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"𝑰𝒕 𝒎𝒊𝒈𝒉𝒕 𝒃𝒆 𝒔𝒕𝒐𝒓𝒎𝒚 𝒏𝒐𝒘, 𝒃𝒖𝒕 𝒊𝒕 𝒄𝒂𝒏'𝒕 𝒓𝒂𝒊𝒏 𝒇𝒐𝒓𝒆𝒗𝒆𝒓"
-𝑱𝒐𝒉𝒏 𝑩. 𝑹𝒐𝒖𝒕𝒍𝒆𝒅𝒈𝒆
𝑺𝒆𝒂𝒔𝒐𝒏1
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EIN LAUTER SCHREI riss mich aus meinem leichten Schlaf.
Es war der erste Tag der Sommerferien. Viele fieberten den Teil des Jahres an, ich nicht. Ich hoffte einfach, dass die Sommerferien so schnell wie möglich vorbeigehen würden.

,,Cora!'' Der Schrei meines Namens kam aus der Richtung der Küche. Seuftzend setzte ich mich auf, rieb mir meine Schläfe und stand schließlich auf. Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg in die Küche. Ich stutzte etwas, als ich das Wohnzimmer erblickte.

Der ganze Tisch war voller Bierdosen und sämtlichen kleinen Tüten voller Tabletten vollgestellt. Es sah nicht wirklich sehr einladend aus, aber aufräumen lohnte sich echt nicht, das hatte ich schon zu oft versucht. Aber am nächsten Tag sah wieder alles gleich aus.

Mein Blick viel zu meinem Dad der sich chillig am Kühlschrank angelehnt hatte und mich grimmig anstarrte. Er sah sehr alt aus in seinem verwaschenen grauen T-Shirt. Seine Haut war dreckig und mittlerweile war sie nichtmehr so schön braungebrannt, wie vor vielen Jahren. Wie denn auch, wenn er nur hier drinnen hockt.

,,Bist du auch mal wach?'', sagte er muffig. Mein Blick huschte rüber zur Uhr. ,,Es ist doch erst halb neun. Außerdem habe ich Ferien, da darf man doch wohl mal etwas länger schlafen, oder Dad?'', antwortete ich ihm belustigt. Er fand es glaube ich nicht so lustig. Sofort erlosch mein Lächeln.

Er kramte in seiner Hosentasche rum, bis er ein paar Dollar gefunden hatte und diese auf den Küchentisch warf. Etwas verwirrt sah ich ihn an. ,,Geh einkaufen! Der Kühlschrank ist alle und ich brauch wieder Bier.''

Sofort war meine Laune wieder im Keller. Kein Guten Morgen, Cora, soll ich dir ein Spiegelei machen oder dir einen Orangensaft pressen. Nein, warum auch. Ich war anscheinend zu lange an meine wundervollen Fantasien eines perfekten Morgens gesunken, dass mein Dad etwas unruhig wurde.

Anstatt mich nett drauf aufmerksam zu machen, schrie er mich gleich an, dass ich mich beeilen soll, sodass ich einmal zusammen zuckte. ,,Darf ich mir noch was anziehen, oder soll ich dir so dein scheiß Bier holen?'', entgegnete ich ihm frech. Schneller als ich gedacht hatte, landete seine Handfläche auf meiner Wange.

Mein Kopf knickte etwas nach links und ich ließ meine linke Hand über meine brennende Wange streichen. Sofort suchte ich den Augenkontakt mit meinem Vater. ,,Nicht so frech, mein Fräulein. Und jetzt verpiss dich, ich hab Hunger.''

Mit einem dünnen Pullover, der alle meine Blauen Flecken an Armen und Bauchbereich bedeckte radelte ich zu Heywards.

Heyward war ein Mann mit einem goldenen Herzen. Außerdem besaß er alles an Lebensmittel, was man auf der Insel brauchte. Mittlerweile hatt er die Ereignisse mit meinem Vater mitbekommen, denn es war kaum zu übersehen, wenn ich morgens Bier für meinen Vater kaufte am nächsten Morgen mit einem blauen Auge oder so bei ihm auftauchte. Doch er sagte nichts, denn er wusste wie wichtig mein Dad mir war.

,,Ein wunderschönen ersten Ferientag dir, Cora." begrüßte er mich herzlich, als ich mein Fahrrad gehen eine Wand stellte. ,,Danke dir." Ich ging zu ihm an die Theke. Er fragte mich, ob ich das übliche wolle und stumm nickte ich ihm zu.

Nachdem er alles zusammen gefunden hatte, hielt er mir die vollbeladene Tüte in die Hand. Ich drückte ihm das Geld in die Hand und an seines Blickes konnte ich feststellen, dass es nicht genug war.
Bevor seinen Mund öffnete um etwas zusagen, kam ich ihm schon zuvor: ,,Ich bringe den Rest morgen vorbei, ist das in Ordnung?" Ich hoffte, dass er ja sagen würde, denn ich wollte ungern meinen Dad um mehr Geld beten. Doch zu meinem Glück nickte er. Ich bedankte mich tausenmal bei ihm und schlenderte dann wieder zurück zu meinem Fahrrad.

Langsam fuhr ich durch die Figure Eight. Bei den Anblick der großen Häuser kam ich jedes mal ins Staunen. Kook müsste man sein. Ganzen Tag am Pool chillen und sich von den Angestellten Drinks servieren zu lassen. Anscheinend war ich etwas zu tief in meine Träume als Kook versunken, dass ich garnicht merkte, wie sich zwei Motarräder von hinten näherten.

Und ich wusste genau wer das war. Rafe und Topper. Ich hasste sie bis in meinen letzten Knochen. Sie waren der Maßstab der Kooks. Reich, arrogant, egoistisch und herablassend den Pouges gegenüber.

Rafe fuhr mit einer Affengeschwindigkeit an mir vorbei, sodass ich mich an mein Lenkrad festkrallte, dass meine Knochen schon weiß hervorstanden, um nicht vom Fahrrad zu kippen. Topper fuhr langsam neben mir her. Ich versuchte ihn einfach zu ignorieren und trat heftig in die Pedale um so schnell wie möglich von ihm wegzufahren.

Doch gegen ein Moped hatte ich keine Chance. Er musterte mich einmal, bevor er den Mund aufriss. ,,Ziemlich warm heute, oder Cora?" Ich wusste genau worauf er hinauswollte.

Unter ein paar Kooks wurde meine Lebensgeschichte schon öfters herumgeplaudert und so abartige Leute wie Rafe, Topper oder Kelce machten sich gerne darüber lustig. Er sprach meinen Namen mit so einen widerlichen Akzent aus, dass ich kurz davor war ihm eine reinzuhauen, doch er war zu weit entfernt für meine Faust.

Durch die Wutattacken meines Dads hatte ich gelernt, mich zu verteidigen mit meinen Gegner wehzutuen und mit ohne meinen Gegner wehzutuen. Das machte sich ziemlich nützlich wenn man als Pouge Mädchen abends durch die Figure Eight fuhr. Denn hier sind Abends viele auf Drogengestetzte Kooks unterwegs.

Doch zurück zu Topper. ,,Ich glaube ich habe vorhin Barry vor der Haustür gesehen, aber ich bin mir nicht mehr so sicher, denn es besuchen ja häufig Drogenhändler euer netten vier Wände." Mir gefror das Blut in all meinen Adern. Topper wusste, dass er einen Wunden Punkt getroffen hatte und es machte ihm sehr viel Spaß Salz in diese Wunden zu streuen. Bevor ich ihm wirklich eine reinhauen wollte, fuhr er schon mit Rafe lachend weg.

Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel. Die ersten werden wahrscheinlich etwas langweilig, aber dann wird es spannender wenn die Pouges kommen. ;)

Outer Banks - Zwei Menschen eine SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt