Der Morgen danach ~ Kapitel 20

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Ophelias Sicht:

„Morgen Süße.", begrüßte ich meine Mutter mich. „Morgen", antwortete ich ihr grummelig. „Na, was ist dir denn, für eine Maus über die Leber gelaufen.", fragte sie und setzte sich zu mir an den Tisch. „Es heißt Laus, Mama. Laus.", sagte ich genervt und stocherte in meinem Musil herum. „Was?", wollte sie nun wissen und schmierte ihr Brot weiter. „Was ist dir denn, für eine Laus über die Leber gelaufen, Annukka", lachte mein Vater und betrat das Esszimmer. „Oh", lachte meine Mutter nervös und rührte nun in ihrem Kaffee. „Und was ist nun?", stocherte sie nun weiter. „Nichts. Einfach nur müde.", grummelte ich und schob mir einen Löffel in den Mund. Meine Mutter nickte nur, wirkte aber wenig überzeugt. Mein Vater schaute nur verwirrt zwischen mir und meiner Mutter hin und her. Gerade als er den Mund öffnen wollte und fragen wollte, was los sei, sagte ich: „Nichts Wichtiges, Papa" Er nickte nur und schmierte sich sein Brötchen.

„Ich gehe nach oben.", meinte ich eine halbe Stunde später und stand auf. Ich stellte meine Schüssel und mein Glas in die Spülmaschine und lief schnell die Treppe nach oben in mein Zimmer. Oben angekommen, schnappte ich mir mein Handy und setzte mich auf mein Bett. Auf dem Display erkannte ich einen Anruf in Abwesenheit von Markus. Was will er den nun? Zu Sicherheit, falls es etwas Wichtiges war, hörte ich meinen Anrufbeantworter ab. „Hi. Ich bins. Markus. Ich wollte mit dir reden. Aber da du nicht abnimmst, sage ich dir das jetzt so. Also Ophelia. Du hast bestimmt gesehen, wie ich Angelina geküsst habe. Aber ich will nur das du na ja. Ich will das du weißt, dass dies keine Bedeutung für mich hatte. Ich mag solche Mädchen nicht. Ich mag nämlich nur eins. Genau und das wird auch immer so bleiben, hörst du das immer. Vielleicht könnten wir uns morgen sehen. Uns aussprechen. Also wenn du nicht willst. Würde ich mich trotzdem über einen Anruf freuen. Also melde dich bitte. Dein Werwolf.", hörte ich es aus meinem Telefon sprechen. Markus klang ziemlich aufgelöst. Aber warum. Mit Sicherheit nicht wegen mir.

In seinen „Rede" sagte er doch was davon, dass der Kuss für ihn keine Bedeutung hatte. Und warum hat er sie dann geküsst. Also ich meine, man küsst doch niemanden ohne Bedeutung? Und außerdem sagte er doch auch, dass er nur ein Mädchen mag und genau das für immer. Jetzt habe ich nur eine Frage. Wer ist dieses Mädchen? „Huhu. Süße. Det er mamma.", klopfte meine Mutter an die Tür. Ich seufzte nur laut. „Ich habe auch Schokolade und Kakao.", fügte sie noch schnell hinzu und öffnete die Tür, sodass sie mit ihrem Kopf durch die Tür schauen kann. „Darf ich herein?", fragte sie hoffnungsvoll. „Meinetwegen?", seufzte ich und ließ mich auf Bett fallen. Meine Mutter trat schnell hinein und setzte sich zu mir auf das Sofa. Sie stellte die Tasse auf meinen Nachtisch, genauso wie die Schokolade. „Was ist los meine Große?", fragte sie nun. „Nichts.", antwortete ich leise. „Das glaube ich nicht. Du kamst gestern spät nach Hause.", fing sie an. „Ja, aber das ist ja auch logisch. Das war doch abgemacht.", fuhr ich sie genervt an.

„Du hast geweint. Ikke lyv til meg.", forderte sich mich angesäuert auf. Ich schluckte. Sie hat es mitbekommen. „Kannst du schweigen?", fragte ich sie. Meine Mutter hob die Hand und fuhr sich mit ihr über den Mund. Sie tat so, als würde sie sich den Mund zuschließen und später den Schlüssel wegwerfen. „Okay. Ich- Ich habe geweint.", fing ich an. Mit meiner linken Hand fasste ich an mein linkes Ohrläppchen und fing an es etwas zu massieren. Das tat ich immer, wenn ich nicht weinen wollte. Und komischerweise half dies immer. „Gestern bei Ella. Da hat Markus. Ehm- er hat Angelina geküsst. Na ja und eigentlich sollte es mir egal sein.", stotterte ich und massierte weiterhin mein Ohr. „Aber es ist dir nicht egal. Stimmts?", unterbrach sie mich. „Nein. Den er kann machen, was er will.", antwortete ich genervt. „Klar und trotzdem tut es weh.", stellte sie fest. „Vielleicht?", meinte ich und schaute schnell in eine andere Richtung. „Du weinst gleich, aber du hast dich unter Kontrolle wegen deinem Ohrläppchen.", stellte sie fest. „Hör mal auf dein Ohrläppchen zu massieren.", forderte sie mich auf. Langsam hob sie ihren rechten Arm und nahm meine linke Hand von meinem Ohrläppchen ab. Sofort fingen die Tränen an zu rollen. Meine Mutter schaute mich wehleidig an und zog mich in ihren Arm. „Ich weiß der erste Liebeskummer tut weh", flüsterte sie in mein Ohr.

Julis Sicht:

Es war schon 14 Uhr und Ophelia hat sich immer noch nicht gemeldet. Sollte ich mich bei ihr melden. Nein, das wirkt auf dringlich. Das ist zu viel. Auf einmal hörte ich mein Handy neben mir klingeln. Als ich auf den Display sah, sah ich das es Ophelia war. „Hi.", meldete sie Ophelia. Sie klang traurig. Als hätte sie geweint. Was ist mit ihr? „Hey.", antwortete ich ihr. „Ich wollte mich nur bei dir melden damit du weißt, dass es mir gut geht." informierte sie mich. „Hast du geweint?", fragte ich sie. Sie schwieg. Minutenlang hörte ich nichts von ihr gar nichts. „Was war gestern los. Also heute. Du weißt was ich meine", wollte ich nun weiter wissen. „Ich wollte mich für gestern bedanken. Also das du mich nach Hause gebracht hast. Aber können wir uns das bitte vergessen. Oder einfach nicht darüber reden?", schlug sie nun vor. Vergessen? „Du willst das vergessen.", hinterfragte ich und zupfte an meinen Bettlacken herum. „Ja vergessen.", versuchte sie überzeugt zu sagen. „Okay.", stimmte ich ihr einfach zu. „Danke.", hauchte sie leise ins Telefon. „Nicht dafür.", meinte ich nur. „Wollen wir uns noch heute sehen.", schlug ich ihr vor. „Nein. Ich- Ich wäre gerne allein. Aber danke", stotterte sie ins Telefon. „Na gut. Ich hole dich dann am Montag zur Schule ab, ja?", bestimmte ich quasi. „Gerne.", hörte ich noch ihre Stimme. Sie klang deutlich glücklicher als am Anfang des Telefonats. „Bis dann", verabschiedete sie sich leise. Ich wollte gerade noch etwas sagen, aber da hatte sie schon aufgelegt. „Bis Montag", hauchte ich traurig und warf mein Telefon auf das Bett. „Juli, ist was?", fragte Joschka, der nun sich unter seinem Bett hervor rollte. „Was machst du unter dem Bett?", fragte ich Joschka, der nun auf seinem Bett saß. „Aufräumen, was sonst.", antwortete er mir. „Was hat Ophelia?", fragte er nun neugierig. „Nichts, was dich angeht.", fauchte ich laut. Joschka nickte nur übertrieben und hielt nun endlich seinen Mund.

Markus Sicht:

Jetzt sind schon fast zwölf Stunden vergangen und Ophelia hat sich immer noch nicht auf meinen Anruf gemeldet. Soll ich sie anrufen. Nein. Nein. Das wäre zu aufdringlich. Ich sollte sie einfach mal mit jemanden neuralen darüber reden. Maxi oder so. Er hat immer einen guten Rat. Also griff ich nach meinem Telefon und wählte seine Nummer. „Hey, was geht.", ertönte Maxis Stimme am anderen Ende. „Kannst du vorbei kommen?", fragte ich ihn direkt. „Klar, wann soll ich da sein?", wollte er nun wissen. „Sofort wenn möglich", schlug ich vor. „Okay. Ich bin in 15 min da", antwortete er nervös und legte sofort auf.

Zwanzig Minuten später klingelte es an der Tür. „Hey.", sagte ich und schlug mit Maxi ein. „Hey, aber warum sollte ich jetzt so schnell kommen?" fragte er, während wir die Treppe hoch liefen. „Ich habe ein Problem.", antwortete ich knapp und stieß die Tür zu meinem Zimmer auf. Um genau zu sein, habe ich ein Riesen Problem. Und mein Problem definiert sich als Kuss mit Angelina und Ophelia. Ich weiß nicht was das zwischen uns ist bzw. war. Also was zwischen. Nein. Da ist/war nie was. Maxi warf sich auf mein Bett und schaute mich fragend an. „Also war ist dein Problem?", fragte er nun. Ich setzte mich zu ihm auf mein Bett und starrte auf den Boden. „Es geht um Ophelia. Gestern auf der Party, da- da habe ich Angelina geküsst.", fing ich mit den erzählen an. „Die aus meiner Klasse?", unterbrach er mich geschockt. Ich nickte und versuchte seinen Blicken auszuweichen. „Was passierte dann.", wollte er nun wissen.

„Ich glaube Ophelia hat es gesehen. Aber als ich mit ihr sprechen wollte, war sie schon verschwunden. Deshalb habe ich ihr auf ihren Anrufbeantworter gesprochen. Aber sie ruft mich nicht zurück und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll.", platzte es aus mir heraus. „Warte ab und lass ihr etwas Zeit", riet Maxi mir. Ich nickte nur stumm. „Aber jetzt musst du mir einiges Erklären.", grinste er nun und wackelte mit den Augenbrauen. „Mhm- was willst du wissen", versuchte ich möglichst cool zu sagen. Obwohl ich innerlich vor Aufregung starb. „Wie kam es zum Kuss mit Angelina?", wollte er nun wissen. Mist. Das war genau das was ich nicht erklären wollte. „Also. Wir wollten doch den Plan für Marlon durchziehen. Und das haben wir auch getan. Aber ich habe gesehen, wie die beiden draußen geredet haben. Sie haben „geflirtet".", fing ich an und setzte das geflirtet in Anführungszeichen. „Und Angelina meinte ich sollte mich von ihr ablenken. Das nur für einen Tag Nacht. Na ja und dann kam ein zum anderen.", vollendete ich meine kleine Rede.

Maxi saß mit großen Augen auf meinem Bett und begutachtete mich genau. „Und was fühlst du jetzt eigentlich für Ophelia?", fragte er nun.

Please say you love meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt