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"𝑴𝒐𝒎𝒎𝒂𝒔 𝒎𝒂𝒅"
-𝑱𝑱
🦋

SOFORT FAND ICH MICH in den Armen der Person wieder. Sie roch schrecklich nach überteuertem blumen Parfüm und ihre aufgepimpte Bluse kratzte mich im Gesicht. Ich fühlte mich garnicht wohl und versuchte mich rauszudrängen, doch ihre Hände drückten mich erneut gegen sie.

Es konnte nicht sein, dass das meine Mutter ist. Sie war mir fremd. JJ war mir auch mal fremd, aber unsere Umarmungen fühlten sich nie so an. Sie schenkten Geborgenheit und Sicherheit. Nicht so wie das...

Endlich ließ sie von mir ab und ich konnte mich auf wenige Zentimeter von ihr distanzieren. Etwas unbeholfen schaute ich zu Anna. ,,Deine Tasche ist gepackt Schatzi, wir fahren jetzt zu unserem Haus, keine Angst. Ist nur ein katzensprung von hier entfernt.''

Bitte was. Mit ihr in einem Haus auf der Figure Eight. Niemals. ,,Ich habe mich hier gut eingelebt und ehrlich gesagt, kenne ich sie kaum'', sprach ich die Wahrheit.

,,Ach Mäuschen, wir lernen uns kennen. Keine Bange. Chris, holst du bitte die Koffer aus Cora's Zimmer." Ein etwas älterer Mann stampfte die Treppen hoch und kam kurzerhand mit meinem Koffer wieder runter.

Wer ist das denn? ,,Das ist mein Mann Chris. Ihr werdet euch gut verstehen.''
,,Ms, ich will aber nicht.''

Die Frau taumelte einen Schritt zurück. ,,Lass uns das bitte im Auto besprechen,okay? Du kannst dich von Anna jetzt verabschieden.''

Ich umarmte Anna fest und bedankte mich bei ihr. ,,Lassen sie bitte die Hintertür auf, falls ich fliehen muss'', mit einem schmunzeln nickte sie.

Meine Mutter schloss die Tür und wir standen vor einem fetten Gelände wagen. Wieviel Kohle haben die bitte?

,,Ich gehe zu Fuß, wie gesagt, ist ja nur einen Katzensprung entfernt.''
,,Warum denn nicht mit dem Auto, stell dich nicht so an Mäuschen.''

Diese Spitznamen gefielen mir garnicht. Sie verzieht sich einfach und kommt nach Jahren wieder und zieht sowas ab. Nein Danke.
,,Adresse?'', genervt tippte ich mit meinen Fuß auf den Boden.

5 Minuten später standen wir vor einem riesigen Haus. Das war eine Villa. Oh Gott, bin ich jetzt ein Kook, oder was?
,,Wir dachten, wir ziehen hier her, damit wir dich nicht von deiner Heimat wegziehen müssen.''

Wie nett. Das Haus war noch fetter als das von den Carrera's. Wirklich stolz war ich aber nicht drauf. Chris brachte mein Gepäck rein und meine Mutter zog mich ins Wohnzimmer und setzte mich auf ein Sofa, was bestimmt soviel Wert ist wie mein Haus. Mein altes Haus. Nichtmal.

,,Es freut mich so dich wiederzusehen. Erzähl mir von deinem Leben, wie geht es dir, Mäuschen?'' Das Mäuschen kann sie sich klemmen. Allgemein droht mir der Kragen zu platzen.

,,Du kannst mir alles erzählen, wir sind doch jetzt eine Familie, nicht wahr Chris?'' Nicht war Chris. Ew. Und nun ließ ich meiner Wut freien Lauf. Die Worte sprudelten einfach so aus mir heraus.

,,Eine Familie ja. Wo warst du an meinen Geburtstagen, wo warst du als ich krank war, mh. Du warst mein ganzes Leben nicht da.

Du hast mich mit Dad alleine gelassen. Du wusstest wozu er fähig war und trotzdem bist du ohne mit der Wimper zu zucken, abgehauen. Hast mich da versauern lassen.

Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich die letzten Jahre durchmachen musste. Nein, du hast keine Ahnung von mir oder meinem Leben.
Du kennst mich nicht. Ich kenne dich nicht. Ich will dich nicht kennen. Kapiert. Ich will dich nicht.''

Ihr Mund klappte auf und sie lief vor Wut rot an. Drohnend stand sie auf und erhob ihren Zeigefinger. ,,Pass gut auf mein Mäuschen, sonst...''
,,Sonst was, willst du mich schlagen. Nur zu. Das hat Dad auch immer gemacht...''

Outer Banks - Zwei Menschen eine SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt