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"𝑯𝒖𝒎𝒂𝒏𝒔 𝒂𝒓𝒆 𝒕𝒉𝒆 𝒐𝒏𝒍𝒚 𝒂𝒏𝒊𝒎𝒂𝒍𝒔 𝒕𝒉𝒂𝒕 𝒄𝒂𝒏'𝒕 𝒕𝒆𝒍𝒍 𝒇𝒂𝒏𝒕𝒂𝒔𝒚 𝒇𝒓𝒐𝒎 𝒓𝒆𝒂𝒍𝒊𝒕𝒊𝒚"
𝑷𝒐𝒑𝒆 𝑯𝒆𝒚𝒘𝒂𝒓𝒅
-𝑺𝒆𝒂𝒔𝒐𝒏 1
🦋

Nun war es nur noch ich, die vor der Notfallaufnahme des Krankenhauses stand. Die Ruhe nach dem Sturm. Tatsächlich hatte Ward Hilfe gerufen und ungefähr 10 Minuten später kam Shoupe zum Rollfeld.

Er war nicht so happy mich zu sehen, aber angesichts der Sache, dass ich seine gute Koleginn reanimiert hatte, war es ihm auch egal. Wir hatten sie ins Auto verfrachtet und waren denn in höchster Geschwindigkeit zum Krankenhaus gefahren.

Es fühlte sich so an, als wären tausende Krankenschwestern eben hier gewesen und jetzt ist alles leer und still. Irgendwie konnte ich nicht davon ablassen, in den leeren Gang zu sehen. Als denn aber Ward Cameron um die Ecke geschossen kam, wollte ich mich schnell vom Acker machen.

Doch das ließ er nicht zu. Er joggte zu mir und versperrte mir den Weg. Er sah nicht gerade so aus, als hätte er gute Nachrichten. Ich ließ meine Schultern sinken. ,,Sie hat es nicht geschafft, oder?'', fragte ich mit leiser Stimme. Ward schüttelte den Kopf.

,,Ihnen ist schon klar, dass ihr verfickter Sohn von Psychopath gerade einen Cop ermordet hat'', ich reckte mein Kinn und sah im tief in die Augen. ,,Wenn du auch nur irgendwas sagst, dann...'', er erhob seinen Finger.

,,Dann was, mh?'', ich verschränkte meine Arme vor der Brust. ,,Dann sorge ich dafür, dass dein Vater für immer im Knast sein wird.'' ,,Er ist garnicht mehr im Knast.'' Tatsächlich hatte ich einen Brief bei mir zuhause gefunden, dass er entlassen worden war. Wegen guten Verhaltens. Kann ich mir garnicht vorstellen.

,,Dafür kann ich aber sehr schnell wieder sorgen'', ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter. Er hatte recht und ich wusste, dass Ward Cameron genügend Geld und Einfluss auf die Polizei hat, dass er seine Drohung in die Realität umsetzten würde.

Er drehte um und verließ mit schnellen Schritten die Einfahrt zur Notaufnahme. So ein Bastard. ,,Cora, was machst du denn hier?'', ich drehte mich um und sah eine Ärztin. Es war Brians Mutter.

,,Ich bin eben mit Peterkin hier her gekommen'', antwortete ich ihr und ging ein paar Schritte auf sie zu. ,,Kann ich mir deine Schulter einmal ansehen?'', fragte sie mich. Natürlich stimmte ich zu und folgte ihr in ein kleines Behandlungszimmer.

,,Du kannst dich hier auf die Liege setzten'', ich folgte ihrer Anweisung und zog auch mein Shirt aus, damit sie es besser sehen konnte. ,,Du hast es nochmal neu verbunden, sehr gut'', sie wickelte den Verband am. JJ hatte es mir neu verbunden. Irgendwie vermisste ich ihn.

Ich vermisste alles an ihm. Sein Gerüch, seine Haare, seine Berührungen, seine Lippen. All das vermisste ich, aber das was er gesagt hatte, war heftig. Ich wusste nicht, ob ich auf ihn zu gehen sollte, oder auf ihn warten sollte?

,,Ist gut verheilt, einfach noch ein bisschen schonen und dann sollte wieder alles wie beim alten sein'', sie klebte mir nurnoch ein riesiges Pflaster auf meine Wunde und dann entließ sie mich.

Doch jetzt wusste ich nicht wohin mit mir. Ich war bisschen sauer auf die Pouges, dass sie John B alleine lassen wollten. i mean, klar ich bin kein oldschool Pouge, aber das hat auch nichts mit Pouges zu tun, sondern mit Freundschaft.

Nachhause wollte ich aufjedenfall nicht. Ich war gerade froh darüber, dass ich wieder abhauen konnte.

Nun stand ich wieder vor der Notaufnahme. Ich könnte bei John B Zuhause gucken, ob sie da sind. Aber zu Fuß wäre es ein ganz schön langer Weg. Ein lautes Hupen riss mich aus meinen Gedanken.

Ich schaute auf und sah einen schwarzen Jeep auf dem Parkplatz. Ich erkannte drei bekannte Gesichter. Brian, Lisa und Katie. ,,Sollen wir dich mitnehmen?'', rief Brian zu mir rüber. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und sprang sofort mit in den Wagen.

,,Was machst du denn hier?'', fragte mich Katie, während sie mich fest umarmte. Brian fuhr los und wir verließen das Krankenhausgelände. ,,Wo solls hingehen?'', fragte mich Brian. ,,Zu John B'', als ich seinen Namen aussprach, wurde es plötzlich ganz still.

Verwundert sah ich in die Runde. ,,Du weißt schon, dass John B Sheriff Peterkin erschossen hat, oder?'', Lisa drehte sich um und sah mich an. Mir klappte der Mund auf. ,,Es war nicht John B, wer hat denn diesen Mist gesagt?''

Alle drei sahen mich an. ,,Also glaubt was ihr wollt, aber wenn ich euch eins sage, dann ist es, dass John B Peterkin nicht erschossen hat. Sie war immer für ihn da, fast wie eine Mutter'', ich zählte noch dutzend andere Argumente auf, außer natürlich das schlaggebenste, dass Rafe sie erschossen hatte.

Wenige Minuten später kamen wir bei John B an. ,,Danke fürs Fahren'', ich drückte die drei zum Schluss noch einmal. ,,Falls irgendwas ist, ruf einfach an'', rief mir Lisa noch zu, bevor der Wagen hinter der Kurve verschwand.

Ich ging ins Haus, aber es war niemand da. Ich nahm mir ein warmes Bier aus dem Schrank und setzte mich an Steg. Was alles passiert ist? Die Zeit rennt. Die Sommerferein neigen sich dem Ende zu und ...

Dieser Sommer war aufjedenfall anders, aber es gab soo viele schöne Momente. JJ, er war der beste Moment meines Lebens. Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute auf mein Handy. Es war Kie.

,,Hey, was gibst?''

,,Kannst du zu JJ nachhause kommen, ich glaube er braucht deine Hilfe.''

Ich hielt für einen Moment inne.

,,Bitte Cora, es tut ihm auch leid...'

,,Alles gut, bin in 5 Minuten da.''

Ich beendete den Anruf und stieg auf mein Fahrrad, was immernoch bei John B stand. Nun war es an der Zeit, dass ich den ersten Schritt machte. Trotz der Hitze trat ich ordentlich in die Pedale, damit ich nicht erst in 15 Minuten ankomme.

Ich überlegte, wie ich mich verhalten sollte, aber mir fiel einfach keine passende Antwort ein. Einfach so normal wie möglich. Ich kam zeitgleich mit Kie und JJ an. Ich sah auch durch die Scheibe, dass JJ ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte, als er mich sah.

Ich stellte das Fahrrad am Zaun an und ging auf die beiden zu. Kie war noch im Auto und JJ stieg aus. Ich konnte nicht anders, als ihn fest zu umarmen. Ich hatte es so sehr vermisst. Ihn hatte ich vermisst.

Und als seine Hände meinen nackten Rücken berührten, löste es eine Gänsehaut aus. ,,Ich hab dich vermisst'', flüsterte ich ihm ins Ohr. ,,Ich dich auf, meine Süße.''
Wir lösten uns langsam voneinander. Gott, wie ich seine Augen vermisst hatte.

,,Danke, dass du gekommen bist'', er steuerte auf die Haustür zu. ,,Ich habe Kie gebeten dich anzurufen, weil ich dachte, dass du bei mir nicht rangehen würdest.''
Ich nahm seine Hand und legte sie in meine.

,,Ich bin immer für dich da, okay.''

Es tut mir wirklich leid, dass in letzter Zeit nicht so viel kommt. Leider ist meine Motivation nicht so hoch, aber ich habe mich heute trotz der Schrecklichen Hitze mal hingesetzt und für euch ein Kapitel geschrieben.
Wie warm ist es bei euch eigentlich?

Ich möchte mich nochmal herzlich für die lieben Kommentare bedanken und die 42k Reads :)

Outer Banks - Zwei Menschen eine SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt