Kapitel 49

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Leylas Sicht

Unser kleiner Urlaub hatte sich etwas mehr ausgedehnt, als ursprünglich geplant war. Eigentlich wollten wir nur für ein paar Tage hier bleiben und nach unserem Hochzeitstag wieder zurück fahren. Aber jetzt sind wir schon fast 3 Wochen hier. Es tat einfach gut in aller Ruhe die Gemeinsamkeit miteinander zu genießen. Wir wollten noch länger bleiben, deshalb blieben wir noch etwas hier. Wir saßen gerade im Wohnzimmer und schauten fern, dabei aßen wir Knabberzeug.

"Schatz?"

"Hm?", er sah in meine Richtung.

"Glaubst du nicht, wir sollten mal die Handys anschalten, um zu schauen wer angerufen hat? Wir sind viel länger hier als geplant. Vielleicht macht sich jemand sorgen um uns."

Er rollte mit den Augen und nahm sein Handy raus. Auch ich nahm mir mein Handy in die Hand und schaltete es ein. Meine Mutter hatte mich mehrmals angerufen und mir Nachrichten geschrieben. Ich vertand, dass sie sich sorgen machte. Deshalb rief ich sie an und erklärte ihr, dass alles in Ordnung war. Auch Serkan rief seinen Vater an. Nach einer langen Diskussion mit seinem Vater legte er endlich auf und sah zu mir.

"Wir müssen wieder zurück!"

"Was, jetzt schon?"

"Ja, er war etwas sauer, dass ich nicht bescheid gesagt hab und ihn die ganze Arbeit machen lassen habe."

"Ich wäre gern noch länger geblieben."

"Ich auch. Aber wir müssen jetzt unsere Sachen packen und dann fahren!"

Genervt stand ich auf und wir gingen unsere Sachen packen. Ich wollte hier nicht weg. Noch nicht. Hier war es so schön und die Natur beruhigte einen. Die frische Luft hier tat uns beiden so gut. Ich fühlte mich besser wie noch nie. Aber leider müssen wir das alles hier schon verlassen und in unseren normalen Alltag zurückkehren. Wir trugen unsere Koffer ins Auto und fuhren los. Wir hatten noch einen langen Weg vor uns und ich versuchte mich im Auto etwas zu entspannen. Ich sah zu Serkan, der konzentriert auf die Straße schaute. Als er bemerkte, dass er von mir angestarrt wird, sah auch er in meine Richtung. Ich lächelte und auch er musste lächeln.

"Was ist? Hab ich was lustiges gemacht?"

"Nein."

"Was ist dann?"

"Diese Zeit dort mit dir war einfach nur unbeschreiblich schön. Am liebsten wäre ich noch viel länger dort geblieben."

"Wir können doch öfter her kommen, wenn wir mal die Nase voll von Melisa und Furkan haben."

"Dann müssen wir morgen schon wieder zurück."

Wir lachten. Auch wenn ich die beiden sehr gern hab, gehen sie mir langsam wirklich auf die Nerven. Ständig mussten sie miteinander streiten. Sie mussten endlich mal damit aufhören. Plötzlich hatte ich eine Idee.

"Wir könnten doch Melisa und Furkan auch dorthin schicken. Die frische Luft, die Zweisamkeit tat uns so gut. Vielleicht geht es ihnen danach auch viel besser und sie hören auf miteinander zu streiten."

"Könnten wir machen. Die Idee ist gar nicht mal so schlecht."

"Tja, ist ja auch meine Idee."

"Hey, die Angeberrolle gehört mir!"

"Jetzt gehört sie mir.", sagte ich und streckte ihm die Zunge raus.

Wir mussten beide über unser kindisches Verhalten lachen. Der Rest der Fahrt verlief recht ruhig und ich spürte schon wie müde ich wurde. Endlich kamen wir zu Hause an. Obwohl es mir dort besser gefiel, hatte ich dennoch unser Haus vermisst. Ich war einfach nur erschöpft und ging ins Bett. Serkan betrat das Zimmer und setzte sich zu mir hin.

"Willst du jetzt schon schlafen?"

"Ja, ich bin voll müde. Leg dich auch zu mir. Ich will kuscheln!"

"Ich bin aber noch gar nicht müde. Aber wenn du willst könnten wir doch noch was anderes machen.", sagte er in einem verführerischen Ton.

"Nein Serkan, ich will jetzt schlafen!"

"Du kannst auch danach schlafen."

Er zog sich schon mal sein Shirt aus und warf es in die Ecke. Dann legte er sich zu mir. Er tat seine Arme um mich und fing an mich verlangend zu küssen.

"Hör auf damit! Ich bin viel zu müde dafür. Ich will schlafen!"

Er seufzte einmal laut und löste sich von mir. Ich drehte mich in seine Richtung.

"Schatz, sei doch nicht so. Wir haben so oft miteinander Sex. Da kannst du doch einmal darauf verzichten."

Er antwortete nicht, sondern tat wieder seine Arme um mich. Ich kuschelte mich bei ihm ein und er küsste meinen Kopf. Er strich mir immer wieder durchs Haar, was mich beruhigte und nach einer Zeit zum Schlafen brachte.

( Bearbeitet am 14.08.2015)

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