Sophia hatte sich Marten gegenüber gesetzt und seine Hand genommen bevor sie tief durchatmete.
"Sie hat geweint und gesagt das sie einen Fehler gemacht hat. Hat etwas gedauert bis sie mir wieder in die Augen gesehen hatte. Dann... Dann hat sie ihren Mann angesehen. Ich dachte schon sie will garnichts mehr sagen, als ich umgedreht hatte um zu gehen, da hat sie endlich den Mund aufgemacht." erzählte Sophia leise.
"Sie hat mir erzählt das sie mich bekommen hat als sie fünfzehn war. Niemand durfte von der Schwangerschaft erfahren und er... Der Mann... Hat von mir wohl auch erst erfahren als fest stand das keiner der Beiden für eine Knochenmarkspende in Frage kam. Da hat sie ausgepackt." Sophia sah hoch zur Decke und schluckte.
"... Sie hat mich im Park hinter einem Baum abgelegt. Geboren hat sie mich in der Schule auf einer Toilette!" erzählte Sophia. Marten wurde übel als er ihre Worte verarbeitet hatte. Zugleich dankte er Gott dafür das er nicht dabei war als diese Frau ihr das gesagt hatte.
"Es tut mir leid das ich nicht da war als sie dir das erzählt hat." murmelte er und drückte ihre Hand. Sophia schüttelte den Kopf und lachte kurz auf.
"Du hättest sie umgebracht!" schnaubte Sophia trocken und schmunzelte."Ich will die Wahrheit wissen Marten. Ich muss zu Vino diese Frau... Sie hat gesagt Vincent weiß mehr als er zugeben will..." sagte Sophia dann wieder ernst unterbrach sich dann aber selbst.
"Und dein Bruder?" fragte Marten und runzelte die Stirn.
Sophias Blick wurde ernst doch sie sagte nichts. Marten atmete tief durch und ließ zumindest dieses Thema erstmal sein."Vino ist heute im Clubhaus. Willst du bis morgen warten oder soll ich mit dir da hin fahren?" fragte er nach.
"Glaubst du mir, wenn ich dir sage das ich keine Ahnung habe? Schlau wäre, eine Nacht darüber zu schlafen. Ich weiß aber das ich kein Auge zumachen werde." seufzte Sophia und vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen.
"Meine Mam hat Dokumente entgegen genommen. Da soll wohl alles belegt sein. Willst du dich heute damit noch beschäftigen?" fragte Marten nach.
Sophia schüttelte den Kopf.
"Nein, ich glaube ich will zu Vino. Bist du mir böse wenn ich das heute noch durchziehen will?" fragte sie nach. Marten lächelte liebevoll und schüttelte den Kopf.
"Ne, aber vorher gehst du ins Bad. Du siehst ziehmlich zerstört aus." murmelte er, stand auf und half Sophia auf die Beine.Sophia zog ihn nochmal an sich und atmete tief durch.
"Ich liebe dich!" flüsterte sie erschöpft und ließ sich kurz von Marten küssen.
"Ich dich auch." nuschelte er gegen ihre Lippen.
Dann verschwand Sophia ins Bad.Einen Moment lang hatte sie sich einfach im Spiegel angestarrt und sich gefragt ob all das was sie in ihrem Leben erlebt hatte, eine einzige Lüge gewesen war.
Sie fragte sich ob ihre 'Familie' ihr jemals davon erzählt hätte wenn das alles nicht passiert wäre und ein kleiner Teil hoffte immer noch das alles ein schlechter Scherz war.Viel hatte man nicht retten können. Kein Makeup der Welt hätte Sophia geholfen um zu verstecken wie hart dieser Tag für sie gewesen war.
Marten hatte in der Zwischenzeit Chopper versorgt, hatte ihn in den Garten gelassen und ihn beobachtet. Für einen Moment war er dankbar das er seine Familie bei sich hatte und er schwor sich das er Sophia irgendwann genauso eine Familie schenken wollte.
Er schnaubte als er sich bei diesem Gedanken erwischte. Noch nie hatte ihn eine Frau so sehr umgehauen das er auch nur im entferntesten darüber nach dachte eine Familie zu gründen.
Nun war jedoch alles anders.
Sophia hatte nicht mit tiefem Dekolleté und großen Brüsten geglänzt sondern mit Taten.
Genau das, und natürlich auch ihre Ausstrahlung, hatten ihn umgehauen."Worüber denkst du nach?" stört sie seine Gedanken und griff nach seiner Hand.
Marten lächelte und sah ihr einen Moment lang einfach ins Gesicht.
"Was?" gluckste sie verunsichert.
Marten zog sie nochmal an sich und atmete Tief durch.
"Du machst mich glücklich..." murmelte er. Mehr würde er nicht Preis geben. Nicht an diesem Abend.
"Du mich auch." lächelte sie und streckte sich um ihn kurz auf die Lippen zu küssen.Dann machten sie sich auf den Weg.