Der Anfang vom Ende

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Plötzlich landet man in einer Welt, wo man nie dachte, das man je etwas mit ihr zu tun haben würde. Innerhalb von wenigen Tagen wird sie ein wichtiger Teil von einem und man kann sich ein Leben nicht mehr ohne vorstellen. Zwei Jahre lang ist sie wichtiger als alles andere und irgendwann, von einem auf den anderen Moment bricht man mit dieser Welt ab. So plötzlich sie ein Teil von einem geworden ist, genauso plötzlich ist sie wieder kein teil mehr von einem. Drei Jahre lang hört man nichts und möchte mit dieser Welt nichts mehr zu tun haben und dann freundet man sich ausgerechnet mit der Person an, der dieser Welt sehr viel bedeutet und ein großer Teil von ihr ist.

Genau das ist Florentine passiert, inzwischen ist sie zwanzig, damals vor fünf Jahren war sie 15. Ihr erstes Rennen war Ende September der große Preis von Singapur 2016, den Nico Rosberg gewann.

5 Jahre früher.....
Sie zappt durch die Fernsehsender, da sie sich gerade langweilt und noch nichts interessantes gefunden hat, weshalb sie bei RTL hängen bleibt. Gerade läuft irgendein Formel 1 Rennen, das einzig eingermaßen interessante, was gerade läuft. Ihr Vater kann seinen Augen nicht trauen, als er seine Tochter vor dem Fernseher sieht.

P: Seit wann schaust du denn Formel 1?
F: Es läuft gerade nur nichts interessanteres und ich habe Langeweile.
P: Ahja, welches Rennen ist es denn?
F: Keine Ahnung.

Schulterzuckend dreht sie sich wieder um und verfolgt weiterhin die Autos auf dem Bildschirm. Am Ende gewinnt Nico Rosberg, Daniel Ricciardo auf dem zweiten und Lewis Hamilton auf dem dritten.

Ihr letzter Grand Prix den sie im Fernsehen schaut, ist der große Preis von Ungarn 2018, danach verabschiedet sie sich vom Motorsport und schaut kein einziges Rennen mehr. Dafür gibt es neben dem, das es sich einfach nicht mehr so richtig anfühlt, wenn die Autos auf der Strecke sind, auch noch einen anderen Grund, aber naja.

Gegegnwart...
Nach ihrem Abitur, welches sie mit 17 gemacht hat, hat sie angefangen zu studieren. Momentan sind allerdings Semesterferien, sodass sie die Zeit nutzt und reist. Es ist Ende Februar, als sie mit gepackten Koffern vorm Haus steht und auf ihren Vater wartet. Ihre Mutter hat für sie noch Sandwiches gemacht, für die Fahrt und den Flug.

P: Kommst du Flo?
F: Ich bin diejenige, die gerade auf dich wartet.
P: Ich möchte dich halt ungerne so schnell loswerden.
F: Ich bin in ein paar Wochen wieder da. P: Trotzdem, du reist ans andere Ende der Welt.
M: Sie passt schon auf sich auf.

Brummend packt er ihre Koffer in den Kofferraum und zusammen fahren sie zum Flughafen. Für die ersten zwei Wochen, fliegt sie nach Australien, für ihre Ferien hat sie mehrer Länder auf ihrer Liste stehen, weshalb sie keine zwei Monate in Australien bleiben kann. Die Fahrt dauert knapp drei Stunden, bis sie am Flughafen ankommen. Ihr Vater lädt die Koffer aus und ihre Eltern begleiten sie rein.

M: Genieß die Zeit und vergess uns ja nicht.
F: Ich bin nur zwei Wochen weg und nicht zwei Jahre.
P: In zwei Wochen kann viel passieren.
F: Ich werde mich regelmäßig bei euch melden.
M: Das wissen wir doch und jetzt geh schon. Du verpasst sonst noch deinen Flug und wir lassen dich doch nicht mehr gehen.

Noch einmal umarmen sie sich und dann geht sie mit dem Gepäck, zur Kontrolle und zu ihrem Terminal. Es dauert nicht lange bis das Boarding beginnt, in der Zeit fahren ihre Eltern auch schon wieder nach Hause. Da die Reise ein Geschenk von ihren Großeltern ist, sitzt sie nicht in der Economie, sondern in der Business class. Der Flug geht nach Perth und dauert knapp 22 Stunden, ohne Zwischenstop. Sie ist mit eine der ersten, die sich auf ihren Platz setzen. Ihr Handgepäck packt sie in die Ablage, setzt sich ihre Kopfhörer auf und fängt schon an, sich einen Film anzuschauen. Da sie in der Nacht nicht wirklich geschlafen hat, weil sie so aufgeregt war, schläft sie ein, noch bevor sie losfliegen. Nach einer ganzen Zeit, wird sie von jemandem an den Schultern gerüttelt und fährt erschrocken aus dem Schlaf und ihrem Sitz hoch.

?: Immer mit der Ruhe, ich wollte dich ja nicht erschrecken, aber ich werde eigentlich gerne vorher gefragt, bevor ich als Kopfkissen herhalte.
F: Sorry, das Tut mir leid. Ich habe in der Nacht nur nicht viel geschlafen. Und ich habe mich schon gefragt, warum es so gemütlich ist.
?: Das Komlipment, das ich gemütlich bin, habe ich noch von keiner Frau bekommen.
F: Aber von einem Mann? 

Fragend zoeht sie die Augenbrauen in die Höhe.

?: Nein, auch nicht.

Lachend schüttelt er den Kopf, erst jetzt kann sie ihn richtig anschauen. Der Mann neben ihr ist Ende zwanzig, maximal Anfang dreizig, hat dunkle lockige Haare, gebräunte Haut und ein Grinsen, welches von einem Ohr bis zum anderen reicht.

F: Da bin ich ja beruhigt.
?: Ich bin übrigens Daniel.
F: Freut mich dich kennenzulernen, mein Name ist Florentine.
D: Ein schöner Name, es freut mich dich kennenzulernen Flor..... Flo.... Floren. Das ist definitiv kein englischer Name.
F: Flo reicht, nicht das du dir noch deine Zunge verknotest.
D: Und Dan reicht bei mir. Woher kommst du?
F: Deutschand und du?
D: Australien, um genauer zu sein Perth.
F: Also besuchst du deine Familie?
D: Ja, bevor ich wieder zur Arbeit muss. Was machst du in Australien? F: Reisen, mal ausspannen. Ich würde mich gerne noch länger mit dir unterhalten, aber ich bin müde und würde gerne noch einmal schlafen. D: Wir haben ja auch noch ein paar Stundne vor uns. Du kannst dich gerne wieder anlehnen.
F: Schon gut, ich bleibe auf meiner Seite.

Den Film hat sie inzwischen schon unterbrochen und sie fliegen auch schon seit einer ganzen Zeit. Ihre Kopfhörer packt sie in ihre Tasche und schließt wieder ihre Augen um zu schlafen. Fast vierzehn Stunden schläft sie, bevor sie erneut wach wird. Daniel hat sie schlafen lassen, auch wenn sie wieder mit ihrem Kopf auf seiner Schulter liegt. Schnell setzt sie sich wieder aufrecht hin und rückt auf ihren Platz.

D: Wolltest du nicht auf deiner Seite bleiben?
F: Was kann ich dafür, das du so gemütlich bist?
D: Ich kann dafür aber auch nichts.

Die restlichen Flugstunden schaut sie den Film zu Ende. Daniel ist inzwischen auch eingeschlafen, aber wacht wie auf Kommando auf, kurz bevor sie in den Landeanflug gehen. Gemeinsam steigen sie aus, holen sich ihr Gepäck und gehen noch durch die Kontrolle.

D: Wo geht es für dich jetzt hin?
F: Heute Perth und dann einmal Richtung Ostküste.
D: Dann hoffe ich, dass du eine schöne Zeit hier hast, aber von meinem Heimatland erwarte ich auch nichts anderes.
F: Es war schön dich kennenzulernen Dan.
D: Kann ich nur zurück geben und ich diene dir gerne wieder als Kopfkissen.
F: Damit lässt du mich jetzt nicht mehr in Ruhe oder?
D: Nein.
F: Ich muss jetzt. Auf Wiedersehen.
D: Tschüss, man sieht sich ja immer zweimal.

So trennen sich ihre Wege, Daniel wird von seinen Eltern abgeholt und fährt zu seiner Familie, die ihn schon erwartet und mit denen er die nächsten zwei Wochen verbringt. Währenddessen fährt Flo mit dem Taxi zum Hotel, wo sie die Nacht verbringt und sich bei ihren Eltern meldet.

Die nächsten zwei Wochen reist sie durch ganz Australien, hauptsächlich an der Küste entlang, Darwin, Brisbane, Melbourne, Sydney, Canberra, Adelaide, und sogar Alice Springs im Outeback. Von Kängurus, Koalas, Krokodile bis hinzu weißen Stränden und wunderschönem Wasser sieht sie alles. Regelmäßig meldet sie sich bei ihren Eltern, die sich inzwischen weniger Sorgen machen und sich darüber freuen, wie gut es ihr geht. In der Zeit, in der Flo durch Australien reist, verbringt Daniel viel Zeit mit seinem Neffen, seiner Schwester und seinen Eltern. Trainieren muss er natürlich auch, aber er hat auch für alles andere noch genug Zeit. Nach zwei Wochen heißt es für beide, unabhängig voneinander, Abschied von Australien zu nehmen. So sitzt sie jetzt zwei Wochen später wieder im Flugzeug, auf dem Flughafen in Perth und wartet darauf, das sie endlich losfliegen. Diesmal fängt sie keinen Film an, sondern hört Musik und bearbeitet einige ihrer Bilder die sie in den letzten zwei Wochen gemacht hat. Einige Minuten bevor sie starten, setzt sich noch jemand auf den Platz neben ihr.

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Die Semesterferien sind in Wirklichkeit nicht so, nur sonst wäre das mit den Rennen etwas eng geworden. Auch die Corona Beschränkungen usw. habe ich nicht mit rein genommen.


31. August 2021

You can't suppress a passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt