte ich auf einmal von der anderen Seite. „Er ist seit gestern erst hier, und brauchte Zeit es zu realisieren. Außerdem ist er noch jung. Würdest du deinen Familienmitgliedern, jetzt auch sagen, dass sie aufhören zu weinen sollen, wenn sie merken, dass du nicht zurück kommen wirst?"

„Ja das würde ich, und nur kurz zur Info ich bin gerade erst gekommen und weine auch nicht." mürrisch setzte ich mich auf und hatte auf einmal den drang, den Typen der das sagte, zu erwürgen.

„Wie heißt du?" fragte er
„Noah."
„Okay, ich heiße Justus. Noah, ich weiß nicht wer du bist, aber ich kann dir eins sagen, wenn du hier bist geht es dir noch gut, wenn du weggehst kann es noch viel schlimmer werden, also bitte halte deine große Fresse und lass den jungen weinen. Er darf das!"

Ich grinste und wollte die Mauer zerbrechen, die uns trennte, versuchte dann aber die Ruhe zu bewahren, und Kontakt mit dem weinenden Jungen aufzunehmenden.
„Hey... Little Boy? Kannst du kurz für einen Moment leise sein und mir zuhören?"
Ich war ziemlich erstaunt, als es tatsächlich leiser wurde und ich nur ein kurzes „Tssss" von der anderen Seite hörte.
„Wie alt bist du?"
„12" schniefte er.
„Und seit wann bist du hier?"
„Weiß ich nicht... schon lange..."
„Ich dachte erst zwei Tage?..." ich wunderte mich, über die gegenteiligen Aussagen und hörte genau hin.
„Ja... ich... ich war schonmal weg und kam zurück."
Dann fing er wieder an zu weinen.

„Justus... du hast ja voll den Durchblick!"
„Meine Fresse, ich wusste nicht, ich kann ja nicht wissen, dass dem kleinen Jungen das gleiche wie mir passiert ist."
„Also warst du auch schonmal bei irgendwelchen Kunden?" fragte ich kalt.
„Ja... will es jetzt aber nicht vertiefen."
„Weißt du irgendwas über den Ort? Kannst du mir irgendwas sagen?"
„Oh ich kann dir eine Menge sagen... Ich bin mittlerweile seit fast einem Monat wieder hier. Ich glaube wir sind unter der Erde, ich denke es ist ein alter Gefängnisbunker. Es gibt Leute, die bleiben mehrere Woche und es gibt Leute die sind nach zwei Tagen wieder weg. Das sind meistens aber nur die jüngeren. Ich weiß nicht, was für Leute sich junge Kinder anschaffen, hoffe aber einfach mal nicht, dass es irgendwelche Kinderschänder sind. Alec sagte mal, Kinder sind einfach umgänglicher, am Anfang weinen sie zwar viel, aber dafür ist es nicht so schwierig sie für sich zu gewinnen. Also wenn sie erstmal aufhören ständig zu weinen sind sie nach ein paar Monaten nicht mehr so anfällig scheiße zu bauen, deshalb bleiben die älteren meist länger, sie sollen hier schonmal ein bisschen lernen sich zu fügen..."

Ich schluckte... Daraufhin sagte ich gar nichts mehr. Es war erstaunlich, wie viel er wusste, aber wenn man so lange da war dann lernt man das wohl. Ich hätte nicht gedacht, dass Alec so tief in dieser Geschichte drinsteckte, es machte mich tatsächlich ein bisschen stutzig. Ich konnte lange kein Auge zu zu machen. Es war einfach abartig, was Justine Lopez hier anstellte.