Nikita

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N: Glaub mir, ich hätte es dir schon längst angeboten, wenn ich nicht glaube, dass du dich vor etwas drückst.
F: Vor was soll ich mich denn drücken?
N: Daniel?
F: Wie konntest du das wissen?
N: Geraten.
F: Wir wollten es langsam angehen lassen, aber eigentlich sprechen wir schon gar nicht mehr miteinander.
N: Dann ist es ja jetzt wohl allerhöchste Zeit nicht? Du gehst jetzt zu ihm und fragst ihn und wenn er Nein sagt, kannst du immer noch gerne zu mir kommen.
F: In Ordnung.
N: Du schaffst das schon. 

Aufmunternd umarmt er sie nochmal und wartet, bis sie im Hotel ist, bevor er sich auf den Weg zu seinem eignen Hotel macht. 

Viel schneller, als ihr lieb ist, steht sie schon vor seiner Zimmertür, die Nummer hat sie vorhin an der Rezeption aufgeschnappt. Es braucht dann doch noch etwas an Überwindung, bevor sie zögerlich klopft. Nur knapp eine Minute später geht die Tür schon auf und ein erst genervt und dann überraschend schauender Daniel steht ihr gegenüber. 

D: Was machst du denn hier?
F: Ähm... ich wollte dich was fragen. 

Fragend schaut er sie an. 

F: Könnte ich die Tage bei dir im Zimmer schlafen?
D: Wieso?
F: Bei meiner Buchung ist irgendwas schief gelaufen. Im Moment weiß ich also nicht wo ich schlafe.
D: Ähmm. Ja... ne... klar.
F: Ich kann auch bei Nikita schlafen, aber er meinte ich soll erst dich fragen.
D: Du bist also hier weil Nikita dich sonst nicht bei sich schlafen lässt?
F: Nein, er musste mir nur einen Schubs geben. 

Er schaut sie an, während er sich einmal durch die Haare geht und sie nervös auf ihre Schuhe schaut. 

D: Wo sind deine Koffer?
F: Beim Concierge.
D: Dann hol sie oder möchtest du lieber doch bei Nikita schlafen?
F: Ich bin gleich wieder da. 

Auf dem Weg schreibt sie kurz Nikita und macht sich mit ihren Koffern wieder auf den Weg nach oben. Da die Tür nur angelehnt ist, klopft sie einmal leise, schließt hinter sich die Tür und bleibt dann überrascht stehen. Nicht nur die Aussicht auf die Stadt ist wunderschön, sondern auch was sie in dem Zimmer zieht. Vor den Fenstern stehen zwei große Betten zusammen geschoben nebeneinander. Auf den Betten sind unendlich viele Kopfkissen und Decken verteilt. 

F: Was wird das? 

Fragend hebt sie eine ihrer Augenbrauen und schaut zu Daniel. 

D: Friedensangebot?
F: Sind wir im Krieg?
D: Zieh dich vielleicht erst einmal um. 

Etwas überrumpelt darüber, weil sie in den letzten Wochen nur das nötige gesprochen haben, holt sie sich Klamotten aus ihrem Koffer und zieht sich im Bad um. In der Zeit hört sie es rumpeln und Stimmen. Umgezogen geht sie wieder ins Zimmer und setzt sich auf das riesige Bett, wenig später tritt Daniel in ihr Blickfeld. Vor sich schiebt er einen Speisewagen, den er neben das Bett stellt. 

F: Es sieht so aus, als ob du einen Plan haben würdest.
D: Essen, Film schauen und schlafen.
F: Also reden wir wieder morgen?
D: Ich weiß, dass das so aussieht als ob ich den Problemen aus dem Weg gehen würde, aber lass uns jetzt einen schönen Abend haben. Morgen können wir sofort reden, versprochen. 

Widerwillig lässt sie sich zurück in die Kissen fallen. Auf dem Laptop schauen sie einen Film, essen nebenbei und genießen den Sonnenuntergang. 

Montag...
Sie wacht auf mit der Erwartung, dass die Betthälfte neben ihr leer ist, allerdings spürt sie noch im Halbschlaf einen Arm um sich. 

D: Guten Morgen.
F: Guten Morgen, du bist ja noch da.
D: Lass uns fertig machen und dann frühstücken.

Perplext schaut sie ihm hinterher, da er schon auf den Weg ins Bad ist. Als auch sie im Bad war, steht ein Riesen großes Tablet auf dem Bett. Nebeneinander sitzen sie auf dem Bett und frühstücken. Geredet haben sie nicht mehr wirklich, zumindest nicht darüber. 

Ab Mittwoch sind die Testtage, sodass sie beide wieder mehr zu tun haben. Daniel ist in Besprechungen, sitzt im Auto, analysiert mit den Ingenieuren und so weiter. Flo muss als erstes noch organisatorisches klären, bevor sie Fotos macht, die Autos auf der Strecke beobachtet und mit den Fahrern spricht. Seit Donnerstag herrscht dann teilweise eine etwas bedrückte Stimmung im Paddock, da Russland in die Ukraine eingefallen ist. Haas hat am Freitag alle Aufkleber der russischen Sponsoren entfernt und die Lackierung geändert, sowie das Rennen in Russland abgesagt ist. Für die meisten Teams laufen die Testtage aber sehr gut, ein paar rote Flaggen lassen sich nicht vermeiden und es schließt mit einem regnerischen Tag ab. Da es fast zwei Wochen sind, bis sie nach Bahrain müssen fliegen die meisten nochmal nach Hause, bevor die Saison dann in ein paar Wochen startet. 

Donnerstag....
F: Wie sieht es gerade aus?
N: Im Moment ist es noch unklar, inwieweit ich diese Saison in der Formel 1 fahren darf. Was soll ich mich jetzt aber auch verrückt machen, schlussendlich ist es nicht meine Entscheidung und die Gründe für die Überlegungen kann ich ja auch irgendwie verstehen.
F: Schön ist es trotzdem nicht.

Schon am frühen Morgen war sie einkaufen, bevor sie kurz mit Nikita telefoniert hat. Daniel ist nach den Testtagen erstmal wieder nach Monaco geflogen und kommt erst heute an. 

Wieder wohnt er bei ihr, sie reden mehr miteinander, aber Habenzinsen noch nicht über die Zeit gesprochen, in der sie nur so nebeneinander her gelebt haben. 

Samstag...
Am frühen Morgen wird sie dadurch wach, das ihr Handy nicht mehr aufhört zu klingeln. 

F: Ja?
N: Guten Morgen.
F: Womit habe ich es verdient, dass du mich außen Bett schmeißt.
N: Du meinst so, wie ich aus der Formel 1 geschmissen wurde? 

Schon ist sie deutlich wacher, um Daniel nicht auch noch wach zu machen, auch wenn er wahrscheinlich auch durch das Klingeln wach geworden ist, zieht sie sich eine Jacke über und setzt sich auf den Balkon, auf den schon die Sonne scheint

F: Seit wann weißt du es?
N: Seit ein paar Stunden.
F: Wann wird es öffentlich gemacht?
N: Im Laufe des Tages.
F: Wie geht es dir damit im Moment?
N: Nicht wirklich gut, es war schon immer mein Traum dort zu fahren und jetzt wird es mir verweigert, obwohl ich alles machen würde, was die FIA von mir verlangt.
F: Hast du überhaupt schon geschlafen?
N: Ja, bevor die Nachricht kam, so zwei Stunden.
F: Dann solltest du vielleicht nochmal versuchen etwas zu schlafen.
N: Ich weiß ja, aber ich kann gerade nicht.
F: Versuch es wenigstens und wenn es nur ein paar Stunden sind.
N: Ich rufe dich später nochmal an. Tut mir leid, das ich dich geweckt habe.
F: Schon gut, hattest ja einen guten Grund. 

Noch einige Minuten genießt sie die Sonne, bevorsteht wieder nach drinnen geht, wo sie vom Kaffeegeruch empfangen wird. 

D: Morgen.
F: Morgen. Ich hoffe mein Handy hat dich nicht aus dem Bett geschmissen.
D: Nicht doch, ich wollte so oder so 5 Minuten später aufstehen. 

Das Grinsen kann er sich dennoch nicht verkneifen. 

D: War es denn immerhin wichtig?
F: Nikita ist für diese Saison raus.
D: Die Wahrscheinlichkeit war schon in Bahrain sehr hoch. 

Sie wirft im einen gespielt bösen Blick zu, während sie sich ans Frühstück macht. 

Ab Dienstag sind sie in Bahrain, für die letzten Testtage und dann in der Woche danach das erste Rennen. Am Mittwoch steht fest, das Kevin Magnussen der neue Teamkollege von Mick bei Haas wird. 

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Ich habe Nikita so geschrieben, wie ich ihn aus Artikeln und Co genommen habe. 

11. März 2022

You can't suppress a passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt