Ob sie uns schon vergessen hat? ~ Kapitel 39

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Markus Sicht:

Ophelia redet, seit zwei Wochen nicht mehr. In der Schule ist sie immer mit drei Mädchen zusammen. Nach Maxis Aussage gehen die drei mit ihm in eine Klasse und heißen Annalena, Sophia und Nina. Sie hängt nur noch mit ihnen ab. Mein Blick schweift durch den Klassenraum und bleibt automatisch bei Ophelia hängen. Sie hat so schönes langes Haar und ihre Augen strahlen immer vor Freude. „Markus, hallo. Hörst du mir zu?", hörte ich die Stimme meiner Englischlehrerin und merkte wie mir Marlon mir mit seinem Ellenbogen in die Seite rammte. „Mhm-", sagte ich und schrecke etwas auf. „Please, tell me the answer for task 2.", wiederholte sich meine Lehrerin genervt und schaute mich wütend an. „Ähm- number 2", stotterte ich und warte gespannt auf seine Antwort. „You should give your opinion on the subject of family. Markus. You're on the wrong task. Are you listening to me?", verbesserte sie mich genervt. „Sorry, I wasn't ready.", sagte ich kleinlaut und war ihre Aufmerksamkeit wieder bei jemand anderen. 

Um genau zu sein, rettete Juli mich gerade vor dieser Peinlichkeit. „Sorry Miss. Ähm-", fing er an, doch ab einem gewissen Zeitpunkt hörte ich nicht mehr zu. Meine Aufmerksamkeit richtete sich automatisch wieder zu Ophelia. „Wenn sie dich jetzt wieder dran nimmt und du nicht antworten kannst, dann bist du bei ihr untendurch und hast eine Stundensechs.", damit holte mich Marlon aus meiner Starre. „Ähm- Ob sie uns schon vergessen hat?", fragte ich Marlon leise. „Du meinst wohl eher, ob sie dich schon vergessen hat.", kicherte Marlon leise. „Marlon, rest now", rief unsere Lehrerin wütend. „Marlon, ich meine das ernst.", flüstere ich nach wenigen Minuten ihm zu. „Ich glaube, die drei sind eine Ablenkung, damit sie nicht alleine ist.", antwortete er mir genauso leise. „Ich verstehe sie einfach nicht. Warum hat sie dies getan? Ich kann und will es nicht verstehen. Ich meine ich nein, wir brauchen sie doch.", fing ich an mich leise zu beschweren. „Wir brauchen sie alle. Sie ist ja unsere Freundin, aber du brauchst sie am meisten, stimmts?", lachte er leise. 

„Mein zieh das nicht so ins Lächerliche.", antwortete ich genervt und drehte mich etwas von ihm weg um wieder zu Ophelia sehen zu können. So vergingen auch die letzten Stunden des Schultages und ich packte langsam meine Tasche zusammen. Alle hatten schon den Raum verlassen. Alle außer Ophelia und mir. „Ophelia, können wir reden.", sprach ich sie an, als sie den Raum verlassen wollte. „Mhm- was ist den?", fragte sie und drehte sich zu mir um. „Kannst du nicht wieder zurückkommen? Wir vermissen dich. Wir brauchen dich, wirklich.", flehte ich sie an, als ich direkt vor ihr stand. „Nein und das ist auch besser so.", sagte sie leicht angefressen und machte wieder Anstalten zu verschwinden. „Nein, warte doch bitte.", rief ich verzweifelt, schnappte sie am Arm und zog sie wieder zu mir zurück. „Weißt du, ich weiß nicht, was du und ich zu besprechen hätten.", zickte sie etwas und versuchte sich aus meinen Griff zu befreien. „Lass mich los. Es ist besser so, wenn wir getrennte Wege gehen.", gab sie genervt von sich und entriss mir ihren Arm. Wortlos drehte sie sich um und verschwand aus der Tür.

Ich blieb allein und wortlos im Klassenzimmer stehen. Verletzt und schweigsam drehte ich mich um, schnappte meine Tasche und verließ nun auch den Raum. „Markus, man wo warst du denn solange?", schrie Nerv laut, als ich aus dem Schulgebäude kam. „Sorry hatte noch etwas Wichtiges zu besprechen.", erklärte ich Nerv. „Wer ist den Wichtiger als wir?", zickte Nerv etwas und verzog sein kleines Gesichtlein. „Na, wer wohl", kicherte Klette, stupste Nerv in die Seite und zeigte mit dem Kopf zu Ophelia. Automatisch wurde mein rot, als sie zu Ophelia deutete. „Hä? Ich verstehe euch nicht", fragte Nerv verwirrt und versuchte die Person zu finden, zu der Klette deutete. „Man, du bist echt dümmer, als ich dachte. Klette meint Ophelia.", kicherte Maxi, aber Nerv verstand es immer noch nicht. „Hä, na und. Ophelia ist doch nicht so wichtig. Sie ist doch nur eine Freundin.", rief Nerv wieder aus. „Nerv irgendwann kommst du in ein Alter, da verstehst du dies auch.", lachte Maxi und wuschelte ihm durch Haar. 

„Wir sehen uns morgen Leute.", sagte ich in die Runde und wollte schon verschwinden doch Leon hielt mich auf. „Markus, wir haben heute Training.", erinnerte mich Leon und schaute mich durch dringlich an. „Ich fühl mich nicht so. Das nächste Mal vielleicht.", meinte ich schnell und stieg auf mein Fahrrad und düste los nach Hause. Ich radelte langsam die Straßen Grünwalds entlang. Nach einer kurzen Fahrt hielt ich vor meinem Haus. Ich schob mein Fahrrad in den Schuppen, nach dem ich ins Haus trat roch ich sofort den leckeren Geruch von Schokoladenkuchen. „Mama hast du gebacken?", fragte ich, als ich in die Küche trat. „Ja, deinen Lieblingskuchen.", lächelte sie und stellte den Kuchen auf den Tisch. „Der ist sogar noch warum. Willst du?", fragte sie und zeigte auf den Kuchen. „Gerne", antwortete ich auf ihre Frage und holte zwei Teller und Gabeln aus dem Regal. „Warum hast du gebacken?", fragte ich nun, als wir zusammen den Kuchen mampften. „Darf nicht ohne Grund backen?", stellte sie die Gegenfrage. „Du backst nie. Und erst recht nicht ohne Grund.", meinte ich schulterzuckend. 

„Okay, du hast recht. Aber du warst die letzten Tage immer so ruhig und verschlossen und da dachte ich, ein Schokokuchen würde dich aufmuntern. Das hat früher immer geholfen.", sagte sie leise und stocherte traurig in ihrem Kuchenstück herum. „Nein, Mama. Das ist lieb von dir.", sagte ich aufmunternd. Sie blickte überrascht auf und lächelte dankend. „Na, dann. Willst du mir erzählen was los ist? Ist es wegen Ophelia?", quetschte sie mich aus. „Ja.", gab ich knapp, als Antwort. „Mama, was soll ich jetzt machen? Sie redet seid Wochen nicht mit mir.", beschwere ich mich bei ihr. „Wenn sie nicht mit dir redet, dann schreibe doch einen Brief.", schlug meine Mutter mir vor. „Meinst du das ist eine gute Idee. Das ist doch voll peinlich.", beschwerte ich mich wieder bei ihr. „Wenn du sie wirklich so magst, wie du sagst, dann sollte das kein Problem für dich sein.", sagte meine Mutter schulterzuckend. 

„Vielleicht hast du recht.", antwortete ich kleinlaut. „Du schaffst das. Ich glaub an dich.", lächelte meine Mutter, räumte nun die Teller wieder ab und stellte diese in die Spülmaschine. „Danke, Mama", sagte ich dankend und umarmte meine Mutter kurz eh ich nach oben in mein Zimmer verschwand. Oben in meinem Zimmer angekommen, warf ich mich sofort auf mein Schreibtischstuhl und fing an diesen Brief zu schreiben. Früher hätte ich mir nie vorstellen können jemals einen Liebesbrief zu schreiben. Doch nun. Nun tue ich dies. Und das für ein Mädchen. Man für Vanessa haben wir das doch auch hinbekommen, doch da war das irgendwie einfacher. Zwei Stunden saß ich so da und schrieb alles was ich dachte so auf. 

Hey Ophelia. Da du nicht mit mir reden willst, schreibe ich dir jetzt einfach. Ich weiß nicht, wieso du so bist und warum alles zwischen uns so kompliziert ist, aber ich will dies ändern. Weißt du, ohne dich ist alles anders und mit dir ist alles anders. Mit dir ist alles fröhlicher. Deine Art, dein Charakter, dein Lächeln macht mich völlig verrückt. Du machst mich völlig verrückt. Jetzt, wo du nicht mir hier bist, ist alles leer, alles farblos. Meine Welt ist trist und freudlos. Ich liebe es, wie deine Augen leuchten, wenn du etwas machst, was du liebst. Wenn du etwas erzählst. Wenn du bei mir bist. Ich liebe es, wie du lächelst und sich auf deinen Wangen die kleinen Grübchen bilden. Ich liebe es, wenn deine feuerroten Haare im Wind hin und her fliegen.", schrieb ich auf.

Please say you love meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt