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"Sophia!" rief Julia als diese zwei Tage später wieder ihr Haus betreten wollte. Sie hatte Abstand gebraucht und einfach alles so liegen gelassen wie es an diesem Tag zurück geblieben war.

"Ja?" Sophia sah verwundert zu Marten's Schwester während diese eilig zu ihr gelaufen kam.
"Komm mit! Du, Mama und Ich wurden genehmigt um mit Marten zu sprechen. Wir fahren in fünfzehn Minuten los! Mama versucht dich schon seit gestern Abend zu erreichen!" schnaufte Julia als sie über die Straße gesprungen kam.
"Okay... Ehm... Ich glaube mein Handy liegt noch oben!" murmelte Sophia und lief noch schnell in das Haus welches bald ihr neues Zuhause sein würde. Es war ihr tatsächlich nicht aufgefallen das sie ihr Handy nicht bei sich hatte. Sie war zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt gewesen und hatte sich die Zeit damit vertrieben, gedankenverloren durch den Wald zu spatziern. Außer Brigitte hatte aber auch niemand versucht sie zu erreichen.

Knapp eine Stunde später saßen die drei Frauen auch schon im Warteraum um Marten gegenüber zu treten.

Die Zeit schien still zu stehen bis endlich jemand kam und sie abholte.
Als Marten die drei Frauen da stehen sah war ihm sofort klar das etwas passiert sein musste.

Brigitte war zwar mittlerweile wieder entspannt da Pauls Zustand stabil war und man den Grund für den plötzlichen Herzstillstand gefunden hatte. Doch als sie Marten sah stiegen ihr trotzdem Tränen in die Augen.

"Was ist?" fragte er angespannt.
"Marten... Papa hatte einen Herzinfarkt." murmelte Julia.
"Aber es geht ihm wieder gut!" hing Brigitte eilig an.
"Ja... Weil Sophia zum Glück da war!" warf Julia ein. Sophia stand einfach nur da und musterte Marten.
Er war unrasiert und sah müde aus.
"Ja, Sophia hat Papa das Leben gerettet!" hing Brigitte an.
Marten schien mit dieser Informationsflut überfordert denn er schüttelte den Kopf und blinzelte dabei einige Mal.
Sophia stand da wie angewurzelt und sagte kein Wort. Sie konnte nicht, denn in ihrem Kopf schwirrte unerwartet nur eine einzige Frage herum.
Liebte er sie?

"Ist das wahr?" fragte Marten und kam einen Schritt auf Sophia zu. Diese bewegte sich nicht und antwortete auch nicht auf seine Frage. Dazu war sie viel zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt.
"Sophia?" Marten runzelte die Stirn als er sah wie ihre Augen zu glänzen begannen.

"Wieso hast du John nicht von mir erzählt?" rutschte es ihr raus. Ihre Stimme wackelte gefährlich und klang sehr enttäuscht.
Er hingegen schloss für einen Moment die Augen. Er wusste nicht wie es dazu kam das sie auf ihn getroffen war und wieso sie wusste das John nichts von ihr wusste, aber ihm war klar das er ihr jetzt etwas sagen musste.
"Sophia ich..." begann er doch ihr schluchzen unterbrach ihn.
"Liebst du mich?" fragte sie gerade heraus und sah ihm in die Augen. Brigitte und Julia nahm sie garnicht mehr wahr. Für sie war alles um sie herum wie eine Wolke, selbst die Tatsache das sie in der JVA stand war im Moment nicht in ihrem direkten Bewusstsein zu finden.

Marten schwieg einen Moment lang und sah fragend zu dem Beamten der in einer Ecke stand und die Situation beobachtete. Es war eine Stumme bitte um Sophia näher kommen zu dürfen.
Kaum merklich nickte der Beamte und drehte sich etwas weg. Beinahe so als würde er damit sagen wollen 'Was ich nicht sehe...'

"Für Liebe fehlt uns noch ein bisschen Zeit Sophia..." murmelte er und strich ihr sanft das Haar an einer Seite hinters Ohr.
"... Aber wir sind doch auf dem besten Weg dort hin." hing er an.
Etwas in Sophia war erleichtert, ein anderer Teil dennoch gekränkt.
"Ich... John wusste nicht von mir." murmelte Sie.
"Weil ich die Zeit mit dir genießen wollte. Wenn ich mal eine Frau behalten will ist er sehr... Neugierig." schmunzelte Marten und drehte Sophias Kopf leicht zu sich.
"Er war ganz nett zu mir Marten. Er hat mir sogar angeboten mir zu helfen solange du hier drin bist." sagte sie und Biss sich auf die Lippen da sich schonwieder Tränen ankündigten.
"Na wenigstens muss ich mir um das keine Sorgen machen." lächelte er und Küsste ihre Stirn.
"Du hast meinem Papa das Leben gerettet?" kam Marten zurück zum eigentlichen Grund weshalb sie hier waren.
"Ich oder der Defi. Wie man's nimmt." seufzte sie. Ihr war mittlerweile unangenehm wie sehr alle ihre Tat lobten.
"Hat sich den der Defi selbst aktiviert?" fragte Marten belustigt und streichelte unbewusst ihre Wange.
"Nein... Aber e..." wollte sie ihre Tat abwerten.
"Nix da Aber! Ohne dich wäre Papa tot!" schimpfte Julia und riss die Beiden so aus ihrer Zweisamkeit.
"Jetzt Küss sie endlich und dann reden wir auch noch ein wenig. Ist ja ekelhaft wie verknallt du bist!" meckerte Julia belustigt weiter, wurde jedoch von ihrer Mutter gerügt.

Marten folgte mit schiefem Grinsen dem Befehl seiner Schwester und schlang endlich seine Arme und die zierliche Frau die ihm viel mehr bedeutete als er zugeben wollte.

Ich bau mir ein Haus! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt