Kapitel 54

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Furkans Sicht

Was?? Sie konnte doch nicht einfach so die Scheidung einreichen ohne mich vorher zu fragen. Ich musste sofort zu ihr. Ich wollte mich nicht von ihr scheiden, ich liebe sie doch. Das konnte sie nicht machen. Ich musste sie davon abhalten. Ich lief so schnell wie ich nur konnte. Ich darf sie nicht verlieren, sie ist mein Leben, mein ein und alles. Ich lief und lief, aber konnte sie nirgends entdecken. Nach einer ewigen Rennerei, konnte ich sie endlich erblicken. Ich lief schnell zu ihr und hielt sie an ihrem Arm fest.

"Schatz, bitte mach es nicht! Du wirst es sonst bereuen."

Sie drehte sich zu mir und sah mich mit einem hasserfüllten Blick an. Man konnte die Wut aus ihren Augen lesen.

"Lass mich los! Ich werde nichts bereuen!"

"Hör mir doch bitte kurz zu. Es tut mir leid was ich alles gemacht hab. Ich wollte nie, dass es so weit kommt. Ich könnte nie ohne dich. Ich brauch dich in meinem Leben, denn du bist mein Leben. Bitte glaub mir doch, ich liebe..."

"Sei still!! Du lügst doch nur! Alles was du getan hast war gelogen! Du bist verheiratet und trotzdem gehst du abends aus und triffst dich mit anderen Frauen. Ach ja bevor ich es vergesse, irgend so eine Frau hat angerufen und dir Küsschen geschickt. Vielleicht solltest du mal zu ihr, sie vermisst dich bestimmt schon."

"Hä? Warte was? Welche Frau?"

"Keine Ahnung, das musst du doch wissen."

"Ich hab grad null Ahnung wer das jetzt sein könnte, aber ich würde dir sowas nie antun."

"Ach erzähl kein Blödsinn. Wir wissen doch beide wie du früher warst und wir wissen auch, dass du dich niemals ändern wirst."

"Schatz, ich hab so etwas aber nie gemacht. Seitdem ich dich liebe, habe ich mich geändert, glaub mir doch. Du bist die einzige für mich, es gibt keine, die dich je ersetzen könnte."

"Warst das? Kann ich jetzt gehen? Ich will mich nämlich scheiden lassen."

"Geh nicht ich bitte dich!!"

Ich kniete mich vor ihr nieder und hielt ihre Hand fest. Ich flehte sie an. Sie durfte mich nicht verlassen. Das würde ich nicht aushalten.

"Furkan, lass los! Die Leute schauen schon."

"Mir egal, sollen sie doch sehen, wie sehr ich dich liebe. Bitte Melisa, ich flehe dich an, verlass mich nicht. Was soll ich nur ohne dich tun? Ich weiß ich hab dich die letzte Zeit sehr vernachlässigt und dich auch verletzt. Aber ich bin nunmal nicht perfekt. Ich hab auch Fehler, so wie jeder Mensch. Aber was mich von den anderen unterscheidet ist, dass ich meine Fehler einsehe und es auch bereue. Bitte lass uns nicht scheiden. Ich werde nie wieder so eine finden wie dich, du bist perfekt, du bist einzigartig, du bist meine Traumfrau. Ich mach alles was du willst, aber bitte geh nicht!! Denk doch mal an unseren Sohn. Wenn du bei mir bleibst verspreche ich dir wird er absofort nur Can heißen. Es wird keinen Mert mehr geben, sondern nur Can. Ich mach auch sonst alles für dich. Von mir aus gehe ich bis nach Brasilien und pflücke dir die besten Kaffeebohnen, damit du jeden morgen den besten Kaffee trinken kannst. Aber bitte geh nicht, ich flehe dich an, geh nicht. Ich liebe dich!"

Ich merkte wie mir Tränen die Wange runter fielen. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich liebte sie zu sehr. Doch sie riss ihre Hand von meiner und ohne mich auch nur anzuschauen, drehte sie sich um und ging. Ich war am Boden zerstört. Sie hatte sich gegen mich entschieden und würde mich nun verlassen. Ich ließ meinen Tränen freien lauf. Mir war es egal, ob die Menschen mir zuschauten. Sollen sie doch sehen, dass man im Leben nicht alles haben kann und wie sehr Liebe weh tut.

Auch wenn man sich so sicher ist, dass man für immer mit der Person, die man liebt, zusammen sein wird und mit ihr alt wird, ist die Realität nicht so. Alles im Leben hat ein Ende, nichts ist für immer. Happy Ends gibt es nur in Märchen, das wirkliche Leben schaut ganz anders aus. Das Leben hat kein Mitleid mit dir, es will dich leiden sehen, so lange bis du eines Tages nicht mehr kannst und für immer von dieser Welt gehst.

Ohne sie kann ich auf dieser Welt nicht leben. Ab jetzt bin ich eine lebende Leiche. Meine Seele ist tot, mein Körper sollte es auch sein. Ich möchte nicht mehr lange leben. Zwar muss ich nun meinen Sohn, meine Familie und jeden anderen zurück lassen, jedoch ist in dieser Welt kein Platz mehr für mich.

"Leb wohl Melisa und pass gut auf unseren Sohn auf!"

( Bearbeitet am 17.08.2015)

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