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"𝑱𝒐𝒉𝒏 𝑩 𝒑𝒖𝒍𝒍𝒊𝒏'𝒂 𝑯𝒐𝒖𝒅𝒊𝒏𝒊"
𝑱𝑱 𝑴𝒂𝒚𝒃𝒂𝒏𝒌
-𝑺𝒆𝒂𝒔𝒐𝒏 1
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EINE WAFFE .Eine große Waffe. In seiner Hand. Auch wenn ich nie mit Barry groß geredet hatte, habe ich das Gefühl, dass er mich nicht besonders mag. Und diese Tatsache machte mir einfach scheiße Angst. Doch ich versuchte sie zu überspielen, auch wenn es viel Überwindung kostete ihn überhaupt anzusehen.

,,Wenn das nicht Barry, der Drogendealer ist'', sprach ich aus. Zwar hörte es sich etwas rau an, da mein Mund staubtrocken ist, aber was solls. Er lachte belustigt auf. ,,Auch wenn es schwierig zu sagen ist, ich war noch nie so froh dich zu sehen Cora.''

Eine Gänsehaut rieselte meine Arme herunter. Was meinte er damit?
,,Wir werden deinen Freunden einen kleinen Besuch abstatten und du scheinst mir das perekte Druckmittel zu sein'', gerade als er das Wort Druckmittel ausgesprochen hatte, kam die Panick in mir hoch.

Und als sich die Waffe in Richtung meines Kopfes bewegte, war es vorbei mit meiner Beherrschung. Ich stand zwischen Heulen oder einfach in Ohnmacht fallen.

,,Steh auf.'' Seine Stimmenlage ließ mich zusammenzucken, und ich gehorchte. Langsam erhob ich mich von der Bank und stellte mich vor ihn. Meine Hände ruhten ein paar Zentimeter in der Luft, da wo er sie sehen konnte. Er nickte mit seinem Kopf zu einem Auto. Oh nein, bitte nicht.

,,Steig ein, na los.'' Fuck. Mit zitterenden Händen ergriff ich den Türgriff und öffnete die Tür. Wie paralysiert starrte ich in das innere des Autos. Alles in mir sträubte sich dagegen in dieses Auto zu steigen, aber als ich ein kaltes Metall an meinem Hinterkopf spürte, gab ich nach.

Die Angst von ihm erschossen zu werden, wo die Chance schon ziemlich hoch war, überragte meine Angst vor dem Autofahren. Auch wenn ich nie gedacht habe, dass das mal passieren wird.

Mit vollkommen schwitzigen Händen und Hitze überall, setzte ich mich auf den Sitz. Barry knallte die Tür zu und ging um das Auto herum. Meine Chance.

Nein stop. Ich möchte nicht mit einem Loch im Kopf enden. Auch wenn es total banal ist, blieb ich im Auto brav sitzen und wartete bis Barry neben mir saß.

Eine kleine Pistole lag auf seinem Oberschenkel. ,,Ein Geräusch und ich ...'' ,,Du knallst mich ab, schon verstanden 007.'' JJ färbte langsam mit seinem Humor in schlimmen Situationen auf mich ab. Barry konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, ehe auf aufs Gas trat.

Leider fuhren wir nicht gerade langsam, weswegen ich schon nach 10 Sekunden eine Panickattacke in mir hochkommen fühlte. Aber nur war jetzt ein sehr beschissener Moment.

Während Barry wie ein Verrückter die Straße herunterraste, atmetet ich langsam durch den Mund ein und aus und zählte die Straßenschilder an der Straßenseite.

Nach dem 30. Schild erblickte ich den Van der Pouges. Eine Sirene, ließ die Personen im Auto aufspringen. Bestimmt versteckt JJ jetzt erstmal sein Gras, seine Pistole und das Gold.

,,Sie hierraus mit dem Gold zu locken, ist sehr schlau. Respekt.'' Kaum sprach ich das aus, landete der Lauf der großen Knarre in meinem Gesicht.

Warum kann ich meine scheiß Klappe nicht halten. ,,Aussteigen.'' Langsam löste ich den Gurt, öffnete die Tür und stieg ins freie. Halleluja. Tat diese Luft gut. Ich ging an der Motorhaube zu Barry vorbei, der mir die Waffe nun dicht an den Kopf hielt.

Ich wagte es kaum zu atmen und ging langsam mit ihm mit. Es machte Klick und ich schloss meine Augen.

,,Hände hoch, ich möchte eure Hände sehen!'', schrie Barry. Er hatte sich ein Tuch bis über die Nase gezogen, aber seine Stimme zerstörte mein Trommelfeld. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah vor mir die Pouges. Alle starrten mich geschockt an.

,,Aussteigen, mach schon oder eure Freundinn hat gleich ein Loch im Kopf'', er drückte mir den Lauf etwas fester an den Kopf. Leicht zuckte ich zusammen und sah zu JJ. Er sah so aus, als würde er gleich platzen.

Vor Wut. Ganz leicht schüttelte ich meinen Kopf, um ihn zu signalisieren, dass egal was er vor hat, es eine ganz doofe Idee ist.

John B stieg mit erhobenen Händen aus und ging auf die andere Seite des Van, um den anderen die Tür zu öffnen. ,,Aussteigen! Ihr sollt sofort alle aus dem Wagen steigen!''

Alle Pouges verließen nacheinander mit erhobenen Händen den Van. JJ wollte gerade einen Schritt auf mich zu machen, aber er wurde von John B am Arm zurückgehalten.

Ich hatte einfach die Panick meines Lebens. ,,Legt euch alle hin! Runter auf den Boden'', wiederholte er laut, während sich die Pouges auf den Boden knien. ,,Auf die Knie mit euch und Gesichter nach unten! Ich sagte, Fresse auf den Boden'', er ging ein paar Schritte auf JJ zu, während seine Waffe immernoch auf meinem Kopf ruht.

,,Genauso bleibt ihr! Köpfe nach unten. Und wehe, ihr seht nach oben, alles klar? Keiner von euch rührt sich!''

Er nahm die Waffe von meinem Kopf und ging in den Van. Voller Erleichterung atmete ich auf, doch das hielt nicht lange an. John B. stand auf und lief gehockt zu Barry's Auto.

Ich hatte mich nicht vom Fleck bewegt, denn kaum war Barry draußen, zeigte seine Waffe wieder auf meinem Kopf. Meine Beine, nein mein ganzer Körper zitterte so dolle, dass ich kaum gerade stehen konnte.

JJ's Blick war die ganze Zeit auf mir und das machte mich nur nervöser. Denn ich hatte Angst, dass er irgendwas macht, was ihn in Gefahr bringt.

Also schloss ich einfach meine Augen und tat garnichts. Ich spürte die Knarre nicht mehr an meinem Kopf und Schritte, die sich entfernten. Aber ich wagte es nicht meine Augen zu öffnen. Stimmen nahm ich garnicht mehr war, ich hörte nur meine Atmung.

,,Leute ich hab die Waffe.'' Meine Augenlider schnellten auf, als ich das hörte. John B stand neben dem Auto und Barry lag am Boden. Sofort standen alle Pouges auf. Warte mal. Fuck. JJ rannte zu John B, als ich sah, dass Barry auf den Sitz des Autos griff.

Ich rannte los. Ich rannte so schnell ich konnte. Ich griff nach JJ's Handgelenk und zog ihn hinter mich. ,,Er hat noch eine zwei...'', meine Stimme wurde von einem Schuss unterbrochen. ,,Co, alles in Ordn...'', JJ stellte sich vor mich, doch brach im Satz ab.

Mit zitternden Händen griff ich an meine Schulter, wo ich eine warme und dickflüssige Flüssigkeit zwischen meinen Fingern spürte. Ich schaute auf meine blutveschmierte Hand und sah hoch. ,,JJ...''

Er wurde kreidebleich im Gesicht. Mir wurde schwindelig und alles drehte sich um mich herum. Meine Beine gaben nach und ich fiel auf den Boden. ,,Ruft einen Krankenwagen, schnell. Verdammte scheiße. Schön wachbleiben.''

JJ hatte mich aufgefangen und mich behutsam auf seinen Beinen platziert. Ich lag quasi auf seinem Schoß. Ich wurde angeschossen. Den Schmerz spürte ich noch nicht, aber wenn der Adrenalinkick nachließ, würde er kommen. Er würde kommen und das nicht gerade leicht.

,,JJ, ich will nicht ins Kranke..'', meine Stimme brach. ,,Alles gut, ich passe auf. Ich bin die ganze Zeit bei dir.'' Er griff nach meiner Hand und küsste diese. ,,Schön die Augen auflassen, My Lady.'' Auch wenn überall schwarze Punkte vor meinen Augen tanzten, sah ich wie sich Tränen JJ's Augen bildeteten. Ich nickte schwach.

,,Ich liebe dich.'' Und danach wurde alles schwarz. Das einzigste, das letzte was ich hörte war ''Ich dich auch''. Die schönsten letzten Worte, die man hören möchte. Alles wurde leicht und irgendwie leer. Es wurde nichts...

Outer Banks - Zwei Menschen eine SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt