Kapitel 51

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Leylas Sicht

Ich stand auf und rannte sofort ins Bad, dort musste ich mich übergeben. Das schlimmste an dieser Schwangerschaft war die ständige Übelkeit am Morgen. Ich war nicht mehr müde, deshalb ging ich in die Küche und trank ein Glas Wasser. Ich hörte die Laute von Mert Can. Ich ging in das Zimmer und öffnete vorsichtig die Tür. Melisa schlief noch, aber Mert war schon wach und zappelte mit seinen kleinen Füßchen. Ich nahm ihn in den Arm und ging leise aus dem Zimmer, ohne dabei Melisa zu wecken. Ich ging mit ihm ins unser Zimmer und verteilte Küsse auf seinem Gesicht. Er war so ein süßer kleiner Junge. Schade, dass auch er durch den Streit seiner Eltern auch irgendwie leiden muss. Er fing an zu weinen und ich versuchte ihn zu beruhigen. Dabei wachte Serkan auf und nahm ihn mir ab. Er versuchte ihn auch zu beruhigen, aber Mert schrie immer lauter. Wir wollten zu Melisa gehen, doch sie war schon wach und kam uns entgegen. Sie nahm sich ihren Sohn und sofort beruhigte sich Mert und hörte auf zu schreien. Wir gingen in die Küche und frühstückten gemeinsam. Danach ging Serkan zur Arbeit. Ich entschied mich dafür heute zu Hause bei Melisa zu bleiben. Sie brauchte jemanden zum Reden und ich konnte sie nicht alleine lassen. Wir machten es uns im Wohnzimmer gemütlich und fingen ein Gespräch an.

"Willst du mir nicht erzählen was passiert ist? Du sahst gestern schlimm aus. Hat er dir was angetan?"

"Er hat mir körperlich zwar nichts getan, aber ich glaube er betrügt mich."

"Und wie kommst du darauf?"

"Er hat mich seit langem nicht mehr berührt. Er kommt abends später nach Hause und will gleich ins Bett gehen ohne zu essen noch mit mir zu reden.", sie schluchzte und ihr liefen Tränen das Gesicht runter.

Dann redete sie weiter: "Ich weiß ich war sehr nervig während der Schwangerschaft. Aber trotzdem habe ich versucht seine Nähe und Liebe nicht zu verlieren und versuche es immer noch, aber er will mich nicht. Nicht mal ein Kuss oder eine Umarmung will er von mir. Er ignoriert mich die ganze Zeit. Er schaut mir kaum noch in die Augen."

"Es muss doch nicht gleich sein, dass er dich betrügt. Dafür gibt es bestimmt eine Erklärung."

"Letztens hat so eine Frau angerufen und hat nach ihm gefragt. Als ich ihr sagte, dass er nicht da ist sagte sie, dass ich ihm einen Kuss von ihr geben soll. Wie willst du dier das bitte erlären?"

Ich wusste nicht mehr, was ich dazu noch sagen sollte. Eine andere Erklärung dafür gab es nun wirklich nicht.

"Vielleicht war das auch nur ein Telefonstreich, den sich jemand erlaubt hat.", versuchte ich die Situation gerade zu biegen.

"Wer sollte so etwas tun?"

Ich zuckte mit den Schultern, da ich wirklich keine Antwort darauf hatte.

"Es muss nicht sein, dass er dich betrügt. Serkan war mal auch einige Tage sehr abweisend zu mir. Aber dann hat er mir eine riesen Überraschung gemacht und es stellte sich heraus, dass er deswegen so war. Vielleicht plant er für dich auch eine Überraschung."

"Daran glaube ich eher nicht!"

Mert fing an zu schreien, da er hunger hatte. Melisa nahm ihn auf den Schoß und stillte ihn. Er war so friedlich. Ich konnte es kaum erwarten mein eigenes Kind in den Armen zu halten und es zu stillen.

"Mir fällt grad ein ich hab es dir noch gar nicht erzählt!"

"Was hast du mir nicht erzählt?"

"Ich bin schwanger."

"Ehrlich? Ich freu mich so für dich. Hoffentlich muss euer Kind nicht so viel Streit miterleben."

"Wenigstens für Mert könnt ihr euch vertragen."

"Sein Name ist Can, ok? Er heißt nur Can!!"

"Ok."

Die Tür ging auf und Serkan kam von der Arbeit. Er setzte sich zu uns.

"Melisa wegen dir kommt Furkan nicht mehr zur Arbeit. Was hast du mit ihm gemacht? Sein Vater hat mich angerufen, da er ihn nicht erreichen konnte und er heute nicht bei der Arbeit war."

"Was? Ich hab ihm nichts getan! Er hat mir was getan! Außerdem soll er doch verrotten, mir egal!!"

"Ihr solltet euch mal aussprechen! So kann das nicht mehr weiter gehen. Du kannst nicht immer zu uns kommen, wenn ihr euch mal streitet!"

"Also schmeißt du mich jetzt raus oder was?"

"Nein, du bist meine Schwester ich würde dich nicht rausschmeißen. Aber er ist nun mal auch mein Bruder und ich mach mir sorgen um euch beide...Und jetzt gib mir Mert er hat seinen Onkel bestimmt vermisst."

"Sein Name ist Can!!!!"

"Nein für mich heißt er immer noch Mert."

"Abi, auf wessen Seite stehst du?"

"Sorry, aber er ist mein Bruder."

"Aber ich bin deine leibliche Schwester!!"

Ich lachte die beiden einfach nur aus. Aber Serkan hatte recht das konnte nicht immer so weiter gehen. Sie mussten miteinander reden.

( Bearbeitet am 17.08.2015)

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