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"Wie geht es dir?" fragte Marten als er mit Sophia zuhause angekommen war und sich zu ihr an den Tisch setzte.

Es war bereits kurz nach Mitternacht doch Sophia starrte nur vor sich hin. Schlafen schien sie im Moment nicht zu können.

"Gut wäre gelogen." murmelte Sie und fasste sich an die Stirn.
"... Aber ich bin froh zu wissen das Herta nicht meine Mutter ist." hing sie an und sah Marten unverwand ins Gesicht.
"Danke das du für mich da bist!" flüsterte sie erleichtert und griff nach seiner Hand.
"Du warst auch für mich da!" zuckte Marten unbeeindruckt mit den Schultern und lächelte der Blondine aufmunternd zu.

"Trotzdem!" sagte sie ernst und schloss dann für einen Moment die Augen.
Es war so still um sie herum das man das Ticken der Uhr hören konnte. Jeder für sich genoss diese Ruhe für einen Moment bis Sophia wieder die Augen öffnete und Marten geradewegs ins Gesicht sah.
"Ich fühle mich wie bestellt und nicht abgeholt." murmelte Sie und sah sich in ihrem Haus um.
"Kann ich verstehen. Ich muss gestehen das ich auch nicht so recht weiß was wir jetzt machen." gestand Marten mit gesenkter Stimme.
"Naja, nichts. Ich gewöhne mich an die neue Situation aber deswegen bin ich ja nun kein anderer Mensch." zuckte sie mit den Schultern.
"Und der Kleine der Leukämie hat?" fragte Marten um Sophia daran zu erinnern weshalb das ganze überhaupt erst aufgeflogen war.
"Ich bin eigentlich als Stammzellenspender registriert. Würde ich in Frage kommen, dann wüsste man das schon. Aber ich werde nochmal nachfragen. Der Kleine kann ja für das alles nichts." schloss Sophia den Gedanken ab.
"Lass uns Schlafen gehen! Ich muss Morgen zum Spätdienst." seufzte sie und stand auf.
Marten folgte ihr nachdenklich ins Bad. Er wusste nicht woher Sophia diese Gelassenheit nahm aber er bewunderte sie. Wäre er in solch einer Situation, würde im Umkreis von fünfzehn Kilometern kein Gras mehr wachsen.

Als Sophia sich auf den Weg zur Arbeit machte schlief Marten noch. Ihr Dienst würde um 10 Uhr beginnen und bis halb acht gehen.

Erst als sie wieder zuhause war hatte sie Zeit um den vergangen Tag nochmal in Ruhe durch zu gehen. Marten würde erst in Zwei Tagen wieder zu ihr kommen da er in Hamburg etwas zu erledigen hatte.

Sophia saß noch eine Weile auf ihrer Terrasse und sah sich das Chaos in ihrem Garten an. Um diesen endlich schön anzulegen fehlte ihr im Moment nicht nur der Kopf sondern auch Geld, weshalb sie das Alles auf das nächste Jahr verschieben musste.

Erst gegen ein Uhr früh hatte sie es ins Bett geschafft und schloss müde die Augen. Einen kurzen Moment hatte sie darüber nachgedacht Marten anzurufen um kurz seine Stimme zu hören, doch sie entschied sich dagegen. Sie wollte ihm nicht auf die Nerven gehen. Die zwei Tage ohne ihn würde sie schon überstehen.

Es war noch Dunkel als Sophia wieder aufwachte und sich verwirrt umsah. Warum war sie aufgewacht? Es war still im Haus, das Handy zeigte ihr das es erst 4:30 Uhr morgens war.
Sie hatte kaum geschlafen, war dementsprechend ziehmlich gerädert doch als sie eine Tür ins Schloss fallen hörte war sie plötzlich hellwach.

"Marten?!" rief sie als sie aus dem Bett gesprungen war.
Nichts als Stille.
Sie eilte zu ihrem Handy, wählte Martens Kontakt aus und verschloss die Tür zum Schlafzimmer. Es dauerte eine Weile bis Marten ran ging, dann hörte sie seine raue Stimme.
"Vermisst du mich?" fragte er mit müdem aber belustigtem Ton.
"Jemand ist in meinem Haus!" zischte sie ängstlich. Kurzes Geraschel war zu hören dann schien Marten eilig durch seine Wohnung zu laufen.
"Ich bin auf dem Weg! Schließ dich ein ich ruf meinen Vater und Adam an dann melde ich mich wieder!" sagte Marten eilig und beendet das Gespräch.

Sophia sah sich suchend im Dunkeln ihres Schlafzimmers um dann fiel ihr ein das sie den Safe mit ihrer Waffe zum Glück im Schlafzimmer hatte.
Sie ärgerte sich ein wenig darüber nurnoch 50 Schuss Munition zuhause zu haben, hoffe zugleich aber nicht eine einzige Patrone davon wirklich gebrauchen zu müssen.

Sie erschrak als unter dem Türspalt dumpfes Licht zu sehen war und sah endlich zu, ihre Waffe aus dem Schrank zu holen.

Sie hatte das Magazin zum Glück gefüllt so das sie dieses nun, mit zitternden Händen, nicht auch noch mit Patronen bestücken musste.

"Kommt schon..." fluchte sie flüsternd als sie die Waffe entsichern wollte und den Bügel ums verrecken nicht nach unten gedrückt bekam.
"Scheiß Teil!" fluchte sie, als es doch noch klappte, sie sich aber dabei die Haut am Finger einklemmte.
Sophia benutzte ihre Waffe nicht zum ersten Mal, sie war früher mit ihrem 'Vater' oft zum Sportschießen gegangen. Anders als er hatte sie sich darum gekümmert das alles legal war und strickt die Auflagen eingehalten wurden.

Sie sah aus dem Fenster, welches einen Blick auf die Straße hinaus lag und hoffte das Paul auf Adam warten würde. Wer wusste schon werbda in ihrem Haus herum schlich.
Als ihr Telefon Vibrierte zuckte sie vor schreck zusammen, beinahe Zeitgleich versuchte jemand die Tür zu ihrem Schlafzimmer zu öffnen.

"Babe geht's dir gut?" fragte Marten gestresst.
"Sie versuchen ins Schlafzimmer zu kommen." flüsterte Sie so leise das sie es selbst kaum hören kann.
"Fuck,versuch ruhig zu bleiben! Ein Paar Jungs sind in der Nähe, Vino weiß auch Bescheid!" sagte er eilig.
Sophia schrie vor schreck auf als jemand gegen die Tür sprang.
"Sie ist da drin!" rief jemand.
"Marten! Bitte komm schnell!" rief sie dann Panisch. Im nächsten Moment schoss jemand wie von Sinnen immer wieder durch die verschlossene Tür.

Als Marten die Schüsse hörte stieg er nochmal richtig aufs Gas.
"Sophia?!" brüllte Marten. Eine Antwort blieb jedoch aus.

Ich bau mir ein Haus! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt