34

859 57 10
                                    

"... Bevor ich dir sage was Vincent gesagt hat... Verspricht mir das du hier bleibst und erstmal schläfst!" forderte Paul mit Nachdruck.

"Was ist mit meiner Frau!" forderte Marten seinen Vater ungehalten auf. Seine Geduld war schon lange am Ende, er wollte wissen was los ist.

"Sophia ist gerade aufgewacht. Sie weiß nicht mehr viel von allem aber sie hat nach dir gefragt. Der Diensthabende Pfleger hat ihr berichtet das du kaum von ihr weg zu bringen warst! Du darfst morgen früh schon etwas Zeitiger zu ihr aber jetzt gehst du erstmal schlafen. Sophia schläft auch! Sie ist noch ziehmlich benommen und schwach. Es geht ihr aber unerwartet gut. Zwar wollen die Ärzte noch nicht zum Jubel auffordern aber vorsichtiger Optimismus ist erlaubt." erzählte Paul was er wusste.

" Sie... Sie ist wach? "fragte Marten fassungslos. Paul nickte und versuchte aus Martens Gesicht etwas zu lesen.
Marten stand auf, setzte sich wieder, raufte sich das Haar und schüttelte dann fassungslos den Kopf während er sein Gesicht in seinen Handflächen vergrub.
" Verdammt ich dachte nicht das sie das noch packt!" schluchzte er erleichtert und ließ Paul dadurch verwundert blinzeln.
Er wusste nicht wann er seinen Sohn das letzte Mal weinen hatte sehen aber in diesem Moment wusste Paul, Marten würde diese kleine entzückende Frau nie wieder gehen lassen.

Marten hatte die Nacht bei seinen Eltern verbracht denn im Schlafzimmer in welchem Sophia angeschossen worden war, konnte und wollte er nicht schlafen.

Die Nacht war schrecklich für Marten
Er schlief unruhig und wachte immer wieder auf so das er schon um sechs Uhr Morgens in der Küche seiner Eltern saß und sich einen Kaffee einverleibte.

"Papa hat erzählt das Sophia wach ist..." riss seine Mutter ihn aus seinen Gedanken. Er konnte nicht mal sagen worüber er nachgedacht hatte so müde war er noch, doch jetzt nochmal schlafen zu gehen war keine Option. Er wollte endlich zu Sophia und ihr sagen das er für sie da sein würde und das er sie liebte.

"Ich will einfach nur zu ihr. Ich hoffe sie kommt jetzt schnell wieder auf die Beine ich will sie einfach bei mir haben." erzählte Marten mit rauer Stimme. Seine Mutter lächelte ihn mitleidig an. Sie sah wie sehr auch ihr Sohn unter den Geschähnissen litt und sich immer noch Vorwürfe machte. Vorwürfe die völlig unnötig waren, schließlich hatte nicht er auf Sophia geschossen sondern jemand der nichtmal im Geringsten etwas mit ihm zu tun hatte.

"Bestell ihr einen lieben Gruß von mir!" bat sie und umarmte Marten von hinten.
"Mach ich!" lächelte er und quälte sich auf die Beine um seine Mutter richtig umarmen zu können.
"Ich hab dich lieb!" flüsterte sie und drückte ihm nochmal einen Kuss auf.
"Papa kommt gleich und fährt dich. Du bist zu müde um selbst zu fahren." hing Brigitte ruhig aber bestimmt an.
"Geht klar. Und... Mama...?" murmelte Marten als er schon dabei war in den Flur zu verschwinden.
"Ja mein Großer?" fragte sie und sah nochmal zu Marten.
"... Ich hab dich auch lieb!" sagte er und zwinkerte ihr zu.

Nur wenige Augenblicke später saß Marten mit seinem Vater im Auto um zu Sophia zu fahren. Auf dem Weg dort hin hatte Marten nochmal die Augen zu gemacht und die halbstündige Fahrt dazu genutzt nochmal ein wenig zu schlafen.
Er war erschöpft und zugleich voller Tatendrang. Jetzt wo Sophia wach war, war es nurnoch eine Frage der Zeit bis sie wieder aus dem Krankenhaus raus konnte.

Sein Herz schlug ihm bis zur Brust als er vor der Zimmertür stand und nochmal tief durchatmete. Sie war noch in der Nacht auf ein normales Krankenzimmer verlegt worden, es schien ihr also tatsächlich unerwartet gut zu gehen.

Als er Angeklopft hatte und die Tür öffnete saß sie in ihrem Bett und versuchte sich gerade etwas zu trinken in einen Becher zu schütten. Als sie Marten jedoch erkannte ließ sie den Versuch die Flasche anzuheben sein und begann bitterlich zu Weinen.

"Hey süße..." stieß Marten überrascht aus und schloss Sophia sofort in seine Arme.
"Ich liebe dich, hörst du! Ich liebe dich so sehr!" hauchte er gegen ihr Haar und drückte unzählige Küsse darauf.
"Ich liebe dich auch!" schluchzte Sophia und drückte ihn etwas von sich um ihm ins Gesicht zu sehen.
"Gott ich bin so froh das du noch lebst!" stieß Marten fassungslos aus und Strich ihr Haar etwas zur Seite.
Sophia nickte nur, war von Tränen erstickt aber unfassbar dankbar das Marten ihr beigestanden hatte.

"Die Polizei war schon da..." erzählte sie nachdem Sophia sich beruhigt hatte, Marten ihr etwas zu Trinken in eine Schnabeltasse gefüllt hatte und sie vorsichtig davon getrunken hatte.
"Was wollten sie?" fragte er nach, ohne ihre Hand loszulassen.
"Herta hat gestanden. Sie wollte mich weg schaffen um nicht der Erpressung angeklagt zu werden. Vino wäre der nächste Gewesen. Zum Glück ist sie jetzt aus dem Verkehr gezogen." erzählte Sophia. Marten bemerkte sofort das sie wieder müde war so das er den Kopfteil des Bettes wieder auf liegend stellte.
"Schlaf ein bisschen! Ich bleibe da bis du wieder wach bist!" versicherte er liebevoll und küsste sie nochmal.
"Okay..." flüsterte sie und war nur Sekunden später eingeschlafen.

Ich bau mir ein Haus! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt