Abwesenheit

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F: Ich hatte einfach keine Zeit.
C: Schon klar, du bist uns gestern im Hotel aus dem Weg gegangen und heute morgen hast du dich bei George und Lewis verkrochen.
M: Außerdem wussten wir nicht, das du mit Lando nach London fliegst. Von Daniel haben wir nur zu hören bekommen, du brauchst Zeit für dich und Abstand.
F: Habe ich auch gebraucht, also war es nicht gelogen.
C: Wir hätten es nur gerne von dir gehört.

Kurz dreht sie sich zu Lando und Daniel um.

F: Wenn ihr los müsst, dann geht, aber wir essen heute Abend noch.
D: Bist du dir sicher?
F: Ja, geht schon. Außerdem bin ich ja nicht alleine mit denen.
D: Ganz sicher?
F: Ja und jetzt geht schon.
P: Ich komme mit, das müsst ihr untereinander klären.

So verabschieden sich die drei und machen sich auf den Weg zu ihren Teams und Besprechungen.

F: Müsst ihr auch bald los oder habt ihr noch genug Zeit, um das jetzt schlussendlich zu klären?
C: Mein Team kann noch ein bisschen warten.
M: Lasst es uns hinter uns bringen und einfach klären.
F: Dann mal los.
C: Du hast von uns Abstand gebraucht oder? Schließlich waren wir die einzigen, denen du davon nichts erzählt hast.
F: Ja, habe ich.
M: Aber warum, was haben wir falsch gemacht?
F: DU Max, hast mich in den letzten Tagen, bevor ich mit Lando mitgeflogen bin, ignoriert und nicht einmal mehr mit dem Arsch angeschaut. Abends war ich bei euch und habe mit Lando gesprochen, alleine da warst du schon genervt, als du gehört hast, das ich an der Tür bin. Und Charles wir haben schon geklärt, was da läuft.
M: Es ist kompliziert.
F: Das ist es, zwischen mir und dir und Charles und mir. Das funktioniert momentan nicht, weil keiner so wirklich weiß, was bei dem anderen los ist.
C: Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, haben Max und ich in irgendeiner Art und Weise Gefühle für dich und es ist ziemlich kompliziert.
M: Das erklärt es ganz gut.
F: Jungs, ich würde ja noch gerne mit euch reden, aber wenn ihr jetzt nicht zu euren Teams geht, werde ich wahrscheinlich nie wieder mehr mit euch reden.
M: Stimmt, Christian bringt mich um, wenn ich nicht gleich da bin.

So trennen sich auch die drei voneinander, während die beiden Fahrer zu ihren Teamchefs und Besprechungen gehen, sucht sie sich bei Mclaren einen Platz, bis Lando und Daniel fertig sind. Es dauert noch ein paar Stunden, dann verlassen sie zusammen die Strecke. Da alle drei ziemlich müde sind, holen sie sich etwas zu Essen zum mitnehmen und machen es sich bei ihr im Hotelzimmer gemütlich.

L: Nicht das ich etwas dagegen hätte, aber warum war es dir so wichtig, das wir heute zusammen Essen?
F: Ich habe heute mit Andreas gesprochen.

Sofort schaut Daniel erschrocken und auch etwas ängstlich zu ihr.

F: Ich wollte es euch erst sagen, wenn ich mit ihm gesprochen habe. In den Tagen in London, habe ich über einiges nachgedacht. Das Jobangebot von Mclaren und auch von Redbull habe ich ja schon seit einiger Zeit.
D: Du nimmst das Angebot von Redbull an oder?
F: Ja, ich nehme...
D: Ab wann?
L: Lass sie doch erst einmal ausreden, danach kannst du dich immer noch aufregen.
F: Also nochmal. Ja, ich nehme ein Angebot an, aber nicht das von Redbull, sondern das von Mclaren. Andreas spricht noch mit Zak und allen anderen, aber wenn alles so läuft, wie geplant dann kann ich erstmal ein oder zwei Rennen Probe arbeiten und wir sehen dann weiter.
L: Das sind super Nachrichten.
D: Also bleibst du mir noch erhalten?
F: Ja und ich gehe auch nicht zu Redbull.

Als erstes umarmt Lando sie und dann schließlich auch Daniel.

Das Wochenende endet mit P5 und P9, nach einem chaotischen Rennen. Es ist alles soweit geklärt, sodass sie bei den beiden Rennen in Österreich zur Probe arbeiten kann. Zwei Wochen liegen zwischen Baku und Frankreich und dann drei Wochen lang Rennen. Kurzfristig hat sie sich dazu entschieden in den andertalb Wochen nicht nach Monacco zu fliegen. Bis Donnerstag fliegt sie zu ihren Eltern, die sich sehr über ihren Besuch freuen und dann für eine Woche nach Oslo, als Kurzurlaub. In der Zeit, in der sie unterwegs ist entsteht in Monacco das reinste Chaos. Während sie Daniel und Lando noch am Sonntag im Schnelldurchlauf von ihren Plänen erzählt hat, hat sie Tara und George unterwegs auf dem laufenden gehalten und die anderen im Dunkeln gelassen. Wenn es nicht gerade ihre Eltern, Tara, Lando oder Daniel sind, lässt sie ihr Handy aus.
In Monacco stehen am Dienstag Charles, Pierre, Lewis und Max bei Daniel vor der Tür. Um sieben Uhr klopft es an seiner Tür, erst leise und dann immer lauter. Stöhnend steht er auf, zieht sich Hose und Shirt an und schlürft zur Wohnungstür, die er genervt öffnet. Noch einige Male muss er mit seinen Händen über seine Augen reiben, bis er sicher ist, was er sieht.

D: Was zum Teufel macht ihr hier?!

Ohne auf eine Aufforderung zu warten, kommen die vier Fahrer in seine Wohnung und machen es sich im Wohnzimmer gemütlich.

D: Kommt nur rein und fühlt euch wie zu Hause.

Dieser einzelne Satz alleine trotzt nur so von Sarkasmus. Die Tür lässt er krachend ins Schloss fallen und folgt den anderen. Bevor er sich zu ihnen setzt, holt er sich noch einen Kaffee aus der Küche.

D: Also, warum seit ihr in aller hergottsfrühe hier?
L: Wo ist Flo?
C: Sie meldet sich nicht, antwortet auf keine unserer Nachrichten und Anrufe.
M: Und hier ist sie ja anscheinend auch nicht.
D: Möchtest du auch noch was hinzufügen, Pierre?
P: Nein, eigentlich wollte ich die beiden davon abhalten, hier so einzufallen, aber sie haben dann noch Lewis mitgenommen und außerdem kennst du sie ja.
D: Viel zu gut und viel zu lange.
L: Also wo ist sie?
D: Ja, nicht hier.
C: Was du nicht sagst.
M: Verrätst du uns denn auch, wo sie tatsächlich ist?
D: Es wird schon seinen Grund haben, warum sie euch nichts gesagt hat. Sie hat es spontan entschieden, eine Auszeit, ein kleiner Urlaub sucht es euch aus.
C: Hatte sie doch erst.
P: Von euch Idioten bräuchte ich auch jede Woche Urlaub, wenn ich es nicht schon seit Jahren mit euch aushalten würde.
C: Du bist nicht besser.
D: Damit ihr endlich Ruhe gibt, das ist ja nicht zum aushalten. Sie ist zu ihren Eltern geflogen und danach noch einen Kurzurlaub. Zufrieden?
M: Was war daran jetzt so schwer?
D: Ich schwöre dir Max, bei allem was mir heilig ist, beim nächsten Mal schmeiße ich euch im hohen Bogen raus.
L: Wir haben uns nur Sorgen gemacht, schließlich war sie, wie vom Erdboden verschwunden.

In dem Moment klingelt Daniels Handy, dankend nimmt er den Anruf an und entfernt sich von den anderen.

D: Ja?
F: Hey, ich bins. Ich wollte mich mal melden.
D: Wie ist es so bei deinen Eltern?
F: Sehr schön, am Donnerstag geht es weiter. Warum bist du überhaupt schon wach?
D: Weil bei mir gerade vier Formel 1 Fahrer im Wohnzimmer sitzen.
F: Bitte was?
D: Charles, Max, Lewis und Pierre haben es sich vor einer halben Stunde hier gemütlich gemacht. Sie haben sich Sorgen gemacht und wollten wissen, wo du bist.
F: Ich hoffe sie haben sich am Leben gelassen.
D: Noch leben sie. Wann kommst du eigentlich nach Frankreich?
F: Ja, was das angeht, da muss ich dir noch was sagen.

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