Ophelias Sicht:
Heute ist Montag. Ich habe Markus versprochen, heute mit den Kerlen zu sprechen. Gemächlich fahre ich die Straßen zur Schule entlang. Werden sie mich wieder aufnehmen. Werden sie mich verstehen. Mir verzeihen. Ich meine, Markus hat mir verziehen und wir wollen uns jetzt häufiger sehen. Also als eine Art von Dates. Wenn man dies so nennen kann. Ich bog mit meinem Fahrrad auf den Schulhof ab. Mein Fahrrad stellte ich heute in die Nähe von den Rädern der Kerle. Ich schaute einmal herüber zu den Kerlen. Ich sah direkt in Markus Augen. Als ich ihn kurz ab scannte, sah ich, wie er kurz lächelte. Ich lächelte zurück und drehte mich nun um und lief nach innen in die Schule. Heute wird sich alles ändern, hoffentlich. Was ich noch nicht weiß, wie erkläre ich dies Annalena, Sophia und Nina. Die Drei werden aufgebracht sein, sie sind wütend auf die Kerle. Sie denken die Kerle und vor allem Markus haben mich verlassen, verletzt und was weiß ich alles.
Aber auch mit ihnen muss ich reden. Ich muss ihnen die Wahrheit sagen, damit sie mich verstehen können und vielleicht bleiben sie trotzdem meine Freunde. Hoffentlich. Genervt öffne ich die Tür vom Klassenzimmer und laufe hinein. „Morgen", begrüße ich die anderen und setzte mich auf meinem Platz. Ich sitze inzwischen wieder neben Vanessa. Doch diese redete nicht mit mir und ich redete nicht mit ihr. Nicht mal in Gruppenarbeiten oder Partnerarbeiten sprachen wir miteinander. Doch heute werde ich diesen Bann brechen. Jetzt öffnete sich die Tür. Die Kerle traten ein. Alle. Vanessa steuerte direkt auf meinen Platz zu und setzte sich wortlos neben mich. Ich richtete mich etwas auf und schaute sie genau an. „Hey", sage ich leise und schaue sie immer noch an. Doch sie antwortete nicht. Sie drehte sich weg und packte stur, ohne mich eines Blickes zu würdigen, ihre Tasche aus. „Können wir reden?", fragte ich sie bittend. „Ich weiß nicht. Ich glaube es ist besser, wenn wir uns von heute auf morgen nicht mehr kennen.", lachte sie wütend auf und funkelte mich böse an.
„Okay, wenn du es dir anders überlegst, dann komm doch mit Klette in der ersten Pause auf die Toilette.", flehte ich sie leise an und hoffte das sie mir verzieht. „Guten Morgen", trällerte unsere Lehrerin, als sie den Raum betrat und schloss mit einen lauten Knall die Tür. Ich drehe mich nach vorn zur Tafel und schaue nach vorn. Wird sie kommen und wird sie auch mit Klette kommen? Hoffentlich. Bitte komme. schrieb ich auf einen Zettel und schob ihr diesen zu. Kurz schielte ich ihr zu, doch sie zeigte keine Regung. Was erhoffe ich mir eigentlich, sie wird nicht kommen. Genauso wie Klette. Enttäuscht drehe ich wieder weg und schaue nach vorn. Der Unterricht war langweilig und ziemlich in die Länge gezogen, doch endete endlich. Vanessa sprang sofort und verschwand aus dem Raum. „Vanessa.", rief Leon, als er bemerkte das Vanessa nicht auf ihn wartete. „Das ist meine Schuld, tut mir leid", entschuldigte ich mich leise bei ihm und verschwand ebenfalls aus dem Raum. „Ophelia", hörte ich Markus hinter mir rufen. Wie automatisch drehte ich mich um und merkte wie er hinter mir her kam. „Was ist?", fragte er besorgt und musterte mich genau.
„Sie ist wütend auf mich und wird mir auch nicht verzeihen.", sagte ich mit leiser Stimme. Markus legte mir eine Hand auf die Wange und die andere umfasste meine Taille. An dieser zog er mich näher an sich heran. „Alle vermissen dich. Auch Vanessa. Sie wird kommen und alle werden dich wieder aufnehmen.", flüstert er mir zu und lächelt mich kurz an. „Danke", hauche ich verlegen. Er macht mich nervös. So nervös. „Ich bin auf Toilette und warte dort auf Vanessa. Ich glaube noch daran, dass er kommt.", sagte ich hoffnungsvoll und löse mich aus seinen Armen. „Du schaffst das.", lächelt er liebevoll, nun drehe ich mich um und laufe schnell zur Toilette. Dort setze ich mich hin auf die Fensterbank und warte auf Vanessa. Ich schaute auf die Uhr. 9:15. Nichts. Niemand hier. 9:20. Die Tür öffnete sich und vier Füße traten ein. Ein leises Hi erhellte den Raum.
Überrascht blickte ich auf und schaute in vier Augen. Erschrocken stand ich auf und schaue die beiden an. „Also schieß los. Was ist so wichtig, dass du nach Wochen wieder mit uns redest.", sagte Vanessa zickig aus, als ich vor den beiden zum stehen kam. „Man, jetzt hör ihr doch wenigstens zu.", motzte Klette sie an. „Ich wollte mich entschuldigen. Die letzten Wochen war ich echt nicht fair zu euch. Tut mir leid. Wirklich.", entschuldige ich mich bei den beiden. „Ich würde gerne wieder mit euch befreundet sein. Und gerne wieder bei euch Kerlen.", erklärte ich den beiden und schaute die beiden bittend an. „Ich habe dich vermisst.", sagte Klette etwas glücklicher. „Wir beide haben dich vermisst.", verbesserte Vanessa unsere kleine Klette. „Wer hat dich umgestimmt?", fragte Klette neugierig. „Ein Brief.", antwortete ich ihr kurz. „Von wem?", stocherte Vanessa grinsend weiter. „Das ist egal.", meinte ich leise und seufzte einmal kurz. „Könnt ihr heute um 16 Uhr zu Markus Werkstatt kommen und bringt die anderen mit.", informierte ich die beiden. „Der Brief ist von Markus." „Stimmts?", mutmaßten die beiden. „Kommt einfach.", lächelte ich und verließ die Toilette.
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Please say you love me
Hayran KurguDie vierzehn fast fünfzehnjährige Ophelia zieht mit ihren Eltern von Irland nach Deutschland. Um genau zu sein nach Grünwald. Dort trifft sie auf die wildeste Fußballmannschaft, die ihr euch vorstellen könnt. Eigentlich hätte alles perfekt sein könn...