Schlechter Scherz

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F: Ich frage mich seit ein paar Minuten nichts anderes. Aber es ist auch nur bis Mittwoch, dann geht es nach Saudi Arabien und danach verbringen wir die Winterpause wahrscheinlich getrennt.
T: Darüber bin ich jetzt schon froh, aber das sind zwei Tage.
F: Glaub mir, das weiß ich auch.

Bis es klingelt telefonieren sie, dann legt sie auf und öffnet Daniel die Tür, der mit seinem Koffer die Wohnung betritt. Die nächsten zwei Stunden verbringen sie getrennt voneinander.

F: Soll ich uns was kochen oder möchtest du dir was selber machen? D: Zusammen kochen?
F: Klar.

Das sie ihn sonst nicht in die Küche lässt, lässt sie jetzt außen vor, denn sie ist nur froh, dass er gefragt hat. Zusammen gehen sie in die Küche suchen sich alles nötige an Utensilien zusammen.

F. Was sagt dein Ernährungsplan?
D: Das wir den mal sausen lassen können.

Über die Schulter wirft sie ihm einen bösen Blick zu, weshalb er ihr sein Handy zu schiebt.

F: Da du den ja sausen lassen möchtest, machen wir eine Mischung draus. Hier steht Salat, also machen wir Salat und dazu...
D: Hast du Blätterteig, Teig, Fleisch und Kartoffeln da?
F: Ja, sollte ich, wieso?
D: Du Salat, ich das andere.

Ohne weiter nachzufragen machen sie sich an die Arbeit. Eine Stunde später sitzen sie am Tisch.

F: Was ist das?
D: Meat Pie etwas abgewandelt, ein ganzes wäre viel zu viel, also kein ganzer Kuchen, sondern kleine Teile. Außerdem wäre das wirklich ziemlich gegen meinen Plan, auch wenn ich ihn sausen lassen wollte. F: Schmeckt auf jeden Fall sehr gut.

Die meiste Zeit während des Essens reden sie nicht viel. Mit Essen fertig, räumen sie alles auf und das Geschirr in die Spülmaschine. Danach setzt sie sich aufs Sofa, von wo aus sie die inzwischen untergehende Sonne sehen kann. So genießt sie noch die letzten Sonnenstrahlen und sieht nur aus dem Augenwinkel, das Daniel aufsteht. Zu ihrer Überraschung verlässt er aber nicht das Wohnzimmer, sondern entscheidet sich dafür, sich zu ihr aufs Sofa zu setzen. Es kostet ihn einiges an Überwindung, denn auch wenn sie über eine Woche keinen Kontakt hatten, kann er das was passiert ist nicht vergessen und trotzdem vermisst er sie. Nach einigen Momenten rückt sie etwas weiter zu ihm, nicht ohne ihn nicht aus den Augen zu lassen. Einige Male schaut er sich das an, bevor er sie schlussendlich zu sich zieht, so liegt sie jetzt mit ihrem Kopf auf seiner Brust. Verwundert dreht sie ihren Kopf zu ihm und schaut ihn an.

D: Bleib bitte hier.

Ruhig nickt sie und entspannt sich sofort merklich, wodurch auch er sich entspannt. Er beobachtet sie still, während ihr langsam die Augen zu fallen. Als sie eingeschlafen ist, deckt er sie mit der Decke zu. Vorsichtig versucht er sich von ihr zu lösen, aber sie ist schneller und zieht ihn wieder zurück.

F: Kannst du bleiben?
D: Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, eigentlich sollte ich noch nicht einmal in dieser Wohnung sein.

Und plötzlich schreckt sie aus dem Schlaf hoch und schaut sich hektisch in ihrer Wohnung um. Sie braucht trotzdem erst ein paar Momente, bis sie sich orientiert hat und noch ein paar weitere, bis ihr bewusst wird, das immer noch Montag morgen ist.

F: Alles nur ein Traum. Das ist doch ein schlechter Scherz.

Hektisch tippt sie auf ihrem Handy her rum und auf den erstbesten Kontakt, den sie findet. Ohne nachzuschauen um wen es sich handelt drückt sie auf den Anrufbutton, wenig später klingelt es schon und der Anruf wird angenommen.

M: Was ist passiert Flo?

F: Scheiße, das war wohl der falsche, aber was solls.

F: Ich habe geträumt.
M: Wieder ein Albtraum?
F: Nicht wirklich, ich habe geträumt, dass Michael und Lando Daniel und mich zusammen in einen Raum gesperrt haben und wir fünf Stunden da drinnen waren. Schlussendlich haben wir miteinander gesprochen und dann bin ich aufgewacht.
M: Ihr habt also immer noch nicht miteinander gesprochen, also nicht im Traum, sondern im realen Leben? F: Nein, aber wir sind heute noch einmal im Headquarter.
M: Du, was sage ich denn, ihr schafft das zusammen.
F: Aber wehe du erzählst Dan davon nur irgendwas Max.
M: Mache ich nicht, versprochen.

Stöhnend lässt sie ihren Kopf zurück ins Bett fallen. Die Uhr zeigt ihr, das sie langsam los muss, wenn sie noch pünktlich in Woking sein möchte. Also steht sie wieder auf und macht sich auf den Weg, ihr Outfit besteht aus einer Leggins, einem oversized Hoddie und weißen Sneakern, da sie keine Zeit und Lust mehr hatte sich umzuziehen. Gerade noch pünktlich kommt sie an und geht gleich in ihr Büro, wo sie sich in ihre Arbeit vertieft. Nach einer ganzen Weile klopft es an der Tür, die sich wenig später öffnet und Charlotte zu ihr kommt.

C: Andreas wollte noch eine letzte Besprechung mit allen.
F: Ich komm sofort mit.

Zusammen gehen sie in den Konferenzraum wo Andreas noch ein letztes Mal mit ihnen spricht, über die ganze Saison und hauptsächlich über die nächsten und gleichzeitig letzten Rennen in diesem Jahr. Danach geht sie noch ein letztes Mal ins Büro, bevor sie alle nötigen Sachen zusammen packt und ihr Büro verlässt. Mit den Gedanken vollkommen woanders geht sie Richtung Ausgang. An irgendetwas bleibt sie hängen, was sie stutzig macht und sie sich suchend umschaut. Sie steht gerade so, dass sie nach unten in die Halle schauen kann, wo die Autos stehen. Ihr Blick bleibt allerdings an Daniel hängen, der ihr direkt in die Augen schaut, genauso wie sie. So stehen sie eine ganze Weile, nur wenige Meter voneinander entfernt und schauen sich in die Augen, ohne etwas zu sagen.

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Ich entschuldige mich jetzt mal für das letzte Kapitel und die anscheinende Versöhnung

20. Dezember

You can't suppress a passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt