Kapitel 18

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Serkans Sicht

Ich wartete noch bis Leyla mit der Arbeit fertig war. Dann gingen wir zu meinem Auto. Es regnete in Strömen, deshalb fuhr ich sie mit dem Auto nach Hause.

"Wer waren die, die neben dir gesessen sind?", fragte sie mich nach einigen Minuten.

"Mein bester Freund Furkan und meine Schwester Melisa."

"Sind die zwei zusammen?"

"Ja."

"Ich hätte nie gedacht, dass du so locker damit umgehen kannst."

"Wieso?"

"Ich hab mehr gedacht du wärst der strenge große Bruder, der seiner Schwester nichts erlaubt."

"Ich bin ja streng, aber wenn sie es für richtig halten will ich ihnen nicht im Weg stehen."

Sie lächelte mich an. Dieses Mädchen bringt mich noch um.

"Und Furkan weiß von uns bescheid,  er hat uns gesehen."

Sie blieb kurze Zeit still und überlegte.

"Willst du jetzt Schluss machen?"

"Was?! Nein, niemals!"

"Er könnte es ja weiter erzählen..."

"Nein wird er nicht!"

Wir kamen zu ihrem Haus und ich parkte ein. Wir blieben noch etwas im Auto sitzen und redeten.

"Wollen wir dieses Wochenende wieder was machen?"

"Dieses Wochenende gehts nicht. Wir wollen zu meinen Großeltern fahren und nächstes Wochenende muss ich viel lernen, da ich Prüfungen habe."

"Ok, dann sehen wir uns ja eh in der Schule und telefonieren oft, ja?"

"Ja. Ich muss jetzt gehen. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."

Ich gab ihr einen Kuss und sie stieg aus. Ich fuhr nach Hause, wo mich meine Familie schon am Esstisch erwartete. Wir lagen viel wert darauf das Abendessen immer gemeinsam zu essen.

"Wieso kommst du in letzter Zeit so spät nach Hause? Was machst du die ganze Zeit nach der Schule?", fragte mich meine Mutter.

"Ich hab eben zu tun."

"Hat mein abi etwa eine Freundin?", sagte meine jüngere Schwester Ayşe.

"Nein, hab ich nicht!", log ich.

"Du verstehst dich doch gut mit der Kellnerin in dem einen Café...", sagte Melisa und ich unterbrach sie.

"Melisa, wie bist du eigentlich nach Hause gekommen? Hat dich etwa jemand gefahren?"

"Zu Fuß! ", sagte sie und sah dabei nervös zu unserem Vater.

Ich grinste. Mein Vater war sogar noch strenger als ich und Melisa hatte schon immer große Angst mit ihm über das Thema Jungs zu reden.

"Jetzt lasst ihn doch mal in Ruhe! Wenn er eine Freundin hat, dann hat er eine. Das geht euch nichts an!", sagte mein Vater.

Ich bedankte mich bei ihm und ging nach dem Essen in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett. Ich wollte meinen Eltern nichts von ihr erzählen. Sie würden sie nicht akzeptieren. Obwohl sie doch so ein liebenswerte Mensch ist. Ich dachte noch eine Weile an sie nach und ging dann schlafen.

(Bearbeitet am 08.08.2015)

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