London

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In Daniels Blick kann sie sofort Traurigkeit, Verständnislosigkeit und Enttäuschung sehen, aber auch die anderen schauen sie erstaunt an. Unter der Stille wird sie so erdrückt, das sie nicht weiter denkt und schnell das Restaurant verlässt. Eine ganze Zeit lang läuft sie kopflos durch die Gegend, bis sie stoppt und sich auf die nächste Mauer setzt. Irgendwann hört sie Schritte auf sich zu kommen, aber den Kopf lässt sie unten.

L: Komm mit, wir gehen ins Hotel.

Bis zum Hotel sind es nur noch zwei oder drei Minuten, Lewis begleitet sie auf ihr Zimmer, wo sie stumm alle Sachen zusammen sammelt, die ihr in die Hände kommen. Mit ihren Sachen in den Händen holen sie auch Lewis Sachen, checken aus und fahren zum Flughafen. Die ganze Zeit über sagen sie kein Wort. Eine halbe Stunde später sitzen sie schon im Jet, gedankenverloren schaut sie aus dem Fenster.

F: Wie geht es Daniel?
L: Er versteht die Welt nicht mehr.

Stumm nickt sie und schaut weiter aus dem Fenster. Am späten Abend landen sie in London, die Zeit bis sie auf dem Parkplatz stehen, bekommt sie eher so halb mit.

L: Nikita, Max und Charles landen in einer halben Stunde, sie bleiben bei dir in der Wohnung, bis deine Mum morgen kommt. Lando und die anderen werden wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen bei dir vorbei schauen.
F: Danke.
L: Gerne und jetzt lass uns fahren.

Bis die anderen gegen Mitternacht kommen bleibt er noch bei ihr in der Wohnung, dann fährt er zu sich, da er morgen in die Factory muss und dann nach Monaco fliegt. Für alle war es ein langer Tag, weshalb sie bald schlafen gehen.

Einige Stunden vorher im Restaurant....
Als die Tür hinter ihr zu gefallen ist, drehen sich die anderen zu Daniel, der inzwischen steht, aber kein Wort von sich gibt.

D: Was habe ich falsch gemacht? Habe ich die ganze Zeit alles falsch verstanden?
M: Bestimmt war sie nur überfordert. L: Ich schaue, das ich sie finde und kümmere mich um sie.
G: Und ich mich um Daniel. Ihr anderen könnt ins Hotel und schauen, das ihr eure Flüge bekommt.
P: Melde dich aber, wenn irgendwas ist.
G: Mache ich. Wir halten euch auf dem laufenden.
S: Dann sehen wir uns in Saudi Arabien.
C: Ich sage besser einmal Nikita Bescheid, falls er sie sieht.

Während Lewis Flo sucht, fahren die anderen ins Hotel, was vor allem für George mit einem aufgelösten Daniel eine echte Herausforderung ist.

G: Daniel es wäre schon recht hilfreich, wenn du nicht dein ganzes Gewicht auf mir abladen würdest.
D: Ich verstehe es einfach nicht, es war doch alles so perfekt.
G: Ihr werdet noch die Möglichkeit haben, darüber zu reden und alles zu klären. Aber jetzt werden wir unsere Sachen holen und dann zum Flughafen fahren.
D: Du fliegst aber nicht nach Monaco. G: Stimmt, aber du jetzt mit nach London.
D: Zu Flo?

Die Hoffnung in seiner Stimme ist nicht zu überhören und es tut George schon ein bisschen weh, ihm die Wahrheit zu sagen. Es scheint als sei Daniel nicht wirklich anwesend.

G: Nein, nicht zu Flo.

Tatsächlich entlastet Daniel ihn wieder, sodass es nicht mehr lange dauert, bis sie alle Sachen haben und im Flugzeug sitzen. Auch sie kommen am späten Abend in London an, wo sie zusammen zu Georges Wohnung fahren.

Montag...
Wie nach jedem Rennwochenende steht auch heute ein Tag im Headquarter an. Nach einer sehr unruhigen und kurzen Nacht steht sie gegen fünf auf. Während sie in ihrem Zimmer geschlafen hat, haben Nikita und Charles im Gästezimmer und Max auf dem Sofa geschlafen. Im Bad fertig und umgezogen, entscheidet sie sich laufen zu gehen. Auf dem Weg nach draußen setzt sie ihre Kopfhörer auf und läuft einfach los, ohne lange nachzudenken. Erst als ihr langsam die Luft aus geht bleibt sie stehen und sieht jetzt erst, dass sie beim Tower ist. Langsam lässt sie ihren Blick am Ufer entlang wandern bis er an einem Mann, der nur wenige Meter entfernt von ihr steht, hängen bleibt. Auf den zweiten Blick kann sie erkennen, dass es sich um Daniel handelt. Auch aus der Entfernung kann sie die Tränen in seinen Augen sehen. Wenig später steht er auf, wobei er zu ihr schaut. Hektisch wischt er sich die Tränen aus dem Gesicht, anscheinend möchte er nicht, dass sie sieht, das er geweint hat.In seinem Blick kann sie die gleiche Verständnislosigkeit und Traurigkeit sehen.Ohne etwas zu sagen geht er und auch sie macht sich wenig später auf den Rückweg. In ihrer Wohnung wird sie, nach einer Stunde laufen, von drei sehr besorgten Fahrern empfangen.

N: Wo warst du?
F: Ich war laufen, ich konnte nicht mehr schlafen und wollte euch nicht wecken.
N: Wie geht es dir?
F: Nach dem laufen auf jeden Fall besser, aber ich bin ziemlich hungrig. C: Dann lasst uns erst einmal frühstücken.

Max steht schon am Herd, als die drei die Küche betreten.

M: Lässt du uns heute kochen, auch mit der Angst, das wir deine Küche abfackeln könnten?
F: Ich werde es euch heute mal machen lassen.

So stehen die drei Fahrer in ihrer Küche und machen Frühstück fertig. Sie schlagen Eier auf, machen Pancaketeig, schneiden Obst und decken den Tisch. Eine Viertelstunde später sitzen sie zu viert am Tisch und genießen ihr Frühstück.

M: Fährst du heute ins Headquarter? F: Ich muss, auch wenn Daniel da ist. Anscheinend ist er gestern auch gleich nach London geflogen.
C: Woher weißt du das?
F: Ich habe ihn vorhin beim laufen gesehen.
N: Weißt du schon, wann deine Mutter landet?

Dankbar für den Themenwechsel, lächelt sie ihn dankbar an.

F: Sie hat mir geschrieben, das sie am Nachmittag landet, bis dahin bin ich sowieso bei McLaren.
C: Wann musst du los?
F: In etwas über einer Stunde, ich wollte noch aufräumen, das kommt immer zu kurz.
M: Dann helfen wir dir dabei und wenn es nur die Küche ist. Wir fliegen sowieso erst heute Abend oder gar nicht heute.
F: Ihr müsst auch noch zu euren Teams oder?
C: Ja, aber bis heute Nachmittag sind wir noch da.

Nach dem Frühstück widmen sie sich also dem aufräumen, putzen, Wäsche waschen und Koffer auspacken. An einem der Kleidungsstücke, die sie gerade aus dem Koffer zieht, bleibt sie hängen. Nach genauerem Betrachten bemerkt sie, dass es sich um einen von Daniels Hoodies handelt. Aus dem Augenwinkel nimmt sie war, dass due drei in der Tür stehen und sie beobachten.

C: Was hat denn der, was die anderen nicht haben?
M: Es ist Daniels Hoodie.
F: Ich habe ihn gestern in der Eile wohl einfach eingesteckt.

Das sagt sie eher zu sich selbst, als das sie mit den anderen redet.

N: Du kannst ihn ja Daniel beim nächsten Rennen wieder geben.

Eine Stunde später zieht sie sich um, verabschiedet sich von den dreien und fährt nach Woking. Im Headquarter wird ihr gleich ausgerichtet, das sie zu Andreas soll.

A: Flo, gut das du da bist. Daniel kann heute nicht zur Besprechung kommen, er wird nur im Simulator fahren und Analysen machen.
F: Wieso wolltest du mit mir reden? A: Eigentlich wollte ich dir das jetzt sagen, aber ich muss das bei der Besprechung leider auch noch einmal sagen. Den Schock möchte ich dir nur einmal antun.

Mit vielen Fragezeichen im Kopf verlässt sie sein Büro und geht für die Zeit bis zur Besprechung in ihr Büro. Im Konferenzraum ist es schon voll, als sie ihn betritt und sich nach langem suchen auf den Platz neben Lando setzt.

A: Schön, das ihr alle da seit. Wie ihr wahrscheinlich schon gesehen habt, ist Daniel heute nicht da, er kommt aber später für Simulator und Analyse. Ich würde gerne den wichtigsten Punkt schon verkünden und möchte betonen, das es nur eine Übergangslösung ist. Für Dchidda und wahrscheinlich auch Abu Dhabi wird Florentine das Team um Lando unterstützen und nicht mehr mit Daniel zusammen arbeiten.

18. Dezember 2021

You can't suppress a passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt