"Achtung da müssen wir etwas höher kommen, sonst geht es nicht ums Eck." dirigierte Marten.
Sophia musste so sehr lachen das sie die Platte abstellen musste damit sie nicht mit sammt diesem Ding nach Unten rauschte.
"Was den?" lachte auch Marten und schüttelte den Kopf.
"Nichts... ich..." kicherte sie.
"Na komm... Sieh zu! Sonst stehen wir hier in drei Tagen immernoch herrum!" schmunzelte er und trieb sie so an.
"Bist du immer so Motiviert oder ist das nur so weil du deine Muskelpakete präsentieren willst?" feixte sie und funkelte ihn frech an.
"Na nur deshalb." zwinkerte er und spielte demonstrativ mit seinen Muskeln.
Sophia lachte, schluckte dann aber eilig damit der plötzlich doch so trockene Hals nicht zu sehr auffiel.
Es wurde bereits dunkel als die Beiden endlich alles in den jeweiligen Räumen verteilt hatten und Sophia sich erschöpft auf die gestapelten Rigipsplatten nieder ließ.
"Müde?" fragte Marten mit frechen grinsen im Gesicht.
"Fühlt sich an wie eine Nahtoterfahrung..." gluckste sie und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
"Ich hätte nicht gedacht das du bis zum Schluss durch haltest." grinste Marten belustigt.
"Mein Papa hat immer gesagt 'Aufgeben tut man nur nen Brief'" schmunzelte sie und sah sich dabei nochmal zufrieden um.
"Wieso machst du das hier eigentlich? Ich meine... Du bist ja offensichtlich alleine. Wieso hast du dieses Haus gekauft und renovierst es ganz alleine?" fragte er neugierig nach als Sophia ihm ein Bier brachte.
Sie selbst hatte eine Tasse Tee in der Hand und hatte sich gegenüber von Marten auf den Boden gesetzt.
"Selbsttherapie. Mein Mann ist vor etwas über einem Jahr gestorben. Er war die letzten Monate mein Lebensmittelpunkt weil ich ihn Pflegen musste. Als er gestorben war... Da hatte ich plötzlich nichts mehr zu tun. Schwierig zu erklären... Aber... Mein Kopf hing dann irgendwie in der Trauer fest und Naja... Jetzt mit dem Haus geht's eigentlich. Ich hab wieder etwas auf das ich mich freuen kann und vorallem hab ich wieder ein Ziel vor Augen." erzählte sie offen und rührte dabei in ihrer Tasse.
"Du hast deinen Mann gepflegt?" fragte Marten erstaunt nach.
"Klar. Wieso nicht? Wie in guten so in schlechten Zeiten." nickte sie und konnte dabei Martens Verwunderung nicht nachvollziehen.
"Respekt!" gestand er ihr zu und dachte dann einen Moment lang über die Situation mit ihrem Bruder nach.
Ansprechen würde er diese aber nicht. Wer wusste schon was sie dann von ihm denken würde.
"Was gehst du als nächstes an hier drin?" fragte er stattdessen.
"Ich muss noch für den Abfluss im Bad eine Fuge stemmen und dann brauch ich jemanden der mir die Rohre verlegt." erzählte sie.
Marten konnte nicht anders und grinste vielsagend woraufhin Sophia lachen musste.
"Sehr lustig Marten! Wirklich sehr lustig! Wie alt bist du? Fünfzehn?" gluckste sie.
"Verschieb das auf in zwei Wochen. Mein Papa macht dir das bestimmt. Der hat erst letztes Jahr das Bad komplett neu gemacht." teilte Marten seinen Vater direkt ein. Er wusste das er ihm damit sogar einen Gefallen tat denn Paul war nicht weniger neugierig auf Sophia und das Haus.
"Ehrlich? Ich weiß ja nicht... Ich hab doch deine Zeit schon viel zu sehr in Anspruch genommen. Ich kann doch jetzt nicht auch noch deinen Papa einteilen." runzelte Sophia die Stirn.
"Quatsch! Mein alter Herr hat schon vor Wochen mal rüber kommen wollen aber er traut sich nicht weil er Angst hat du denkst er ist so ein neugieriger Nachbar der den ganzen Tag am Fenster hängt." lachte Marten. Wie nah dran er damit war, musste sie ja nicht wissen.
Sophia lachte mit ihm und schüttelte den Kopf.
"Dann nehme ich das Angebot gerne an." seufzte sie und blieb einen Moment zu lange an Martens Augen hängen.
Sie fand Männer mit blauen Augen ungemein attraktiv. Marten bildete da keine Ausnahme. Zumal er mit seiner Größe und seiner Statur auch noch ein Bild von Mann war. Sein Markantes Gesicht und seine Ausstrahlung machten das ganze nicht besser.
"Willst du morgen das alte Holz von der Treppe runter holen? Ich könnte dir helfen..." schlug er vor.
"Ich hab echt ein schlechtes Gewissen. Ich bezahle dich dafür wenn du mir hilfst!" beschloss Sophia und nickte dementsprechend.
"Vergiss es! Wenn du dann hier wohnst schmeisst du mal den Grill an und machst mich mit nem Steak glücklich." zwinkerte Marten und brachte Sophia so zum strahlen.
Sie liebte es zu Kochen und hatte schon viele Kurse besucht.
Sie war so vernarrt in die Italienische Küche das sie sich ein halbes Jahr bei einer Familie in Italien einquartiert hatte nur um deren traditionelle Hausmannskost zu erlernen.
"Sehr gerne!" nickte sie und rappelte sich auf.
"Dann bis Morgen." zwinkerte Marten als sie sich an der Tür verabschiedeten.
"Bis Morgen." erwiderte Sophia und sah dem großen Mann nach bis er in seinem Elternhaus verschwand. Sie sollte wohl auch besser nach Hause fahren, auch wenn sie darauf nicht wirklich Bock hatte. Auf der Baustelle schlafen war jedoch auch keine Lösung, schließlich musste sie morgens frisch und munter hier weiter machen.
