Eifersucht

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D: Ich glaube, sie braucht ihre Ruhe und möchte mit niemandem reden. C: Aber du oder wie?
D: Ich wohne schließlich hier.

Herausfordernd schauen die beiden sich an.

M: Von euch beiden redet jetzt keiner mit ihr, ich gehe zu ihr.
C: Wieso du denn?
M: Weil ihr beide den jeweils anderen ansonsten umbringen würdet.

Ohne auf eine Antwort von einem der beiden zu warten, verlässt Max den Balkon und geht zu Flo in Daniel sein Zimmer. Vorsichtig klopft er an der Tür und wartet noch einen Moment, bevor er die Tür öffnet und das Zimmer betritt. Flo hat ihn gar nicht gehört, denn sie liegt immer noch mit dem Rücken zu ihm, weswegen er sich zu ihr auf das Bett setzt. Als die Matratze unter seinem Gewicht einsackt dreht sie sich zu ihm und hebt fragend den Kopf.

F: Was genau wird das Max?
M: Ich verhindere, das Charles und Daniel sich die Köpfe einschlagen.
F: Wieso sollten sie sich den umbringen?
M: Sie machen sich beide Sorgen um dich. Charles, weil du hier bleiben möchtest und er Angst hat, das er was falsch gemacht hat und Daniel bist du einfach wichtig, weswegen es ihm weh tut dich so zu sehen.
F: Es ist ja nicht wegen Charles, zumindestens nicht direkt.
M: Wieso dann?
F: Ich weiß es doch auch nicht.

Verzweifelt lässt sie sich wieder in die Kissen fallen, was er mit einem kurzem, aber etwas traurigem Grinsen zur Kenntnis nimmt.

M: Was weißt du nicht?
F: Ob das alles hier das richtige ist.
M: Wieso sollte es das nicht?
F: Ich wollte nie wieder etwas mit der Formel 1 zu tun haben, keinen Mann wieder so nah an mich ran lassen und schon gar nicht Lewis kennenlernen. Meinen ,,Vater" von dem ich bis vor 3 Jahren nur im Zusammenhang mit der Formel 1 gehört habe.
M: Und was ist, wenn es genauso kommen sollte? Wenn du wieder in diese Welt kommen solltest und auch Lewis und seine Geschichte hören solltest?
F: Kann sein, aber im Moment weiß ich es einfach nicht.
M: Soll ich dir mal was zu Essen holen? Du hast bestimmt schon länger nichts mehr gegessen oder?
F: Nein, ich bin nur müde.
M: Du bist seit heute Mittag hier und hast über 5 Stunden geschlafen.
F: Daniel hat immer irgendwas essbares hier, entweder einen Müsli Riegel, Nüsse oder was auch immer. Er muss jetzt nur seinen Vorrat etwas aufstocken.

Lachend schüttelt er den Kopf und schaut zu Flo, die sich die Decke wieder bis zur Nase hochgezogen hat.

M: Dann schlaf mal weiter, ich gehe wieder zu den anderen.
F: Kannst du nicht noch etwas bleiben? Zumindest bis ich eingeschlafen bin?
M: Wenn du mich so bittest, dann bleibe ich natürlich gerne.

Dankend schaut sie ihn an und kuschelt sich ins Bett ein. Nach kurzer Zeit ist sie eingeschlafen, auf Max Schoß wohlgemerkt, aber er lässt sie schlafen und bleibt einfach da. Irgendwann geht die Tür auf und Charles steckt den Kopf rein, überrascht schaut er zu ihnen. Max legt seinen Finger auf die Lippen und deutet ihm an leise zu sein.

C: Schläft sie?
M: Ja, sie war müde und ich möchte sie jetzt ungerne wecken, wenn sie schon schläft.
C: Alles klar, ich muss dann auch mal wieder.

Schon verschwindet sein Kopf aus der Tür und wenig später fällt sie hinter ihm ins Schloss. Max wundert sich zwar etwas, aber macht sich keine weiteren Gedanken darüber und versucht auch etwas die Augen zu schließen. Daniel räumt in der Zeit den ganzen Müll und das Geschirr in die Mülleimer und Spühlmaschine. Als Charles zu ihm stößt sieht er nicht gerade begeistert aus.

D: Was hast du denn gesehen, was dich so begeistert aussehen lässt?
C: Sie schläft.
D: Und? Daran ist ja nichts schlimmes, es war einfach ein harter Tag für sie. Außerdem hat sie ja auch schon vorher bei mir geschlafen.
C: Das ist es nicht. Max liegt bei ihr. D: Wie genau darf ich das jetzt verstehen? Verständliche und deutliche Sätze bitte.
C: Er liegt neben ihr im Bett und sie hat sich an ihn ran gekuschelt.
D: Bist du etwa eifersüchtig?
C: Wie kommst du denn darauf?
D: Keine Ahnung, es hört sich nur so an, als ob es dir doch nicht so egal ist, wie du mir weiß machen möchtest.
C: Kann sein, aber ist es denn so verwerflich?
D: Ganz bestimmt nicht, aber sie ist auch nur ein Mensch und kann keine Gedanken lesen.

Bis Imola bleibt Flo bei Daniel, Charles lässt keine Möglichkeit aus zu ihnen zu kommen, meistens allerdings mit Max, der jetzt auch viel mehr bei ihnen ist. Wenn es ihr zu viel wird, geht sie hoch zu Lewis, mit dem sie noch einmal gesprochen hat und sich inzwischen ganz gut versteht. Ihre Eltern haben Lewis auch kennengelert, sie haben miteinander gesprochen, als sie geskypt haben. Die restlichen Tage vergehen schnell und so ist es jetzt schon Mittwoch und sie stehen am Flughafen, um nach Italien zu fliegen. Viel hat sie über ihr Studium und das Reisen mit ihren Eltern und natürlich Max, Daniel und Lewis gesprochen. Schlussendlich hat sie sich dazu entschieden, ihr Studium erst einmal auf Eis zulegen und weiterhin mit zu den Rennen zu fliegen.

D: Du bist dir wirklich sicher?
F: Ja bin ich, das fragst du jetzt schon zum fünften Mal.
D: Ich möchte nur nicht, das du später etwas bereust.
F: Wenn ich was bereuen sollte, was ich nicht tue, dann sollte es das sein, dass ich mir damals mit einem wildfremden ein Hotelzimmer geteilt habe.
M: Da hat sie recht, ich hätte mir nicht einfach so mit dir eins geteilt. D: Nicht das es nicht schon einmal so gewesen wäre.

Zu dritt gehen sie zu ihren unterschiedlichen Terminals, denn diesmal fliegt jeder mit seinem Team und nicht mit dem Privatjet. Der Flug ist kurz und dauert nicht lange, sodass sie nach kurzer Zeit landen. Um das Gepäck kümmert sich Daniel und nach kurzer Zeit sitzen sie auch schon im Auto, auf dem Weg ins Hotel. Zum einchecken und fertig machen haben sie eine Stunde, denn dann gibt es für das Team ein großes Essen. Eine Stunde, nachdem sie eingecheckt haben klopft es an Flos Zimmertür, sie öffnet sie und vor ihr stehen Lando und Daniel.

F: Womit habe ich denn die Ehre verdient?
L: Wir konnten uns nicht einigen, wer von uns beiden dich abholt, also sind wir beide gekommen.
F: Dann lasst uns mal los gehen.

Für alle anderen muss es schon ziemlich komisch aussehen, Flo geht in der Mitte und links und rechts neben ihr gehen Lando und Daniel. Im Restaurant sind sie mit die letzten, die sich setzen und werden gleich in die Gespräche mit eingebunden.

A: Es ist erst das zweite Rennen, aber wirst du jetzt für den Rest der Saison mit uns kommen? Mit den beiden Idioten hält es eigentlich keiner freiwillig so lange aus.

Neben ihr schnappen die beiden Fahrer empört nach Luft und schauen ihren Teamchef entgeistert an.

D: Ich wäre vorsichtig, was du darauf jetzt antwortest, schließlich lasse ich dich bei mir wohnen.
L: Das sollte jawohl das geringste Problem sein. Du könntest einfach mit mir nach London kommen oder fliegst mit Max oder Pierre mit, die würden sich sicherlich auch freuen. D: Das ist jetzt wirklich nicht hilfreich Lando.
A: Ist ja gut Jungs. Meine Reise habe ich schon vor etwas längerer Zeit auf Eis gelegt und jetzt eben auch mein Studium. Ob ich bei allen Rennen dabei sein werde, weiß ich noch nicht, aber sicherlich noch bei vielen. A: Das freut uns zu hören.

Während des Essens unterhalten sie sich viel, da sie morgen zur Strecke müssen, auch wenn sie noch nicht fahren, verabschieden sich die ersten sehr früh. Flo ist mit eine der ersten die geht, nachdem sie sich verabschiedet hat, geht sie auf ihr Zimmer. Eine Stunde liegt sie im Bett und starrt die Decke an, bevor sie sich etwas überzieht und das Hotel verlässt. Fast eine Stunde läuft sie, am Hotel wieder angekommen fühlt sie sich beobachtet, weswegen sie immer schneller wird.

12. September 2021

You can't suppress a passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt