Meine Mutter traut mir echt zu meinen Freund zu betrügen. Hat sie Angst, dass ich so werden kann wie mein Erzeuger? Eigentlich sollte sie ihre Zweifel bei Seite räumen und es besser wissen. Ich liebe Liam mehr als alles andere. Niemals könnte ich ihn mit einen anderen Mann betrügen. Schon die Vorstellung ekelt mich schon an.
Aber meine Mutter soll ruhig denken. Ich selber weiß, dass ich meinen Freund niemals betrügen werde. Dafür liebe ich ihn einfach zu sehr.
Meine Mutter soll sich lieber um ihren Familienzuwachs und ihren Freund kümmern. Ich bin immerhin alt genug um selber zu entscheiden was gut und was schlecht für mich ist. Leon hat immerhin nur auf meiner Schlafcouch geschlafen, da ist doch wohl nichts bei. Hier haben doch schon mal mehrere auf einmal geschlafen, so was wie eine Pyjamaparty, da hat sie doch auch nichts gesagt. Aber das ist mir langsam egal. Solange Liam mir glaubt, ist alles gut.
So stieg ich aus meinem Bett und machte mich fertig. Heute hatte ich vor noch einmal mit Kira über Leon zu reden. Ich möchte noch einmal wissen, was sie von ihm hält und ob die ihn noch eine Chance gibt, wenn er sich natürlich anstrengt.
Gerade überlege ich ob ich ihn an Kiras Stelle noch eine zweite Chance geben würde. Es ist schwierig, da müsste Leon sich schon ins Zeug legen. Er hat sie immerhin benutzt. Er hat eine Wette gemacht und diese gewonnen. Anfangs habe ich nicht geglaubt, dass er tatsächlich um ihre Jungfräulichkeit gewettet hat aber im nachhinein hat sich dies als richtig herausgestellt. Sowas ist einfach das letzte. Wenn Leon jetzt nicht was richtig geiles raus haut um die zurück zu gewinnen, sehe ich für die beiden keine Zukunft.
Eigentlich würden sie ein süßes Paar abgeben. Sie passen sowohl äußerlich als auch charkterisch gut zusammen. Zwar kenne ich Kira viel besser als Leon aber das ist verständlich. Sie ist meine beste Freundin und er nur ein Klassenkamerade, den ich seit der 5 Klasse kenne. Bald werden wir unser Abitur haben und jeder geht sein eigenen Weg. Es ist schon irgendwie schade. Eine lange Zeit waren wir jeden Tag zusammen. Es wird schon komisch sein wenn es dann auf einmal nicht mehr so ist und man sich nicht mehr oft sieht. Ich zum Beispiel werde den Kontakt zu den meisten nicht halten. Nur meine enge Freunde sind mir wichtig, die anderen sind mir quasi egal. Ich mag sie aber das wars dann aber auch.
Bei Kira klingelte ich an der Tür. Aber niemand machte offen. Sie muss doch Zuhause sein oder habe ich etwa was verpasst.
"Kira?", rief ich etwas lauter und schaute hoch zu ihrem Zimmer, wo Licht brannte. Sie muss Zuhause sein. Sie würde niemals ihr Licht im Zimmer brennen lassen. Dann hörte ich ein Klacken und sie erschien auf einmal vor mir.
"Warum hast du die Tür nicht offen gemacht?", fragte ich sie verdattert.
"Ich habe gedacht du wärst Leon. Es tut mir Leid", hörte ich sie dann sagen.
"Wieso denn Leon?", fragte ich total verwirrt von ihrer Aussage.
"Er war gerade hier und meinte mir Rosen schenken zu müssen. Dann kam auch noch seine Entschuldigung. Hast du gehört, er hat sich bei mir entschuldigt, dass er um mich gewettet hat. Das ist doch lächerlich. Sowas kann man einfach nicht verzeihen. Er ist und bleibt ein Arsch", sagte sie den Tränen nahe.
"Ach Süße. Ich weiß, dass Rosen es nicht wieder gut machen aber er hat sich verändert. Ihm liegt wirklich was an dir und er bereut es zu tiefst", erwiderte ich und nahm sie liebevoll in den Arm. Ich weiß, dass es zu tiefst verletzt ist, was ich ihr nicht übel nehmen kann. Wenn jemand mich nur benutzt hätte, um mich ins Bett zu bekommen, dann würde ich ihn wahrscheinlich mein gesamtes Leben lang hassen. Aber bei Leon bin ich mir sicher, dass er die Wette zutiefst bereut.
"Bist du jetzt auf seiner Seite oder wie soll ich das jetzt verstehen?", entgegnete sie und löste sich abrupt von mir.
"Nein! Das habe ich doch gar nicht gesagt. Ich finde nur, dass jeder eine zweite Chance verdient hat. Ich will damit jetzt nicht sagen, dass ich Leons Tat gut heißen möchte. Kira, ich habe ihn erlebt gestern, er stand betrunken vor meiner Tür. Ihm geht es misserabel. Er bereut es wirklich. Gib ihn doch noch eine Chance oder rede wenigstens noch einmal mit ihm", flehte ich sie regelrecht an. Eigentlich ist es nicht meine Art, jemanden in Sachen Jungs zu beratschlagen oder jemanden zu drängen aber Leon und Kira sind ein perfektes Paar. Sie müssen einfach zusammen kommen. Ich weiß doch was gut für meine beste Freundin ist.
"Bist du nur deswegen hier? Ich weiß, dass du es nur gut meinst aber es ist mein Liebesleben und meine Entscheidungen. Ich kann es nicht so schnell vergessen und jetzt will ich erst einmal alleine sein. Wir sehen uns morgen in der Schule", sagte sie und schloss die Tür. Mich ließ sie einfach vor der Tür total verdattert stehen. So habe ich meine Freundin ja noch nie erlebt. Sie hat mich noch nie so behandelt. Ich meine es doch wirklich nur gut. Sie soll einfach nachher nichts bereuen. Aber ich muss mich da wohl raus halten. Sie hat recht, es ist ihr Leben und nicht meins.
Ein halbes Jahr später war es dann soweit, wir zogen aus und in eine riesige Stadtvilla. Zwar habe ich dort ein riesen großes Zimmer und ein Ankleidezimmer aber dort fühle ich mich einfach nicht Zuhause. Inzwischen ist meine Mutter hoch schwanger und Dominik und ich müssen die ganzen Umzugskartons alleine tragen. Nach 4 Stunde stand die Villa voll mit Kartons. Niemand wusste wie man hier Ordnung schaffen sollte. Da ich keine Lust auf Diskussion habe, ging ich mit einen Karton in meinen Zimmer und versuchte dort erst einmal Ordnung zu schaffen. Immerhin muss ich heute schon hier schlafen. Ich hasse es einfach wenn alles überall rum steht und man nicht weiß wo es hin soll. Außerdem hasse ich dieses riesige Haus. Ich finde, dass es einfach eine teure Investion war. Nur weil Mama schwanger ist muss man doch nicht gleich ein viel zu großes Haus kaufen oder planen sie etwa noch weiteren Nachwuchs? Ich will es gar nicht wissen. Mein ganzes Leben lang habe ich mir Geschwister gewünscht aber als ich 10 oder 11 war, habe ich die Hoffnung aufgegeben und jetzt passiert es. Ich finde, dass es zu spät ist. Ich bin quasi schon volljährig und könnte die Mutter meines Geschwisterchen sein.
Das alles soll nicht heißen, dass ich mich nicht für meine Mutter freue. Natürlich sehe ich es gerne, wenn meine Mutter glücklich ist. Ich denke sie ist sogar glücklicher denn je. Ich habe sie noch nie so oft lachen gesehen. Als es Dominik noch nicht gab habe ich sie vielleicht einmal in der Woche Lachen gesehen und jetzt geschieht es täglich, sogar stündlich wenn nicht sogar minütlich. Die Situation mit einen Mann im Haus ist einfach ungewohnt für mich. Ich muss mich da einfach erst einmal dran gewöhnen. Vielleicht dauert es bei mir länger als bei anderen. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich meine Mutter mein Leben lang alleine für mich hatte und jetzt muss ich sie teilen mit Dominik und bald mit meinem Geschwisterchen.
Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf Liam, der morgen kommen wird. Zusammen wollen wir unser einjähriges feiern. Ich kann es selbst kaum fassen, dass wir tatsächlich schon so lange zusammen sind. Meine bisherigen Beziehungen hielten nie wirklich lange aber mit Liam ist es anders. Er ist anders. Er ist was besonderes, den ich niemals wieder loslassen will. Auch wenn es sich kitschig anhört, glaube ich, dass Liam die Liebe meines Lebens ist. Der Mann auf den ich mein ganzes Leben lang gewartet habe. Er ist meine bessere Hälfte, die ich auf keinen Fall mehr missen möchte. Wir planen sogar schon unsere gemeinsame Zukunft zusammen. Ich habe tatsächliche in seiner Heimat einen Ausbildungsplatz bekommen. Ich kann es gar nicht fassen, dass es wahr ist. Zwar weiß meine Mutter noch nichts davon aber ich werde es ihr schon bald erzählen. Immerhin beginnt die Ausbildung schon in einen halben Jahr. Bis dahin muss ich dort eine Wohnungen finden, in der ich gemeinsam mit Liam ziehen werde. So kann ich wenigstens durchschlafen ohne von Kindergeschrei geweckt zu werden.
Eine gemeinsame Wohnung mit Liam stelle ich mir traumhaft vor. Nur wir beide. Tag und Nacht zusammen. Das ist purer Luxus, sonst sehen wir uns nämlich nur am Wochenende. Ich freue mich schon tierisch ihn jeden Tag um mich zu haben. Das wird eine schöne Zeit aber wie soll ich meiner Mutter denn sagen, dass ich ausziehe und das auch noch in einer anderen Stadt?
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Let me love you
RomanceAlles fing mit einer ganz normalen Freundschaft an. Wir beide waren gerade frisch getrennt und hatten keine Lust auf eine neuen Beziehung. Deshalb kamen wir auf eine wirkliche komische Idee "Freundschaft Plus" zu führen. Natürlich nicht einfach so...