Kapitel 53

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Serkans Sicht

Ich ging hinüber zu Furkan um mit ihm zu reden. So konnte das nicht weitergehen. Melisa war außer sich vor Wut und hat Dinge gesagt, die sie lieber nicht hätte sagen sollen. Das musste endlich ein Ende haben.
Furkan ließ mich rein und wir setzten uns ins Wohnzimmer. Er bot mir was zu trinken an, doch ich lehnte ab. Ohne das Ganze in die Länge zu ziehen fing ich einfach an Klartext mit ihm zu reden.

"Was ist nur los mit euch beiden? Wieso müsst ihr euch immer streiten?"

"Keine Ahnung. Sie ist immer so zickig."

"Ja, aber das erklärt nicht dein Fehlen bei der Arbeit und, dass du Abends immer so spät nach Hause kommst."

"In letzter Zeit nervt sie mich einfach nur so sehr, dass ich auf all das keine Lust mehr habe. Jedes Mal wenn ich nach Hause komme, meckerte sie mich an, dass ich nichts kann und ich mehr Verantwortung übernehmen soll. Ich solle mir ein Beispiel an dir nehmen, du bist ja so ein guter Ehemann und ich nicht. Einfach jeder ist ein besserer Ehemann als ich. Nur ich bin der totale Versager und mehr nicht. Deswegen gehe ich nach der Arbeit noch in eine Bar und bleibe dort eine Weile. Wenn ich dann nach Hause komme gehe sofort ins Bett, um mir ihre Standpauken nicht anhören zu müssen. Und gestern gings mir einfach zu weit und ich bin zu einem Freund gegangen. Ich war so sauer und hab auf die Anrufe meines Vaters nicht geantwortet."

"Ich verstehe...."

Einen Moment blieb es still. Ich konnte es verstehen, dass er davor weglief. Ich hätte das gleiche getan. Wer würde denn gerne nach Hause kommen, wenn er wüsste, dass die Frau einen die ganze Zeit nur anmeckern wird und das jeden verdammten Tag.

"Und kann es sein, dass du vielleicht eine andere hast?", versuchte ich ihn darauf auch noch anzusprechen.

"Was? Nein, nie im Leben! Wieso sollte es eine andere in meinem Leben geben?"

"Sie dachte, dass du sie betrügst, weil du sie öfters abweisend behandelt hast. Und ich hab auch gehört ihr hattet lange nicht mehr miteinander...."

"Während der Schwangerschaft wollte sie nichts mehr von mir. Nicht mal eine kleine Kuss wollte sie. Und nach der Schwangerschaft hatte ich dann keine Lust mehr darauf. Aber ich würde sie nue betrügen! Dafür liebe ich sie zu sehr. Nur mich nerven diese Streitereien auch sehr. Deshalb konnte ich ihr nie wirklich sagen, dass sie immer noch alles für mich ist. Aber ich liebe sie und will sie nicht verlieren. Ich vermisse ihr Lachen schon so sehr. Ich wünschte, es wäre alles wieder wie früher, wo wir noch so verliebt ineinander waren."

"Das musst du ihr sagen, Bruder, nicht mir!"

"Ist sie bei euch?"

"Ja, komm gehen wir rüber!"

Wir standen af und gingen hinüber zu unserem Haus. Ich hoffte sie konnten das nun in ruhe alles klären. Melisa hatte auch noch Gefühle für ihn. Das wusste ich. Wir kamen an und ich schloss die Tür auf. Leyla kam sofort zu uns.

"Ist Melisa im Wohnzimmer? ", fragte ich sie.

L: "Nein sie ist raus gegangen."

F: "Und wohin?"

L: "Sie sagte...ehm...sie will die Scheidung einreichen."

"Was?!", schrien wir beide gleichzeitig.

L: "Sie ist aber noch nicht lange weg. Wenn du schnell genug bist holst du sie vielleicht noch ein."

F: "Scheiße!! Ich muss sofort zu ihr!"

Wie aus dem Nichts verschwand er sofort und lief Richtung des Amtes. Ich ging zu Leyla und tat einen Arm um sie. Hoffentlich konnte er sie noch rechtzeitig davon abhalten. Ihre Scheidung wollte ich nun wirklich nicht. Wie kam sie überhaupt so plötzlich auf diese Idee und das ohne vorher mit Furkan geredet zu haben? Das einzige worauf ich nun hoffte, war dass sie es sich doch anders überlegt. Sonst würde sie einen großen Fehler machen.

( Bearbeitet am 17.08.2015)

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