In Sophias Haus herrschte reges treiben als knapp sechs Wochen nach dem Drama um Paul die Küche geliefert wurde.
Neben den Tischlern, die eben diese Aufbauten, lief auch Sophia ständig hin und her und baute ein Möbelstück nach dem anderen auf.
Gerade stöberte sie in ihrem Kofferraum herum da sie irgendwo Schrauben verloren hatte die für einen Beistelltisch gedacht waren , als sich jemand hinter ihr reusperte."John? Was... Oh... Eeeh guten Tag?" druckste Sophia überrascht herum als sie hinter John noch zwei weitere Kerle entdeckte die mindestens genauso riesig waren und die selbe einschüchternde Wirkung auf sie hatten wie John.
"Hi Zwerg! Das sind Raf und Joe." stellte John seine Begleitung gelassen vor.
"Hi... Ich bin Sophia!" lächelte sie freundlich und streckte den Beiden die Hand entgegen.
"Hi. Du bist also Martens große Liebe?" fragte Joe direkt und ließ Sophia dadurch verwundert blinzeln.
"Boah Dicker im Ernst?" maulte John direkt.
"Wasn? Is' doch so." nuschelte Jonas und zuckte mit den Schultern.
Raphael musste sich bemühen um nicht laut zu lachen als er Sophias Gesichtsausdruck sah.
"Vielleicht kann ich jetzt verstehen wieso er nicht direkt von mir erzählt hat..." schmunzelte sie an Raphael gewandt.
Er konnte sich gut vorstellen was sie meinte und schüttelte grinsend den Kopf über Jonas der direkt neugierig in ihr Haus schielte.Mit dem Auftauchen der Jungs verhärtete sich Sophias Verdacht das auch die Kerle die immer wieder mit einer Harley an ihrem Haus vorbei fuhren, kein dummer Zufall waren.
Sophia war nicht dumm, kannte diese Dinge schon von ihrem Vater, weshalb sie sich davon nicht im Geringsten beeindrucken ließ.
Was sollte sie auch tun? Einem der Fahrer vors Motorrad springen schien ihr nicht als sonderlich zielführend."Ej Chefin? Können wir sprechen über Montagehöhe?" rief ein Monteur von der Tür aus. Sophia schüttelte schmunzelnd den Kopf über den Arbeiter der sich nicht im geringsten darum scherte wie er auf seine Kunden wirkte.
"Klar! Ich komme gleich!" rief sie und sah entschuldigend zu den Männern.
"Ihr könnt euch mein Chaos gerne ansehen aber bringt euch dabei nicht um! Es ist wirklich chaotisch." lud sie die Männer ein und schlug den Kofferraum zu.Nur Minuten später standen die Männer beeindruckt in mitten von Sophias Wohnbereich.
"Echt schön geworden." murmelte Raphael anerkennend in Johns Richtung.
"Die hat das zum Großteil alleine gemacht! Paul und Marten haben sie ein bisschen unterstützt aber das Verlegen der Fliesen zum Beispiel oder der Wanddurchbruch... Das hat wohl alles sie gemacht." erzählte John was er von Marten so wusste. Mittlerweile hatte dieser ihm natürlich von Sophia erzählt."Krass." murmelte Jonas.
"Naja ich bin ja nicht so groß... Ist halt blöd wenn das dann so weit oben hängt das ich jedesmal ne Leiter brauche." hallte Sophias Stimme zu den Männern durch.
"Marten wird in einem Haus für Zwerge Wohnen!" gackerte Jonas.
"Wer sagt das er hier einzieht?" fragte Raphael dazwischen.
"Digga du musst den Langen mal sehen wenn er von ihr redet! Der lässt die nicht mehr gehen!" schmunzelte John.
"Also wird Marten wieder hier her ziehen?" fragte Jonas verblüfft.
"Na keine Ahnung wie der das macht, aber ich denke seine Wohnung wird er trotzdem behalten. Außerdem sind die zwei ja noch garnicht so weit." zuckte John mit den Schultern.
"Mit was wie weit?" riss Sophia die Männer aus ihrer Unterhaltung.
"Das du und Marten zusammen zieht." grinste Jonas. John konnte garnicht anders als mit den Augen zu Rollen. Konnte Joe den nicht ein einziges Mal die Klappe halten?"Geht ja auch schwer wenn der Auslandsemester macht." seufzte Sophia und sah sich um.
Ihr Gesicht erhellte sich als sie die Schrauben entdeckt hatte welche sie schon den ganzen Tag vergeblich suchte.
"Wenn ihr Kaffee wollt muss ich euch an Brigitte verweisen. Meiner ging für die Monteure drauf. Bier und Limonade steht unter der Treppe. Fühlt euch wie zuhause!" lächelte sie.Verwundert stellte sie jedoch fest das die Männer ihre Muskelkraft anbieten wollten denn sie halfen ihr dabei die verbliebenen Kommoden aufzustellen, den Kleiderschrank zu montieren und die letzten Vorhanggarnischen zu befestigen.
Abends saß sie dann völlig erledigt mit den Männern auf der Couch und starrte an die Decke.
"Ich steh nie wieder auf." keuchte sie.
"Denk an Marten. Du hast Donnerstag Besuchstermin." warf John belustigt ein.
"Achja... Jaaa.." grinste sie und schloss kurz die Augen.
"Bald haben wir es geschafft." stellte sie fest.
Tatsächlich musste Marten nurnoch vier Monate absitzen. Sein Antrag auf Haftminderung wurde leider abgelehnt, aber zumindest durfte er kurz nach ihrem Besuch nochmal für drei Tage raus.Bis dahin würde Paul auch zurück von der Reha sein und so stand schon jetzt fest das Marten diese drei Tage in Itzehoe verbringen würde.
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