Kapitel 41

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Melisas Sicht

In den letzten Wochen gings mir total schlecht. Furkan meinte wir sollten zu einem Arzt gehen. Ich versuchte ihm klar zu stellen, dass dies nicht nötig sei und es mir bald wieder besser gehen wird. Aber er wollte mich unbedingt zu einem Arzt bringen. Während der Fahrt fiel mir auf, dass ich meine Tage schon längst hätte bekommen müssen. Ich bin doch nicht etwa schwanger?

"Furkan?"

"Ja?"

"Wir hatten doch bis jetzt immer verhütet, oder?"

"Ich denk schon, wieso?", sagte er und sah mich fragend an.

Ich lächelte ihn an und wenig später verstand auch er was gemeint war.

"Bist du etwa..."

"Ich weiß es nicht. Wir werden es bald sehen."

Wir gingen in die Arztpraxis hinein und der Arzt untersuchte mich gründlich. Ich erzählte ihm meine Symptome und er entschied einen Ultraschall zu machen. Ich legte mich auf die Liege hin und der Arzt schmierte mir etwas geleeartiges auf den Unterbauch. Dann fuhr er mit dem Gerät drauf und wir sahen zum Monitor. Er zeigte uns den Embryo und das bestätigte, dass ich schwanger war. Auch Furkan freute sich sehr darüber. Zufrieden verließen wir die Praxis und gingen zurück zum Auto.

"Hoffentlich kriegen wir einen Sohn, der dann genau so hübsch ist wie ich!", sagte Furkan voller Freude.

Ich verdrehte die Augen. Immer dachte er nur an sich selbst.

"Nein es wird ein Mädchen!", sagte ich sicher.

"Woher willst du das wissen?"

"Das spüre ich."

Er sagte nichts weiter und wir stiegen ins Auto. Während der ganzen Fahrt redeten wir darüber was wir dem Kind kaufen, wie wir es großziehen werden, wie wir das Zimmer gestalten und vieles mehr.

"Wir müssen das auch noch unseren Eltern erzählen."

"Ja genau, stimmt. Hatte ich total vergessen."

Wir waren einfach so froh darauf ein Kind zu bekommen, dass wir alles um uns herum vergessen hatten. Wir entschieden uns zuerst zu unseren Eltern zu fahren und ihnen die Nachricht zu übermitteln. Ich wollte mir meine Freude nicht anmerken lassen, also musste ich ernst bleiben. Wir wurden herzlich von meinen Eltern empfangen und gingen in das Wohnzimmer, wo wir uns alle hinsetzten.

"Wie geht es euch? Wie läuft bis jetzt die Ehe? Kommt ihr gut miteinander zurecht?", bombadierte uns meine Mutter mit Fragen.

"Eigentlich sind wir hier um euch etwas zu sagen..."

"Was ist? Ist was schlimmes passiert?"

"Also ehmm....ich....BIN SCHWANGER!!", sagte ich am Ende ganz laut.

Meine Eltern freuten sich mit mir und umarmten mich. Wir freuten uns alle auf unsere kommendes Kind und meine Mutter fing schon an mir Ratschläge zu geben. Zum Beispiel, dass ich mich jetzt nicht mehr so anstrengen darf und auf meine Ernährung achten muss und so weiter. Und zur Feier des Tages machte mir meine Mutter mein Lieblingsessen, was wir dann alle gemeinsam aßen. Alle waren glücklich und der Abend mit meinen Eltern verlief ziemlich gut. Aber irgendwas hatte ich doch vergessen. Ich bin so blöd. Ich hab meinem Bruder noch gar nicht bescheid gesagt. Nachdem wir alle gegessen und uns unterhalten hatten, fuhren wir nach Hause. Aber ich entschied mich noch kurz bei meinem Bruder vorbeizuschauen. Ich klingelte und wurde von Leyla empfangen. Wir setzten uns im Wohnzimmer hin und warteten auf Serkan. Als nun auch er kam konnte ich ihnen die Nachricht mitteilen.

"Abi, Furkan hat was mit mir angestellt.", sagte ich gespielt traurig.

"Was? Was hat er dir getan?"

"Er hat mich geschwängert!"

Er brauchte etwas um zu realisieren, was ich gerade gesagt hatte. Als er endlich befriffen hatte, dass er Onkel wird umarmte er mich ganz fest und freute sich mit mir. Auch Leyla teilte unsere Freude. Leyla meinte ich solle noch etwas bleiben, aber ich wollte Furkan nicht so lange allein lassen und ging wieder nach Hause. Alles verlief einfach perfekt. Ich war mit einem so wunderbaren Menschen verheiratet und nun würden wir ein gemeinsames Kind bekommen. Ich hatte ja nicht wissen können, was noch alles auf uns zukommen würde.

( Bearbeitet am 09.08.2015)

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