F: Zwischen uns ist nichts passiert.
D: Wieso verhält du dich dann ihm und mir gegenüber so komisch?
F: Es hat nichts mit ihm zu tun.
D: Aber irgendwas ist doch.Während er auf eine Antwort wartet, kämpft sie innerlich mit sich selbst.
F: Ich kann nicht.
D: Du kannst mir alles erzählen.
F: Ich weiß, aber...Vorsichtig, aber direkt zieht er sie zu sich und widerwillig lässt sie sich an ihn fallen. Nach einigen Minuten, die sie so da sitzen, setzt sie sich auf und entfernt sich etwas von ihm. Immer noch an das Kopfteil angelehnt, schaut er ihr zu, wie sie sich an die Kante rückt und so weiter von ihm wegsitzt.
F: Ich war schwanger. Es ist ungefähr drei bis vier Jahre her. Ich kannte ihn seit dem Kindergarten, er hat bei uns in der Nachbarschaft mit seiner Familie gewohnt, wir sind zusammen aufgewachsen. Irgendwann haben wir uns immer besser verstanden, je älter wir wurden, desto inniger wurde es. Mein erstes Mal hatte ich mit ihm, danach habe ich mich unwohl gefühlt, musste mich immer wieder übergeben, also bin ich zum Arzt gegangen. Der Arzt hat einen Ultraschall gemacht und festgestellt, das ich Schwanger bin. Meine Eltern wussten nichts davon und auch keiner meiner Freunde. Zwei Wochen später hatte er einen Autounfall und ist noch bei der Unfallstelle verstorben. Weitere zwei Wochen später, bin ich nochmal zum Arzt, allerdings nicht wegen der Abtreibung, sondern wegen starken Bauchkrämpfen. Beim Ultraschall hat er festgestellt, das ich das Kind verloren habe. Auch danach habe ich keinem etwas davon erzählt.
D: Wieso nicht?
F: Jeder hat mich bemitleidet, weil er gestorben ist, ich hätte es nicht ertragen, wenn sie noch einen weiteren Grund dafür gehabt hätten.
D: Es tut mir leid, dass du das durchmachen müsstest.
F: Das war noch lange nicht alles. Ein Jahr später, habe ich einen Jungen kennengelernt, Tom. Wir haben uns gut verstanden, haben uns oft gesehen und sind auch ein paar Mal zusammen Essen gegangen. Nach zwei Monaten, wollte er mehr, aber ich war noch nicht bereit, das wollte er nicht verstehen (...)Sie erzählt ihm alles, das er sie getreten hat, sie im Krankenhaus war, von den Gerichgsverhandlungen und ihrer Therapie.
F: Deswegen fällt es mir schwer. Du bist der erste, dem ich alles erzähle.
Ohne etwas zu sagen, zieht er sie, wie schon so oft, zu sich in seine Arme.
Freitag...
Die Nacht hat er mit ihr in den Armen geschlafen und sie nicht einmal los gelassen. Zusammen gehen sie zum Frühstück, sie sind so früh dran, dass sie den anderen nicht über den Weg laufen. Ihre Mutter, die sie noch treffen, sieht ihr sofort an, das nicht alles in Ordnung ist.M: Kann ich sie dir einmal ganz kurz entführen?
D: Klar, ich warte im Foyer auf dich.Während Daniel ins Foyer geht, nicht ohne sie nicht nochmal anzuschauen, setzt sie sich zu ihrer Mutter, zu der sich inzwischen auch Lewis gesetzt hat.
M: Er weiß es keine Sorge. Also was ist los?
F: Ich habe Daniel gestern alles erzählt.
M: Das ist gut.
F: Ich muss euch aber auch noch was sagen, ich habe dir nie die ganze Wahrheit erzählt.Jetzt schenkt auch Lewis ihr, der sich bis jetzt zurück gehalten hat, seine komplette Aufmerksamkeit.
F: Ihr kennt die Geschichte mit Tom, was alles passiert ist, aber nicht was davor war. Ich war vor drei oder vier Jahren mit Jonas zusammen, wir sind zusammen aufgewachsen und später auch zusammen gekommen. Einige Wochen, bevor er bei dem Autounfall gestorben ist, habe ich erfahren, das ich Schwanger bin. Nach seinem Tod, habe ich zwei Wochen später, das Kind verloren.
M: Oh Gott.
L: Wieso hast du mit niemandem gesprochen?
F: Weil sie alle so reagiert hätten, wie Mum.
M: Ich habe nicht so reagiert, weil es schlimm ist oder ich dich dafür verantwortlich mache, was ich nie könnte, sondern weil du das alles alleine durch gemacht hast.Beschützend nehmen beide sie einmal in den Arm, bevor sie zu Daniel geht. In der Zeit, in der Flo mit Lewis und ihrer Mutter geredet hat, hat ihn Max im Foyer entdeckt und ist gleich zu ihm gekommen.
M: Auf wen wartest du?
D: Auf Flo, sie ist noch bei ihrer Mutter.
M: Hat sie dir erzählt, was los war.
D: Ja, aber ich kann nur so viel sagen, das es nichts mit dir zu tun hat, zumindestens nicht direkt.
M: Nicht direkt? Sprich bitte in klaren und deutlichen Sätzen mit mir.
D: Setz sie einfach nicht unter Druck, wenn es um das körperliche geht.
M: Du weißt, dass ich darauf nicht einzig und alleine aus bin.
D: Ich weiß, aber bei ihr musst du einfach vorsichtig sein.
M: Und du verrätst mir natürlich nicht warum.
D: Nein? Wenn sie es für richtig hält, soll sie es dir erzählen, aber ich werde es nicht machen.Max läuft sie nicht über den Weg, als sie zu Daniel geht. Später fahren sie zur Strecke, wo sich ihre Wege wie immer als erstes trennen, bevor sie sich vor dem ersten freien Training wieder sehen. Daniel auf P 9 und Lando auf P 12, lautet das Ergebnis nach dem Training. Bis zum Qualifying am Nachmittag, da es ein Sprintrennen gibt, ist es noch lang genug hin.
A: Und wie war es? Es waren gute Runden dabei.
D: Also ich habe ein gutes Gefühl für dieses Wochenende, es läuft wirklich gut.
L: Dem kann ich mich wirklich nur anschließen.Die Zeit zum Qualifying verbringt sie mit arbeiten, schaut trotzdem einmal kurz bei ihrer Mutter und Lewis und bei den beiden Mclaren Fahrern vorbei. Auch das Qualifying läuft gut und mit jeder Runde wird es besser, bis es schließlich P 4 und P 5 für das Sprintrennen werden. Das beste Teamergebnis für Mclaren für ein Qualifying.
D: Das war spitze Leute.
L: Wir rocken das Ding morgen und das Rennen am Sonntag natürlich auch.
A: Werdet bloß nicht zu übermütig.
F: Ich glaube beide wissen ganz gut, dass sie sich das erstmal selbst und dann auch dem Team nie antun könnten und wenn doch, würden sie es auf ewig bereuen.
D: Genau, wir haben einfach nur ein gutes Gefühl und wenn es dann noch ein gutes Wochenende wird, dann um so besser.In den restlichen Stunden auf der Strecke, versinken sie in Statistiken und Strategien.
Samstag...
Schon als sie aufsteht, weiß sie, das irgendwas nicht stimmt, allerdings nicht genau, was es sein könnte. Trotz eines mulmigen Gefühles fährt sie mit zur Strecke und arbeitet.M: Na.
F: Na.
M: Wir geht's dir?
F: Gut, wieso?
M: Weil du seit Tagen nicht mehr mit mir gesprochen hast.--------------------------------------------------
Ich weiß, jetzt kommt alles ziemlich plötzlich und die Ereignisse überschlagen sich fast, aber es musste erstmal das ganze "Gerüst" stehen und keine Sorge, das ist natürlich nicht das letzte Drama hier.05. November 2021
DU LIEST GERADE
You can't suppress a passion
FanfictionNach drei Jahren, in denen sie kein einziges Rennen sieht, findet Flo sich im Formel 1 Paddock wieder. Fünf Männer kommen in ihr Leben, da sind Chaos und Drama vorprogrammiert.