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Sie saß lange auf der Treppe die mittlerweile mit hellem Naturgestein in völlig neuem Glanz erstrahlte.
Freuen konnte sie sich darüber aber nicht. Ohne Marten war es nicht das selbe. Ohne ihn fühlte sich dieses Haus nicht wie ein Zuhause an.
Zugleich konnte sie sich nicht erklären wie Marten in wenigen Wochen eine so große Bedeutung in ihrem Leben einnehmen konnte.
Ihr Besuch war beinahe drei Wochen her, und trotzdem fühlte sie sich schlechter den je.

"Na was sitzt du den da und ziehst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter?!" hörte sie da eine tiefe Stimme. Sie sah fassungslos zur Tür und starrte den großen Mann an. Hatte sie nun völlig den Verstand verloren?
"Marten?!" fragte sie ungläubig. Sie wagte nicht zu glauben das er da war.
Dieser lachte jedoch nur und breitete seine Arme aus so das Sophia aufsprang und eilig in seine Arme sprang. Natürlich konnte sie die ein oder andere Freudenträne nicht zurück halten.

"Wie zum Teufel...?" fragte sie fassungslos und strich ihm liebevoll durchs Gesicht bevor sie ihn küsste.
"Ich hab' drei Tage Hafturlaub beantragt." lächelte er gegen ihre Lippen.
"Sehr gut..." hauchte sie und zerrte an ihm. Sie ließ ihm keine Zeit sich umzusehen. Dazu würde er später noch ausreichend Zeit haben. Jetzt wollte sie ihn in ihrem Bett, welches sie erst vor wenigen Tagen geliefert bekommen hatte.

"Ach, da will jemand das Bett einweihen?" fragte Marten belustigt Als sie ihn einfach umschubste.
"Sieh an... Er sieht nicht nur gut aus, er ist auch noch schlau!" meckerte sie belustigt und kletterte über ihn. Marten schlang seine Arme um sie und drückte sie fest gegen seinen Körper.
Ihr Geruch war viel intensiver als er sich erinnert konnte. Das Gefühl ihres Körpers an seinem, wie sie liebevoll jede Berührung erwiderte, ließ ihn Kraft tanken.
"Ich hab dich so vermisst!" flüsterte sie gegen seine Lippen.
"Ich dich auch..." brummte er und widmete sich dann mit einer beeindruckenden Hingabe ihrem Körper.

*

"Ich hab dich so vermisst..." flüsterte sie nochmal und Küsste seine Brust als sie nackt und völlig erschöpft im Bett lagen. Es war nicht bezogen aber das spielte keine Rolle. Nicht jetzt wo sie ihren Mann zumindest für kurze Zeit zurück hatte.
"Du hast mir auch gefehlt." brummte er entspannt und streichelte dabei ihren Rücken auf und ab.

"Denkst du..." begann Marten und rollte sich wieder über seine Frau.
Da fiel ihm jedoch jemand unerwartet ins Wort.

"Oh tut mir leid! Tut mir leid! Tut mir leid!" quakte Brigitte entsetzt und taumelte rücklinks aus dem Raum.
"Sag mal! Spatzierst du hier einfach aus und ein?!" motzte Marten genervt als er erschrocken aus dem Bett gesprungen war und sein bestes Stück hinter seinen Händen versteckte.
Sophia brach unterdessen in schallendem Gelächter aus und zupfte die Bettdecke so zurecht das sie ihren Körper verdeckte.
"Meine Güte... Meine Güte..." japste Brigitte und schien die Treppe förmlich nach unten  zu springen.
"Was den?" hörte man Paul auf halben Wege fragen. Dieser verstand erst nicht und lief ebenfalls einfach ins Schlafzimmer.

Erst musterte er Sophia, dann seinen Sohn der fassungslos im Raum stand und zu seinem Vater sah.
"Ich würde dich ja umarmen vor Freude aber..." begann Paul, lachte dann aber lauthals los und verließ kopfschüttelnd den Raum.
"Unfassbar!" wetterte Marten und schnappte sich seine Unterhose damit er seinen Eltern folgen konnte.
"Marten!" lachte Sophia immer noch und streckte ihre Hand nach ihm aus.
"Unglaublich. Da muss man dreißig werden das man von seinen Eltern beim Sex erwischt wird..." meckerte er fassungslos vor sich hin.
Sophia musste daraufhin erneut laut los lachen und fuhr sich durchs Haar.
"Was den? Sie konnten ja schwer Anklopfen wenn hier noch keine Türen sind." versuchte sie ihre Nachbarn zu verteidigen.
"Eingangstür?!" rief er aufgebracht, doch Sophia lachte nur wieder los.

"Was denkst du wer hat den größeren Schock? Du oder deine Mama weil sie dein Gehänge in voller Pracht gesehen hat?" gackerte Sophia als sie über die Straße zu Brigitte und Paul liefen. Marten hatte sie einfach zur Seite geschuppst und gegrunzt. Dennoch musste er mittlerweile auch schmunzeln.
Der Blick seiner Mutter war, rückwirkend betrachtet, auch wirklich unbezahlbar gewesen.

"Na ihr Spanner?!" rief Marten als er das Haus seiner Eltern betrat.
Sophia hinter ihm grunzte um nicht wieder laut zu lachen. Vorallem als sie Brigittes reuevollen Blick sah.
Paul hingegen lachte direkt dreckig als er den roten Kopf seiner Frau bemerkte.
"Was machst du mit deiner Mutter? Die kann ich jetzt in Therapie schicken." schimpfte Paul grinsend und schloss Marten dann endlich in seine Arme. Jetzt wo er nicht mehr Nackt war, war es auch nicht mehr so fragwürdig.

Ich bau mir ein Haus! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt