Kapitel 50

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Leylas Sicht

Es waren schon 2 Wochen um, seitdem wir wieder in unserem normalen Alltag lebten. Doch in den letzten Tagen ging es mir sehr schlecht. Meine Tage hatte ich auch nicht bekommen. Ich kaufte mir einen Schwangerschaftstest und führte diesen durch. Ich wollte nicht wie letztes mal eine Enttäuschung beim Arzt erleben. Nachdem ich den Test gemacht hatte, wartete voller Spannung auf das Ergebnis. Ich wollte es so schnell wie möglich wissen. Diesmal muss es einfach geklappt haben. Dann machte sich endlich das Endergebnis sichtbar. ICH WAR SCHWANGER!!  Ich konnte es kaum erwarten es endlich Serkan zu sagen. Als auch er von der Arbeit zurück kam, rannte ich zu ihm. Ich küsste ihn und zog ihn in eine Umarmung.

"Ich muss dir was erzählen.", sagte ich voller Aufregung.

"Was denn?"

Anstatt ihm zu antworten, zeigte ich ihm einfach den Schwangerschaftstest. Er sah ihn sich kurz an und ein breites Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Plötzlich schrie er vor Freude auf und hob mich abrupt hoch.

"Serkan! Serkan, beruhig dich wieder!"

"Ich werde Vater!!", schrie er durch das Haus.

"Es ist doch noch gar nicht fix. Wir sollten zu einem Arzt gehen und es genauer anschauen lassen."

"Ok, dann zieh dich an! Wir fahren jetzt los!"

Er war so froh, dass ihm einfach alles egal war und er nur darauf wartete, dass er endlich Vater wird. Beim Arzt bekamen wir ebenfalls die Bestätigung. Ich war wirklich schwanger. Ich war so froh darüber. Wir wollten die ganze Zeit ein Kind und endlich hatte es geklappt. Ich liebe mein Kind jetzt schon. Auch wenn ich nicht mal weiß wie es aussieht oder was es wird, habe ich schon Gefühle für dieses Kind entwickelt. Ich konnte es schon kaum erwarten es endlich in meinen Armen zu halten, dessen Duft einzuziehen, es zu lieben. Das Gefühl zu spüren, wie es ist Mutter zu sein. Sich um das Kind zu sorgen und es großzuziehen. All das wollte ich auch miterleben.

"An was denkst du?", riss mich Serkan aus meinen Gedanken.

"An unser Baby. Glaubst es wird eher ein Junge oder eher ein Mädchen?"

"Egal ob meine Prinzessin oder mein Prinz. Ich würde es immer lieben... Was hättest du denn lieber?"

"Hmm...wenn es ein Mädchen wird, könnte ich ihr Kleider anziehen, ihre Haare machen und wir könnten später über Frauensachen reden, und wenn es ein Junge wird, wäre er Mamis kleiner Prinz und später wäre er dann ein Herzensbrecher genauso wie du."

"Was? So schlimm war ich doch gar nicht!"

"Wie viele Freundinnen hattest du schon?"

"Keine Ahnung. Bei der 10. hab ich aufgehört zu zählen. Aber als ich dich kennengelernt habe, habe ich mich verändert und hatte nur mehr Augen für dich."

Er tat einen Arm um mich und küsste meine Wange. Ich lehnte mich an seine Schulter und schloss für einen Moment die Augen. Plötzlich klingelte die Tür und ich öffnete schlagartig meine Augen. Ich stand auf und ging zur Tür. Wer stört uns jetzt schon wieder? Ich öffnete die Tür und vor mir stand eine aufgebrachte Melisa und in ihren Armen hielt sie Mert Can.

"Was ist passiert du siehst nicht gut aus."

"Ist mein Bruder da?"

"Ja, wieso?"

"Glaubst wird er sauer, wenn ich rein komme?"

"Nein, nein. Jetzt komm rein!"

Ich nahm ihr Mert Can ab und schloss die Tür wieder zu. Wir gingen ins Wohnzimmer zu Serkan. Serkan rollte mit den Augen als er Melisa sah.

"Abi, darf ich diese Nacht hier bleiben?"

"Ja darfst du.", kam ich Serkan entgegen, "Aber sag wenigstens was passiert ist!"

"Ich will jetzt nicht darüber reden. Wenn ich darf, will ich jetzt ins Bett gehen.", sagte sie und sah dabei zu Serkan.

"Von mir aus. Nevin Abla bereitet das Zimmer für euch vor."

Nevin Abla, die das Geschehen von Weitem beobachtet hatte, ging sofort das Gästezimmer machen. Nachdem das Zimmer fertig gemacht war, nahm Melisa sich wieder ihren Sohn und ging ins Zimmer. Im Wohnzimmer herrschte nun eine unangenehme Stille. Nach einer viertel Stunde entschieden wir uns ebenfalls dafür ins Bett zu gehen. Als wir an Melisas Zimmer vorbei gingen, hörte man ihr lautes Weinen. Serkan blieb vor ihrer Tür stehen und wollte hinein gehen, doch entschied sich im letzten Moment dagegen. Stumm folgte ich ihm in unser Zimmer und zog mich um.

"Ich glaub diesmal ist es was ernstes."

"Es ist bestimmt wieder nur ein harmloser Streit. Morgen haben die sich wieder vertragen."

"Hoffentlich."

Wir legten uns ins Bett und versuchten zu schlafen. Für uns hat dieser Tag zwar gut angefangen, für Melisa und Furkan wohl eher nicht...

( Bearbeitet am 17.08.2015)

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