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"𝒀𝒐𝒖 𝒎𝒊𝒈𝒉𝒕 𝒆𝒏𝒅 𝒖𝒑 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒍𝒊𝒐𝒏'𝒔 𝒅𝒆𝒏, 𝒃𝒖𝒕 𝒚𝒐𝒖 𝒅𝒐𝒏'𝒕 𝒈𝒐 𝒕𝒉𝒆𝒓𝒆 𝒐𝒏 𝒑𝒖𝒓𝒑𝒐𝒔𝒆"
-𝑱𝑱 𝑴𝒂𝒚𝒃𝒂𝒏𝒌
𝑺𝒆𝒂𝒔𝒐𝒏
🦋

NUR AN DEN GEDANKEN Barry verdrehte sich schon mein Magen. Oftmals hatte ich versucht meinen Dad zu hindern irgendwelche Drogen zu nehmen, doch Fehlanzeige. Es machte ihn nur noch wütender. Ich hatte Barry noch nie richtig getroffen, nur ein paar Mal beobachtete wie er mit meinem Dad an der Tür redete. Ich musste ihn unbedingt abfangen, um ihn irgendwie dazu zu bringen niewieder vor meiner Haustür zu erscheinen.

Ich legte nochmal einen Gang zu und strampelte wie eine Irre durch das Cut. In meinem Pullover schwitze ich mir gerade meinen Arsch ab, aber das war mir egal. Von weitem konnte ich schon Barry vor meiner Haustür stehen.
Scheiße
Doch ein Fünkchen Hoffnung machte sich in mir breit als ich sah, wie die Tür noch zu stand. Im richtigen Moment fuhr ich auf die Auffahrt unseres kleinen Fischerhaus und steuerte direkt auf Barry mit meinem Einkauf zu. ,,Verschwinde." zischte ich ihn an. Doch er lächelte mich schmierig an. ,, Ich lasse mir doch nicht von Papas kleinen Töchterchen meinen besten Kunden wegnehmen." Er fasste mir an die Schulter doch ich schlug seinen Arm sofort weg.

Mit einem Blick wage-es-ja-nicht-mich-nochmal-anzufassen schrie ich erneut an: ,, Verschwinde und lass dich ja niewieder blicken." Plötzlich sprang die Haustür auf und ich konnte das Gesicht meines sehr wütendes Vaters erkennen. Anscheinend hatte er die letzten Worte mitgehört. Er packte mich grob am Arm und seine langen dünnen Finger krallten sich ihn meine Haut.

Er zog mich an sich ran, sodass ich seinen ganzen Alkohol und Drogen Geruch förmlich inhalierte. ,,Halt ja dein lautes Mundwerk." Flüsterte er mir ins Ohr und strich mir eine herausgefallene Strähne aus meinem Zopf hinters Ohr. Er öffntete die Tür, stieß mich rein und knallte mir die Tür vor der Nase zu.

Unmotiviert packte ich den Einkauf aus und stellte das Bier in Kühlschrank. Ich hörte ein leises Klicken der Tür, was hieß, dass er wieder im Haus sei

Das gibt Ärger

Ehe ich mich umdrehen konnte wurde ich von hin gepackt und gegen die nächstgelegende Wand geschmissen. Vom Schmerzen des Aufpralls sackte ich zusammen, doch soweit ließ es mein Dad nicht kommen. Er packte mich an der Schulter, sodass wir uns direkt in die Augen.

Das Problem war, dass ich ein kleinens Nachbild meines Dads war, weswegen wir uns genau gleich stur anguckten. Doch ich wagte es nicht einmal mich zu bewegen, da ich wusste, dass das nur alle verschlimmern würde. ,,Wie kannst du es eigentlich wagen, dich in meine Angelegenheiten einzumischen?" Er nahm seine Faus und schlug mir ins Gesicht.

,,Ich...Ich wollte doch nur..." Erneuert schlug er auf mich ein. Ich spürte schon wie das Blut aus meiner Nase floss. Nur weil er mich festhielt stand ich noch vor ihm, hätte er mich losgelassen wäre ich wie ein nasser Sack zu Boden gefallen.

Er holte schon zum nächsten Schlag auf, doch er hielt für einem Moment inne, als ich meine Augen zusammenkniff und einfach wegschaute. Als wäre das was er tat nicht mehr von Bedeutung. War es eigentlich auch nicht mehr. Schließlich ließ er mich los und wendete sich zum Kühlschrank, um sich ein gekühltes Bier herauszunehmen. Meine Beine ließen nach und ich plumste, wie ein Sack Kartoffeln auf den Boden.

Verdattert guckte ich ihn an. Er tat so als wäre nichts gewesen. Meine Anwesenheit spürte er anscheindend noch, weswegen er zu mir aufsah und schrie: ,,LOS, HAU AB. ICH WILL DICH HEUTE NICHT MEHR SEHEN!" Damit drehte er sich weg und legte sich auf die Coach. Ich wischte mir das Blut von meiner Nase und stand auf. Wütend ging ich in mein Zimmer und schmiss die Tür zu.

Die Wut kochte in mir wie ein Topf Nudeln.

Zum Glück hatte ich mein eigenes kleines Bad, um meine Wunden zu behandeln. Als ich mein Spiegelbild sah, sah ich erstaunend zu wie mir eine Träne die Wange runter lief. Sie vermischte sich mit dem Blut aus meiner Nase und tropfte ins Waschbecken. Ich sah aus wie ein Schwächling. Und wenn es eine Sache gab, die mir mein Dad beigebracht hatte, dann war es das Schwächlinge nicht zu gebrauchen sind.

Ich hasste das Gefühl der Hilflosigkeit. Ich konnte niemanden von der Situation zuhause erzählen, denn das würde heißen, dass ich meinen eigenen Vater in die Pfanne hauen würde und das könnte ich mir nie verzeihen. Aber zurückschlagen konnte ich auch nicht. Auch wenn ich manchmal so wütend war und ihm auch mal so gerne eine gepfeffert hätte, aber er war immernoch mein Dad.

Ich schnappte mir einen nassen Lappen und wischte mir das Blut von meinem Gesicht. Meine Lippe war aufgeplatzt und ich hatte eine kleine Schramme auf meinem linken Wangenknochen. Ein lautes Rumpeln riss mich vom Spiegelbild ab. Wahrscheinlich schmiss Dad gerade ein paar Komoden um. Beim Anblick wie mein auf drogengesetzter Vater die Kommoden umherschmiss brachte mich dennoch zu einem kleinen Schmunzeln. Als ich mit dem Lappen über mein Auge fuhr, spürte ich förmlich schon wie es anschwoll.

Schöne Scheiße, ganz Schöne scheiße.
Danke Dad

Plötztlich wurde es ganz still, sodass ich förmlich hörte wie mir das Blut durch die Adern schoss. Ich hatte echt kein Bock mehr auf die ganze Scheiße hier. Wutentschlossen schnappte ich mir meine Tasche, stopfte ein paar Klamotten rein und natürlich das Bild von meiner Mam wie sie mich im Arm hielt. Das war das einzigste was ich von ihr noch hatte.

Leise schlich ich mich aus meinem Zimmer zur Tür. Ein Blick nach links und rechts.
Freie Bahn
Sofort rannte ich zur Tür und nahm mir die alte graue Cappie von meiner Mam von der Gaderobe und zog mir diese tief ins Gesicht. Sollte ja nicht jeder mitbekommen, dass ich ein blaues Auge hatte. Bevor ich die Tür hinter mir zuschlug kontrollierte ich nochmal meine Arme und Beine. Als ich die stickige Luft einatmete, riss ich mir den Pullover vom Leib. Was hatte ich jetzt noch zu verlieren.

Meine Tasche packte ich in mein Fahrradkorb und als ich grade losradeln wollte fiel mir noch etwas ein.

Mein Surfbrett

Ich liebte surfen. Es brachte mich zurück ins Gleichgewicht. Wenn ich auf meinem Brett stand und das Wasser unter mir fühlte vergaß ich alles. Die blauen Flecke, meinen Dad und meine Mam. Also stellte ich mein Fahrrad noch mal ab und ging zu unserem Schuppen. Dieser war zum Glück nicht abgeschlossen, denn nur mein Dad hatte die Schlüssel für diesen. Ich kramte mein Surfbrett so leise wie möglich hinter den altem Rasenmäher hervor und trug es raus. Fragend guckte ich zu meinem Fahrrad rüber.

Just in diesem Augenblick hatte ich eine Idee. Ich nahm das Surfbrett und steckte es zwischen Hecke und Hauswand. So war es geschützt vor der Außenwelt und ich konnte es mir immer mal holen. Zufrieden mit meinem Werk und stieg aufs Fahrrad. Mein Magen grummelte und zähneknirschend fuhr ich los. Mein Frühstück hatte mir der Alte ja nicht gegönnt. Doch wohin eigentlich. Mir egal. Hauptsache weg von zuhause.

Ich wollte mal fragen, wie lang ihr die Kapitel gerne haben möchte?
Bin mir da immer unsicher wie lange die sein sollen.

Outer Banks - Zwei Menschen eine SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt