Als der letzte Schuss gefallen war rauschte es in Sophias Ohren als hätte sie einen Hörsturz
"Sophia?!" brüllte jemand.
Sie ließ ihre Waffe fallen und taumelte etwas zurück, bis sie rücklinks auf ihr Bett fiel.
Atmen, sie musste Atmen doch es fiel ihr unfassbar schwer.Als Marten ins Haus stürmen wollte standen bereits einige Motorräder und Autos vor der Tür. Beinahe zeitgleich fuhr ein Krankenwagen in die Einfahrt.
"Junge bleib hier!" sagte Paul eilig und hielt Marten zurück.
"Vergiss es!" keifte Dieser und versuchte ihn abzuschütteln doch auch Adam und Vino hielten ihn zurück.
Panik stieg in Marten auf. Was war hier los?
Marten sah ein das er gegen die Drei keine Chance hatte also sah er panisch zwischen ihnen hin und her.
"Was ist los?" fragte er und fuhr sich durchs Haar.
"Eine Kugel hat Sophia getroffen. Robert ist oben. Es werden hier bestimmt bald die Bullen auftauchen aber wir mussten einen Krankenwagen holen. Sie ist zu schwer verletzt als das wir das selbst noch in den Griff bekommen hätten." erzählte Vino möglichst ruhig.
" Mal abgesehen davon das die Nachbarn schon glotzen." murrte Adam dazwischen.In Marten zog sich alles zusammen. Er machte sich Vorwürfe Sophia alleine gelassen und nicht beschützt zu haben.
"Marten ich glaube es war Herta..." murmelte Vino leise da im selben Moment die Polizei an der Straße parkte.
Nur wenige Minuten später eilten die Sanitäter samt Notarzt mit Sophia aus dem Haus.Das Drama um Sophia ließ natürlich auch die Nachbarn nicht kalt und so spähte aus dem ein oder anderen Fenster jemand heraus. Das blieb jedoch weitestgehend unbemerkt.
Marten hatte es sich nicht nehmen lassen und war entgegen der Bitte seines Vaters hoch ins Schlafzimmer gegangen. Er sah das Bett, welches voller Blut war und beobachtet die Polizei dabei wie sie eine Waffe sicherstellten. Das es sich um Sophias Waffe handelte ahnte er nicht. Er wusste nicht mal das sie eine besaß. Sie hatte es ihm nie erzählt.
"Sind sie Herr von Frieling?" sprach ihn einer der Polizisten an.
Marten nickte.
"Marten von Frieling. Sophia ist meine Freundin und Nachbarin meiner Eltern." antwortete er. Anders als es der Polizist erwartet hatte, war Marten Cooperativ. Er beantwortete alle Fragen, erzählte vom unerwarteten Anruf, dem Kugelhagel welchen er am Telefon mit anhören musste und Sophias Verzweifelung kurz zuvor."Haben Sie einen Verdacht wer Ihrer Freundin nach dem Leben trachtet?" fragte ein Mann der sich als Beamter der Kripo vorgestellt hatte.
"Herta, ihre vermeintliche Mutter. Sophia hatte erst vor zwei Tagen erfahren das sie nicht die leibliche Tochter von dieser Frau und ihrem verstorbenen Exmann ist. Aber..." Marten zögerte als er einen Weiteren Verdacht ansprechen wollte.
"Aber?" fragte der Beamte nach.
"Nein, vergessen Sie's. Es wäre unmöglich gewesen das mein ehemaliger Geschäftspartner von Hamburg so schnell hier her gekommen wäre. Er hat mir ein paar mal Gedroht, aber nicht wirklich ernstzunehmend. Ich hab mich Abends noch mit ihm Getroffen. Geht sich also Zeitlich nicht aus." erzählte er. Der Beamte nickte, notierte sich alles, auch den Namen des Geschäftspartners, dann entließ er Marten mit der Bitte, den Tatort zu verlassen.Nur widerwillig war Marten der Aufforderung gefolgt, verzog sich dann aber doch missmutig zu seinen Eltern.
"Mam? Kannst du mich ins Krankenhaus fahren?" bat Marten sie leise.
"Natürlich mein Kind." seufzte sie liebevoll und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Es tat ihr weh zu sehen wie sehr Marten das alles zu schaffen machte, auch wenn es ihr zugleich zeigte wie sehr er Sophia liebte.Während Marten sich mit seiner Mutter auf den Weg machte wurde Sophia bereits in den OP geschoben. Sie hatte viel Blut verloren und zu allem Übel hatte sie einen Pneumothorax der durch den Schuss in den Lungenbereich verursacht wurde.
Es stand also nicht gut um Sophia und selbst wenn Marten nicht genau wusste welche Verletzungen Sophia davongetragen hatte, so ahnte er das Sophia nicht einfach in ein paar Tagen wieder gesund sein würde.