Markus Sicht:
Heute ist der Tag der Tage. Heute ist der Tag, an dem Ophelia mit zu mir kommt und wir an unseren Vortrag arbeiten. Ich lief mit Marlon zusammen zurück auf den Schulhof. Wir haben jetzt Schluss. Draußen wartete ich auf Ophelia, um mit ihr zu mir zu fahren. „Hey, sorry. Ich habe noch kurz mit Ella über Freitag gesprochen.", rief Ophelia, als sie auf mich zu kam. Ich nickte nur und sie schloss nun auch mal ihr Fahrrad ab. „Komm los.", sagte ich und stieg auf mein Rad auf. Sie folgte mir schnell und fuhr nun neben mir nach Hause. „Sind deine Eltern eigentlich zu Hause?", fragte Ophelia, als wir unsere Räder an die Hauswand stellten. „Glaube nicht", meinte ich, „hoffentlich", fügte ich noch leise hinzu. Ich ging an ihr vorbei und schloss schnell die Tür auf. Sie folgte mir verwirrt in mein Haus und stand nun etwas hilflos im Flur.
„Willst du was trinken?", fragte ich und kam mit einem Glas Wasser aus der Küche. Sie nickte nur und kam langsam auf mich zu. Mit ihrer linken Hand nahm sie mir das Glas aus der Hand. Ich drehte mich noch mal um und holte mir auch ein Glas Wasser aus der Küche. Nachdem ich aus der Küche kam, gingen wir beide zusammen hoch in mein Zimmer. Während ich schon an meinen Schreibtisch stand und die Sachen für unser Plakat zusammen suchte, stand Ophelia immer noch im Raum und schaute sich mein Zimmer genaustens an. In zwischen lief sie durch den Raum und schaute sich meine Bilder an. „Sind das deine Eltern?", fragte sie. Ich drehte mich und sah wie sie auf ein Bild von mir und meinen Eltern zeigte. „Wir sollten anfangen.", bestimmte ich, um so gut es geht das Gespräch über meine Eltern zu umgehen.
„Stimmt.", sagte sie leise. Sie wirkte verletzt und traurig. Wegen gerade? Weil ich ihrer Frage ausgewichen bin? Schnell schritt sie auf mich zu und setzte sich auf den zweiten Schreibtischstuhl. „Okay.", meinte ich und setzte mich neben sie.
2 STUNDEN SPÄTER
„Meinst du das geht so?", fragte mich Ophelia und hielt mir das fertigte Plakat unter die Nase. „Ja. Das ist perfekt.", sagte ich und sie legte das Plakat wieder auf den Tisch. „Also sind wir jetzt fertig?", atmete sie nun laut aus und lehnte sich entspannt zurück. „Ja zum Glück", grinste ich nun. „Du hast mir vorhin nicht auf deine Frage geantwortet.", meinte sie nun, drehte sich zu mir und schaute mich gespannt an. „Ähm- Was war den vorhin?", versuchte ich jetzt ahnungslos zu spielen. Doch ich scheiterte kläglich, als Ophelia auf das Bild neben meinem Bett zeigte und sagte: „Sind das deine Eltern." „Ähm- also ja.", stotterte ich nervös. Keiner außer Marlon kennt meine Eltern. „Sie sehen nett aus.", sagte sie leise. „Ja.", antwortete ich knapp. „Holst du mich am Freitag für die Party ab?", wollte sie nun wissen. Ich glaube, sie merkte, dass mir das Thema unangenehm war. „Klar.", lachte ich. „Ich weiß ja, eh nicht wo Ella wohnt.", fügte ich noch hinzu.
Sie lächelte nur leicht und nickte mich lieb an. Ich nahm Ophelias Glas Wasser und hielt es ihr hin. „Du hast heute noch gar nichts getrunken.", sagte ich und sie nahm mir dankend das Glas ab. Während sie mir das Glas abnahm begann meine Hand angenehm zu kribbeln. Als sie das Glas an den Mund ansetzte, fiel ihr eine Haarsträhne ins Gesicht. Ich hob langsam meine Hand und strich ihr die Strähne aus dem Gesicht. Sie setzte das Glas ab und stellte es kurz darauf das Glas auf den Tisch. Meine Hand ruhte währenddessen auf ihrer Wange. Ich schaute ihr tief in die Augen, in ihre wunderschönen grauen Augen. „Ich mag deine Augen. Sie sind wunderschön.", flüsterte ich leise, was sie leicht erröten ließ. „Danke. Deine Augen sind auch echt schön.", hauchte sie leise. Nun merkte ich, wie ich leicht rot wurde. Mit meinen Stuhl rutschte ich näher an sie heran und beugte mich etwas weiter herunter. Ich war ihr nah. So nah, dass ich ihren Atem auf meiner Haut spüren könnte.
„Markuslein, bist du zu Hause?", rief meine Mutter und riss die Tür auf. Ophelia und ich fuhren ruckartig auseinander und drehten uns zu meiner Mutter um. „Oh. Besuch ist da.", lachte sie leicht nervös. Wie es aussieht, ist sie nicht auf Besuch eingestellt. „Ja. Wir beide haben gerade zusammen an unserem Vortag gearbeitet.", erklärte ich ihr. Sie nickte nur und setzte gerade zur Antwort an: „Nach arbeiten sah das gerade aber nicht aus." Ich merkte wie Ophelia neben mir etwas rot wurde und sich anspannte. „Ja nur gearbeitet.", sagte ich selbstbewusst und nickte bekräftigend. „Mhm- Möchte dein Gast noch etwas Kuchen essen und Kaffee trinken.", fragte sie nun mich. Nervös schaute ich zu Ophelia. Sie nickte verunsichert und meine Mutter wertete dies als Ja. „Gut. Dann mach mal ich mal den Tisch", rief sie erfreut und stapfte schnell die Treppe herunter. „War das jetzt die richtige Entscheidung?", fragte sie mich und schaute mich nervös an.
Ich schwieg kurz und schüttelte kurz darauf den Kopf. „Super.", meinte sie genervt und lehnte sich genervt zurück. „Wir sollten runter. Jetzt bist du ja quasi eingeladen.", lachte ich leicht nervös. „Warte, ich nehme schon mal meinen Rucksack mit", sagte sie, schnappte ihre Tasche und packte alles ein. Wir flitzten gemeinsam schnell die Treppe herunter und standen kurz darauf in der Küche. „Schon das ihr da seid", lachte meine Mutter und stellte zwei Teller mit Kuchen auf den Tisch. „Markus stellst du das letzte Stück Kuchen auf den Tisch.", bittet sie mich. „Setz dich doch.", forderte sie Ophelia auf, die hilflos im Raum steht. Sie nickt etwas und setzte sich auf einen der freien Plätze. Schnell stellte ich meinen Teller auf den Tisch und setzte mich zu den beiden. „Wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Ulrike. Markus Mutter und du?", stellte sich meine Mutter freudig vor. „Ophelia.", antwortete Ophelia nervös und nahm eine Gabel von ihren Stück Kuchen.
Auch ich fing an, langsam meinen Kuchen zu essen. Auf einmal hörte ich aus dem Flur ein lautes poltern und wusste sofort, dass mein Vater nach Hause kam. „Bin zu Hause", rief er durch das Haus. „Wir sind in der Küche.", rief meine Mutter und schaute erwartend zur Tür. „Markus Liebling. Könntest du bitte noch ein Stück Kuchen abschneiden.", bittet sie mich nun. Ich nickte nur und stand auf. „Oh... Haben wir etwa Besuch?", fragte mein Vater, als er die Küche betrat. „Ja, eine Klassenkameradin von Markus ist da.", lachte meine Mutter. Wenig später saßen wir zusammen wieder am Tisch. „Hallo erst mal. Ich bin Thomas.", lachte mein Vater sehr freundlich. „Ophelia. Ich bin neu hier in der Stadt.", stellte Ophelia sich nett vor. „Aha. Woher kommst du denn. Also, wenn ich fragen darf.", wollte er nun wissen. Oh Nein. Mein Vater hat nicht ganz so eine gute Einstellung zu Einwanderern. „Aus Irland.", lachte sie nervös. „Aus Irland. Das hätte ich ja wissen können. Als ich meine das rote Haar und der irische Akzent. Mensch Meier.", rief er laut aus.
Ich sah Ophelia sofort an, wie unangenehm ihr das war, doch sie versuchte mit zu lachen. „Und deine Eltern. Was machen die?", quetschte er sie nun weiter aus. „Mein Vater arbeitet als Künstler und meine Mutter ist Lehrerin.", erzählte sie und schaute immer mal wieder herüber zu mir. „Lehrerin. Und wo?", wollte er weiterhin wissen. „Sie ist unsere Klassenlehrerin.", platzte es aus mir heraus. „Ach die Finnin.", rief er laut aus. Ophelia neben mir wurde kreidebleich und schaute immer mal wieder auf den Boden. „Und ihr ab also zusammen an einem Vortrag gearbeitet.", fing mein Vater nun an. Ophelia nickte nervös und ich brachte nur ein leises Ja raus. „Mhm, aber Markus verbringe bitte nicht allzu viel Zeit mit den Einwanderern.", ermahnte mein Vater mich nun. Nun wurde Ophelia noch bleicher und sagte: „Ich muss jetzt auch mal nach Hause. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend. Ciao" „Ich bring dich noch zur Tür", sagte ich und stand auf. „Schüssi", trällerte meine Mutter und mein Vater gab nur ein genervtes „Auf Wiedersehen von sich".
„Bis Morgen.", verabschiedete sich Ophelia an der Tür von mir. „Ciao und schuldige wegen meiner Eltern. Die können auch eigentlich nett sein.", entschuldigte ich mich bei ihr. „Nicht so schlimm, obwohl ich zwischen durch dachte, wie ich mich so sehr in Menschen täuschen konnte. Auf dem Bild in deinem Zimmer wirkten sie wirklich nett.", kicherte sie leise. Auch ich begann zu kichern.
Als Ophelia endlich verschwand, drehte ich mich auf dem Absatz, um in die Küche zu meinen Eltern zu stürmen. „Man, was sollte das.", schrie ich als ich in der Küche ankam. „Was denn?", fragte mein Vater, wie ein Engel. „Man du hast dich vollscheiße gegenüber ihr verhalten.", schrie ich immer lauter. „Bist du etwa in sie verliebt?", fragte mein Vater nun ziemlich provokant. „Nein. Wir sind nur Freunde.", antwortete ich aufbrausend. „Ja ja ist alles klar.", lachte mein Vater, was mich dazu brachte einfach mit den Augen zu rollen. „Aber ich sag dir eins. Du mein Sohn wirst kein Ausländer zur Freundin haben.", rief er wütend.
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Please say you love me
FanfictionDie vierzehn fast fünfzehnjährige Ophelia zieht mit ihren Eltern von Irland nach Deutschland. Um genau zu sein nach Grünwald. Dort trifft sie auf die wildeste Fußballmannschaft, die ihr euch vorstellen könnt. Eigentlich hätte alles perfekt sein könn...