Schluss ~ Kapitel 41

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Markus Sicht:

Ich stand vor dem Spiegel in meinem Zimmer und begutachtete mich genau. Kann ich so zu Ella gehen? Bestimmt. Ophelia ist auch da. Ich freue mich so sie zu sehen. Klar, ich sehe sie jeden Tag in der Schule. Aber jetzt ist es anders. Ich sehe sie jetzt privat. Ich meine so richtig. Mit meinen Armen griff ich nach meiner Jacke und joggte nun die Treppe herunter. Unter angekommen zog ich mir meine Schuhe an und verschwand aus der Tür. Ich sollte Maxi von zu Hause abholen, da er nicht wusste, wo Ella wohnte. Zehn Minuten lief ich zu Maxi und derzeit wartete ich vor seinem Haus. „Hey, ich habe mich echt beeilt.", begrüßte mich Maxi, als er das Haus verließ. „Kann ich nicht mitkommen?", quengelte Nerv hinter Maxi, der ebenso das Haus kam. „Nein Nerv. Nur die Großen.", zickte Maxi, Nerv an. Nerv schaute Maxi böse an, obwohl es eher niedlich aussieht. „Können wir?", fragte ich nach, ich will schneller dort sein. Denn umso schneller ich bin bei Ophelia. „Warum hast du es denn so eilig?", lachte Maxi, während er mir hinterher hechtete. „Du willst wohl umso schneller bei Ophelia sein, stimmts?", grinste er, als er neben mir ankam.

„Was- Nein- Warum-", rief ich erschrocken aus. „Was ist denn mit Markus los? Der ist ja völlig rot.", lachte Marlon, als er mit Leon und Vanessa bei uns auftauchte. „Wann kommen Juli, Raban und Joschka zu uns?", fragte ich, um vom eigentlichen Thema abzulenken. „Die kommen direkt zu Ella.", informierte uns Marlon. Nach zehn Minuten kamen wir bei Ella an. Dort standen auch schon Joschka, Juli, Raban und Paul. Nachdem wir uns alle begrüßt hatten, klingelten wir an Ellas Haustür. Nervosität machte sich in mir breit. Ob sie schon da ist? „Hey. Schön das ihr da seid?", begrüßte uns Ella freudig. „Kommt mit.", forderte sie uns auf, ihr zu folgen. Wir zwängten uns durch den schmalen Flur zum Wohnzimmer. Dort angekommen entdeckte ich sofort Ophelia. Doch sie war nicht allein. Neben ihr saß ein Junge und dieser ist mir fremd. Völlig fremd. Von den anderen hörte ich ein Hey sagen, doch sagte nichts. „Hi, ich bin Kelvin, ein Freund von Ophelia.", stellte sich der fremde Junge kurz vor.

„Ich bin Vanessa.", fing es sofort an, doch ich hörte sofort. Ich könnte nur zu ihr sehen. Zu Ophelia. Wer ist der Junge? Ein Freund oder ihr Freund? Ich hörte den anderen gar nicht zu. Weshalb ich gar nicht mitbekam, dass ich schon längst vorgestellt wurde. „Markus- Hallo", rief Raban neben mir und schnipste vor meinem Gesicht herum. „Äh- Sorry, ich war weg. Hi", sagte ich peinlich berührt und merkte wie ich rot anlief. „Ich hol euch allen mal ein Bier.", rief Ella auf einmal freudig und verschwand in der Küche. Wenig Minuten später kam sie mit zwölf Bierflaschen wieder heraus. Jedem von uns gab sie eine Flasche in die Hand. Und kurz darauf stießen wir gemeinsam an. Ich setzte mich zu Maxi auf das Sofa und unterhielt mich etwas mit ihm. Dabei hatte ich, aber immer Ophelia genauestens im Blick.

„Vanessa, woher kennst du eigentlich Kelvin?", fragte ich sie leise interessiert, als sie sich zu uns warf. „Warum willst du das den wissen? Eifersüchtig?", lachte sie und lehnte sich zu mir herüber. „Ich meine das ernst.", gab ich ernst zurück. „Okay, bleib ruhig. Kelvin ist ein Freund von Ophelia aus Irland.", antwortete sie mir grinsend. „Nur ein Freund?", fragte ich zur Sicherheit noch mal nach. „Nach meinem Wissen sind die beiden seit dem Kindergarten beste Freunde.", sagte sie und trank einen Schluck aus ihrem Bier. „Du musst dir also keine Sorgen machen.", lächelte sie und klopfte mir gegen die Schulter. „Leute, ich muss euch etwas verkünden.", meldete sich Marlon plötzlich zu Wort und unterbrach damit Vanessas und mein Gespräch. Auf einmal stand Paul neben ihm und nahm seine Hand. Ich sah kurz zu Ophelia rüber. Sie trug ein leichtes Grinsen. „Paul und ich, wir beide sind jetzt seid ein paar Wochen zusammen.", verkündete Marlon stolz. Nun setzte ich mich überrascht auf. „Wow." „Das ist doch toll." „Ich freue mich so für euch.", kam es von allen. Leon gratulierten den beiden mit einer kurzen brüderlichen Umarmung.

Freudig stand ich auf und beglückwünschte zuerst Paul und danach lief ich zu Marlon. „Warum hast du mir das nicht gesagt?", frage ich leise. „Ich wusste nicht wie, doch jetzt war ich mir sicher.", antwortete er mir leise. „Ich freue mich so für euch.", lächelte ich. Es war nun eine Stunde nach dem Outing und ich stand mit Maxi gemeinsam an Rand vom Wohnzimmer. Wieder mal beobachtete ich Ophelia. Sie lief gerade durch die Terrassentür nach draußen. Paar Minuten später beobachtete ich wie Marlon ihr folgte. Genauestens beobachtete ich wie die beiden sie unterhielten. Ophelia wirkte traurig und kraftlos. Was reden die denn? „Bitte kümmer dich gut um sie.", hörte ich eine Stimme neben mir. „Hm-", gab ich von mir und schaute auf in Kelvins Augen. „Ophelia und ich sind seit dem Kindergarten beste Freunde und jetzt, wo sie hier in Deutschland ist, will ich nicht, das es ihr schlecht geht.", sagt er mir und schaut mich bittend an. „Sie mag dich, mehr als sie zugeben kann.", schob er noch hinzu. Noch bevor ich antworten konnte, schmiss sich Angelina an ihn an.

Nachdem sie Kelvin von mir weggezogen hatte, betrat Marlon das Zimmer wieder. „Ich habe mich mit Ophelia unterhalten.", informierte mich Marlon, während er sich neben mich stellte. „Und was sagt sie?", fragte ich bei ihm nach. „Sie vermisst uns?", gab er einfach zurück. „Und warum kommt sie dann nicht zurück?", wollte ich etwas verzweifelt von ihm wissen. „Wegen dir.", antwortete er knapp. „Du solltest ihr den Brief geben.", schob er noch hinzu. „Meinst du?", fragte ich zur Sicherheit noch mal nach. Er nickte nur und zeigte mit dem Kopf zu ihr. Ich nickte nur nervös mit meinem Kopf und bewegte mich nun langsam zu Ophelia. Ich weiß nicht genau warum, aber den Brief für Ophelia habe ich immer bei mir. „Hey, können wir reden?", fragte ich Ophelia, als ich die Terrasse betrat. Kurz schloss sie ihre wunderschönen Augen, doch kurz darauf öffnete sie diese wieder. „Ähm- gerne.", stotterte sie nun leise und schaute zu mir auf. „Können wir etwas spazieren gehen?", schlug ich vor und deutete mit dem Kopf zum Gartentor, welches zur Straße führte. Ophelia brachte nur ein leichtes Nicken zustande.

Jetzt spazierten wir beide entspannt die dunklen Straßen von Grünwalds entlang. Obwohl ich ehrlich gesagt null entspannt war. Ich platzte fast vor Nervosität. „Ophelia.", sagte ich und blieb automatisch stehen. Ich will dies jetzt klären und ihr meinen Brief geben. Ophelia drehte sich schnell zu mir um und schaute ihn an. „Ich würde gerne das alles ist wie früher. Das wir Freunde sind. Wie früher.", sprach ich zu ihr und lächelte schüchtern. „Markus- Ich weiß nicht. Ich glaube es wäre besser wenn wir uns meiden.", antwortete sie mir leise. Okay, dann ist jetzt alles vorbei. Doch wenn jetzt alles zu Ende ist, will ich ihr trotzdem meinen Brief geben, als eine Art Abschluss von alledem. „Schade.", brachte ich nur traurig heraus. Sie wollte schon wieder gehen, doch ich hielt sie auf. „Hier, der ist für dich, wenn du willst, kannst du ihn gerne lesen.", sprach ich leise, während ich ihren Arm hielt. Sie wirkte nervös unter meiner Anwesenheit. Kurzerhand drückte ich ihr meinen Brief in die Hand und verschwand.

Zuerst wollte ich zurück zur Party, doch auf halben Weg entschied ich mich um. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und schrieb Marlon eine Nachricht. Nachdem ich fertig war, ging ich mit schnellen Schritten nach Hause. Alles ist zu Ende. Ophelia verzeiht mir nicht. Also kann ich aufgeben. Nichts wird sich daran verändern. Ich muss sie vergessen. 

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