Prolog

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Ich sitze entspannt auf meiner Fensterbank und starre in die Ferne. Auf die Wellen, die gegen die Klippe schlagen. Oben in der Luft schweben Möwen. Alles wirkt entspannt und verträumt. Langsam drehe ich meinen Kopf in Richtung meines Zimmers. Es wirkt leer und kalt. Morgen würde ich um diese Zeit schon seit Stunden im Auto sitzen. Wir, also meine Eltern und ich ziehen morgen nach Deutschland. Um genau zu sein nach Grünwald. „Schatz, kommst du, wir wollen noch mal zu Islene.", rief meine Mutter zu mir hoch. „Jaja, ich komme.", schrie ich schnell herunter. 

Habe ich mich überhaupt schon vorgestellt. Ich bin Ophelia und 14 Jahre alt. Noch lebe ich mit meinen Eltern Adair und Annukka in Irland. Ich habe wie mein Vater kupferrotes, gelocktes Haar. Meine Augen sind in einem sehr Hellen grau. Viele sagen, es seien die Augen meiner verstorbenen Oma Runa. Meine Haut ist sehr blass, weshalb meine Freunde immer sagen, ich sei eine Leiche oder ein Vampir. Haha, nicht lustig ich weiß.

Nun standen wir vor Islenes Haus und klingelten. „Na ihr lieben.", sagte Islene als sie uns sah, „Ich werde euch so von Herzen vermissen.", fuhr sie weiter, während sie zuerst meine Mutter, dann mein Vater und am Ende auch mich umarmte. Sie ging mit uns in den Garten, wo schon unsere Freunde warteten. Also um genau zu sein nur die Freunde meiner Eltern, denn meine Freunde konnte ich nirgends erblicken, was mich irgendwie traurig stimmte, da wir uns ab morgen gar nicht mehr sehen können. Doch zwischen den ganzen Erwachsenen, die sich jetzt in den Armen lagen, sah ich meine kleine Cousine Ilvy, die mich mit riesengroßen Augen anstarrte. Ihre Augen glitzerten und ich hatte das Gefühl, sie fängt gleich an zu weinen. Ich ging zu ihr und nahm sie in den Arm.

„Na Lust mit mir in den Wald zu gehen?", fragte ich sie, während sie in meinen Armen lag. Als ich mich löste, sah ich, wie sie leicht nickte. Ilvy ist erst 5, deshalb kann ich mir vorstellen, wie schwer es für sie sein muss. Ich bin wie eine große Schwerster für sie und sie ist wie eine Kleine für mich. „Komm wir gehen.", wollte ich sie gerade auffordern, mir zu folgen. Doch sie blieb stehen und sagte nur:  "Wir warten noch auf deine Freunde." Nach zwanzig Minuten kamen dann auch endlich meine Freunde Kelvin, Maghnus und Neala. Ich umarmte alle schnell und fragte: „Und, was machen wir nun?" Ich weiß das die drei manchmal auf echt dumme Ideen kommen können.

„Komm einfach mal mit.", meinte da Neala und zog mich hinter ihr her. „Das wird lustig, das kannst du mir glauben.", meinte dann auch Kelvin, der nun neben mir rannte. „Und, wie lustig das wird.", lachte nun auch Maghus, der Ilvy auf dem Arm trug. „Na toll was haben die denn jetzt vor." Dachte ich mir. Zusammen rannten wir durch unseren kleinen Ort in Richtung der Klippen. Als wir dort an kamen, fragte ich verwundert nach: „Was wollen wir denn hier." „Na was wohl?", meinte Kelvin. „Springen, natürlich.", lachte nun Neala. Ich würde bleich und merke, wie Ilvy lautlos schluckte. „Wir springen alle zusammen.", meinte Maghnus, „als Abschluss der Sommerferien und verfrühtes Geburtstagsgeschenk und als Abschluss einer richtig schönen Zeit."

Achso ich habe morgen Geburtstag und werde endlich wie meine Freunde 15 Jahre alt. Doch so glücklich konnte ich in diesem Augenblick gar nicht sein, denn seine Worte taten schon weh. Jetzt zu wissen, dass morgen alles vorbei sein wird. „Okay, dann springen wir.", sagte ich und ging zu Ilvy und nahm ihre Hand. Danach drehte ich mich zu Maghus und nahm auch seine. Er lächelte kurz und nahm darauf Nealas Hand, die schon die Hand von Kelvin hielt. Langsam gingen wir zum Rand der Klippe. „W... wie hoch ist die noch mal?", fragte Klevin mit brüchiger Stimme. „25 Meter oder so.", sagte Maghus nicht weniger ängstlich. „Okay, dann los", sagte ich schnell.

Langsam rannten wir los und sprangen von der Klippe. Wir hielten uns fest, wir wollten die anderen bloß nicht loslassen. Plötzlich spürte ich das kühle Nass um mir. Als ich die Augen öffnete, sah ich, dass wir im dunkeln Wasser schwammen. Nachdem wir uns wieder abgetrocknet hatten, zogen wir uns bei Kelvin zu Hause schnell um und rannte nach Hause zu Ilvy, wo unsere Eltern zusammen am Lagerfeuer saßen. Sie hatten Stockbrot gemacht und sangen Lieder. Schnell setzen wir uns zu ihnen und sangen mit.

Am Ende sangen wir gemeinsam das Lied „I am sailing". Ich mochte dieses Lied, es entspannte mich immer. Ich hatte mich an den Arm meines Vaters gelehnt und bekam gar nicht mehr mit, wie ich langsam einschlief.

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