Ohne Einschränkungen

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Die Woche verbringen sie nicht nur mit seiner Familie, mit der sie sich inzwischen schon richtig gut versteht. Zusammen fahren sie zum Strand, gehen in Perth shoppen, bummeln und essen. Einen Tag verbringt Daniel mit seinen Freunden, während Flo den Tag mit seiner Mutter und Michelle verbringt. Immer mal wieder melden sich die anderen bei ihr oder sie sich bei ihnen. Als er wieder ins Headquarter muss, fliegen sie zurück nach London. Sie kann alles erstmal von zu Hause erledigen und muss erst bei den Tests ihre Arbeit wirklich "antreten".

Daniel...
An seinem ersten Tag zurück im Headquarter ist er schon früher da, damit er noch mit Andreas und Zak reden kann, bevor die Besprechungen und die Arbeit anfängt.

A: Wieder aus dem Urlaub zurück?
D: Schon seit einigen Tagen.
A: Dann können wir ja erholt in die neue Saison starten.
D: Was das angeht wollte ich dich, besser gesagt, euch noch etwas fragen.
Z: Und zwar?
D: Flo arbeitet diese Saison fürs Social Media Team der Formel 1, sie arbeitet also bei keinem der Teams. Ich wollte fragen, ob es dann ein Problem wäre, wenn sie mit zu uns kommt?
A: Sie ist bei uns immer willkommen.
Z: Und wenn ihr euch nicht gerade mal die Köpfe einschlägt, tut sie uns allen ganz gut.
D: Danke, darüber wird sie sich freuen.
A: Gerne und richte ihr doch bitte aus, dass wir hoffen, das sie jetzt einen Job hat, wo sie wirklich alles machen kann, was sie möchte. Ohne Einschränkungen.

Beschähmt zieht er den Kopf etwas ein, er weiß ganz genau, dass er damit gemeint ist, da sie in den letzten Rennen nur eingeschränkt arbeiten konnte, weil er sie nicht im Team haben wollte. 

D: Ich werde es ihr ausrichten. 

Am späten Nachmittag, als sie im Headquarter fertig sind, fährt er zu ihrer Wohnung. Während er bei McLaren war, hat sie sich ums einkaufen, Koffer auspacken und aufräumen gekümmert. In den letzten Tagen, in denen sie schon da waren, haben sie noch etwas gefaulenzt.

F: Und wie war es?
D: Ich soll dir ausrichten, das Andreas und Zak hoffen, dass du jetzt einen Job hast, wo du uneingeschränkt das machen kannst, was du möchtest und dich glücklich macht. 

Mit schief gelegtem Kopf schaut sie ihn von der Seite an, da sie ihm an der Nasenspitze ansehen kann, was ihn beschäftigt. 

D: Sie nehmen es mir wohl ziemlich übel. 

Schiebt er noch schnell hinterher. 

F: Ich habe das Jahr bei McLaren geliebt, das wird mir keiner nehmen können.
D: Aber ich habe es dir schwerer gemacht, als du es verdient hast. Ich habe dich ja quasi daran gehindert deinen Job machen zu können.
F: Ja, es hat dazu beigetragen mich für einen anderen Job zu entscheiden, aber eben nur ein Grund von vielen, das wissen wir beide.
D: Es ändert trotzdem nichts daran. F: Der Punkt war nicht nur, dass ich meinen Job nicht machen konnte, sondern auch weil das zwischen uns so nicht funktioniert hat. Ich liebe das Team, aber unsere Beziehung wurde dadurch belastet, ich habe mich mit den anderen Fahrern besser verstanden, die alle nicht bei Mclaren arbeiten. Es war nur eine kleine Sache zu den ganzen anderen Gründen.
D: Trotzdem werden es die anderen nicht vergessen und ich kann es auch nicht vergessen. 
F: Darf ich denn trotzdem zu euch? D: Du bist immer willkommen und wenn wir uns nich die Köpfe einschlagen, tust du uns allen gut. Zaks Worte nicht meine, aber ich stimme ihm zu.
F: Freut mich zu hören und wir denken jetzt den restlichen Abend nicht darüber nach. 

Den restlichen Abend kochen sie gemeinsam, ein Rezept welches ihr Michelle gegeben hat, gehen spazieren, schauen noch einen Film und gehen dann schlafen. Während sie in ihrem Bett schläft, schläft er im Gästezimmer, allerdings liegen die Zimmer nebeneinander, sodass nur eine Wand sie trennt. 

Flashback Daniel... 

Donnerstag nach Abu Dhabi...
Einer der letzten Tage im Headquarter, bevor sie erst einmal wirklich Urlaub haben. Lando, Charlotte und John unterhalten sich gerade, als er mit Michael an ihnen vorbei geht. 

L: Habt ihr schon von Flo gehört?
C: Was meinst du?
L: Sie hat sieben Anfragen von Rennställen für die nächste Saison. 

Überrascht schaut er auf und tritt zu ihnen. 

D: Hat sie dir das gesagt?
L: Ja, wir haben die Tage telefoniert. D: Von welchen?
L: McLaren, Haas, Ferrari, Mercedes und ich glaube von Redbull, Williams und AlphaTauri auch.
D: Hat sie schon gesagt, ob sie sich entschieden hat?
L: Nein, aber es hörte sich an, als ob McLaren weiter unten auf der Liste steht.
D: Danke.
L: Du hast das nicht von mir, aber ihr redet ja sowieso nicht miteinander.
D: Deswegen habe ich schon eine Idee, keine Sorge.
L: Verrätst du mir sie denn auch?
D: Ich fliege die Tage nach Australien und hoffe, das sie mit kommt und wir reden können.
L: Woher kommt die Idee denn so plötzlich?
D: Ich weiß selbst, das ich mich wie der letzte Arsch verhalten habe. Das kannst du mir ruhig glauben. 

Bis Freitag ist er noch in London und fliegt bis Montag nach Monaco, wo er am Montag Mittag ein Paket vor seiner Wohnungstür findet. In seiner Wohnung öffnet er es, oben auf liegt eine Karte, auf der in erschwungener Schrift für Daniel steht. Alleine an der Schrift kann er erkennen, dass es von Flo ist. Neben der Karte liegt noch einer seiner Hoodies, eine Cap und zwei Sonnenbrillen darin. Bevor er zum Flughafen fährt packt er eine kleine Schachtel zusammen, mit der er ein Stockwerk höher zu Lewis seiner Wohnung geht. 

L: Was gibt es Daniel?
D: Du siehst doch bestimmt Flo die Tage, könntest du ihr das hier geben.
L: Klar, sie kommt am Freitag.
D: Danke. 

Nur eine Stunde später sitzt er im Flieger nach Perth. Am Flughafen wird er von seiner Schwester und seiner Mutter abgeholt, die sich aber erst suchend umschauen und sich erst dann ihm zu wenden. 

M: Wo hast du denn Flo gelassen?
G: Was hast du schon wieder angestellt?
D: Werde ich nicht erstmal begrüßt?
M: Nicht, wenn du uns nicht erzählst, wo deine Freundin ist.
D: Sie ist bei ihrer Familie.
G: Kommt sie nach?
D: Ich weiß es nicht.
M: Daniel!!

Warnend schauen sie zu ihm. 

D: Ich habe scheiße gebaut in Ordnung. 

Bevor er ihnen genaueres erzählt, fahren sie nach Hause. 

M: Und jetzt erzählst du uns, was du angestellt hast.
D: Ich habe ihr in Katar einen Antrag gemacht, den Tag über haben wir allerdings nicht geredet. Sie hat Nein gesagt und dann haben wir eine Weile nicht miteinander geredet. Wenn wir uns begegnet sind, habe ich Sachen gesagt wie, da gibt es nichts mehr zu klären und so.
G: Da kommt doch noch was.
D: Ich habe dafür gesorgt, dass sie bei den letzten zwei Rennen nicht in meinem Team gearbeitet hat. Mit ihr im Team würde alles nicht so funktionieren, wie es soll habe ich gesagt. 

Noch schneller als er gucken kann, fliegt ein Kissen auf ihn zu. 

G: So haben wir dich nicht erzogen.
D: Ich weiß Mum.
G: Und wieso hast du es dennoch gemacht?
D: Ich weiß es nicht.
M: Was hast du jetzt vor? Ich hoffe doch, das du was geplant hast.
D: Ich habe sie hier her eingeladen, aber weiß noch nicht, ob sie kommt. 

Noch lange muss er an die Tage nach Abu Dhabi denken, an die Momente mit seiner Schwester und seiner Mutter, die ihn am liebsten umgebracht hätten. Auch Flo ist noch lange wach, beide hören, wie der andere sich hin und her wälzt, bis sie einschlafen. Obwohl sie nicht im gleichen Bett schlafen, trennt sie doch nur eine Wand, wodurch sie förmlich die beruhigende Nähe des anderen spüren. 

29. Januar 2022

You can't suppress a passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt