Kapitel 5

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Scheiße, Scheiße, Scheiße.
Ich konnte ja nicht einfach die Stones ausliefern. Und wo sie waren wusste ich schon gar nicht. Und bis Dienstag? Das waren drei Tage. Drei Tage um nach Noah zu suchen, um ihn am Ende doch nicht rechtzeitig zu finden und einfach tot umzufallen. Ich lief die Straße entlang und suchte wie wild in meinen Kontakten nach Noah. Ich war voller Panik und konnte kaum die Namen in der Liste noch lesen. Ich atmete schnell. Zu schnell. Mein Herzschlag raste. Ich konnte nicht mehr. Ich sackte auf den Boden und versuchte ruhiger zu atmen. Jetzt nur nicht durchdrehen. Du bekommst das schon hin. Aber mein Herz hörte nicht auf zu rasen.

„Hey Elena? Was ist los beruhige dich" auf einmal stand Samuel vor mir und versuchte mich zu besänftigen. Er redete ruhig auf mich ein. Immer wieder. Eine Weile brachte es gar nichts. Aber nach wenigen Minuten schaffte er es doch. Ja ich spürte wie meine Herzschlag sich wieder verlangsamte. Aber mir liefen die Tränen runter. „Hey, alles ist gut. Du hattest eine leichte Panik- Attacke, aber es wird wieder... versprochen" immer noch redete Samuel ruhig auf mich ein.
Mit tränen in den Augen sah ich ihn an: „Nein, das wird es nicht." schluchzte ich.
„Egal was ist, ich helfe dir und wir bringen es in Ordnung, Verstanden!"
Ich sah wieder in seine dunklen Augen und schüttelte nur den Kopf „Mir kann keiner helfen! Ich bin verloren" wieder gab ich ein schluchzen von mir. Aber ich kam langsam wieder zu mir selbst und schaute dann auf meinen Display. Ich musste ihn anrufen. Ich musste es versuchen.

„Elena, bitte lass mich dir helfen, was ist passiert?" er legte vorsichtig seine Hand auf meine. Ich sah wieder zu ihm hoch, dann zu unseren Händen. Ich zog sie nicht weg, ich ließ sie ruhig an dem Ort und wischte mir mit meiner anderen Hand meine Tränen aus den Augen. „Danke." murmelte ich.
Biss mir dann auf meine Lippe und sagte: „Okay.. ich muss dringend jemanden finden. Also eigentlich eine ganze Familie, aber fürs erste reicht einer." verwirrt sah Samuel mich an, nickte aber verständnisvoll. Dann nahm er mich in den Arm und half mir hoch. Er roch nach Zigaretten, aber auch nach frisch geduscht. Eine merkwürdige Mischung muss ich gestehen. Als seine warme Schulter meinen leicht feuchten Körper berührten, überzog mich ein kribbeln. Nicht wie eine Gänsehaut. Nein es war schöner, warm und herzlich.

Ich stieg in sein Auto, es war ein alter Land Rover, es roch nach Gras und Bier. „Was hast du hier überhaupt gemacht? Wolltest du nicht nach Hause oder warst du da schon? Hier in der Gegend ist doch nichts. Hier wohnen nur Leute wie ich." er startete den Motor und sah mich fragend an: „Wo soll es hingehen?"

(...)

Das war das, was ich an Samuel so gern mochte. Er musste nicht alles wissen, vielleicht wollte er es, aber verstand mich, wenn ich es nicht sagen wollte. Er half mir dennoch. Ich musste ihm nicht viel sagen, und er war trotzdem für mich da.

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