Kapitel 8

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P.o.v Franco Fabiano
Am Rande bekam ich mit wie irgendwer was brüllt, aber ich konzentriere mich weiterhin auf meinen Patienten. Erst als ich dann über Funk mitbekomme wie einer von der Polizei einen Notarzt und Blutkonserven anfordert löse ich mich von meinem Patienten, da er nicht allzu schwer verletzt war und ich so gut wie fertig war. Schnell blicke ich mich um und suche die Person, die Hilfe angefordert hatte. Mein Blick blieb an dem Mädchen von vorhin hängen. Sie saß mit einem Typen vom Spezialeinsatzkommando bei einem Jungen. An sich nicht ungewöhnliches, aber dann sah ich wie sie anfing zu drücken. Deshalb hatte sie wahrscheinlich so rum gebrüllt und ich Trottel hatte ihr nicht mal zugehört. Schnell schnappe ich mir meinen Rucksack und kaufe zu den beiden. Nach wenigen Metern erscheint auch Phil an meiner Seite. Stumm eilen wir zu den beiden hin. "Was haben wir?" "Laufende Rea und eine stark blutende Wunde am Oberschenkel. " Sofort fliegt mein Blick zum Oberschenkel des Jungen. Die Wunde blutet wirklich stark. Das Mädchen hat anscheinend schon mit einem Tournique und Verbandsmaterial versucht die Blutung zu stoppen. Leider mit wenig Erfolg auch wenn alles richtig angewandt wurde.

P.o.v Jacky
Erleichtert nehme ich war wie sich der Rettungssanitäter von vorhin und ein Notarzt sich uns näherten.  Der Sanitäter verschafft sich kurz einen Überblick während sich der Notarzt neben mir gegenüber hinkniete. "Was ist passiert?" "Ich bin zu dem Jungen gegangen, weil ich für am meisten verletzt hielt. Dann habe ich seine Wunde gesehen und sie schnell versorgt. Auf mich hat er einen sehr schockigen Eindruck gemacht. Er hat die ganze Zeit ins Nichts geblickt und hat nicht auf Ansprache reagiert. Die Scheiße fing dann an zu dämpfen als er bewusstlos wurde. Ich habe ihn vorsichtig abgelegt und den Puls und die Atmung überprüft. Beides nicht vorhanden!" "Wie lange reanimierst du ihn schon?" "Glaub bin bei 20,5, aber als ich nach euch gerufen habe hat ja keiner reagiert." Der Vorwurf in meiner Stimme war nicht zu überhören. Warum sind diese Idioten denn nicht früher gekommen? Und warum sitzen die hier nur rum und machen nichts?! "Franco bestell sofort Blutkonserven, Kreuzblut. Ok, du sagst mir wenn du das nächste mal bei dreißig bist." Im Kopf fange ich an zu zählen. Kurz vor dreißig fange ich an laut zu zählen. "Fünfundzwanzig... sechsundzwanzig... siebenundzwanzig... achtundzwanzig... neunundzwanzig... dreißig!" Nachdem der Notarzt kurz beatmet hat fange ich wieder an zu drücken. Ich war so ins reanimieren vertieft, dass ich nicht mitbekomme wie ich von dem SEK-Beamten angesprochen werde. Stumpf fange ich wieder kurz vor dreißig wieder an laut zu zählen. Als der Notarzt beatmet werde ich von hinten weg von dem Jungen gezogen. Sofort  nimmt wer anderes vom Rettungsdienst meinen Platz ein. Wo kommen die den auf einmal her? Anscheinend hatte ich länger reanimiert, denn der Junge hatte schon eine Infusion mit Blut. "Hey, guck mich mal an." Ich kann einfach nicht den Blick vom Körper des Jungen nehmen. Erst als der Beamte meinen Kopf in seine Richtung dreht blicke ich meinem gegenüber in die Augen. Sofort drehe ich mich wieder zu dem Jungen als der lange Piepton durch ein regelmäßiges Piepen ersetzt wurde. Eine riesige Last fällt von meinen Schultern und ich drehe mich wieder zu meinem gegenüber. "Komm setzt dich mal hin." Schon an seiner Stimme erkenne ich das Widerspruch sinnlos ist. Ergeben lasse ich mich auf eine Bordsteinkannte fallen. "Geht's dir gut?" "Ja, kann ich jetzt weiterhelfen?" "Du bleibst noch kurz hier sitzen. Kein aber. Du hast fast zehn Minuten durch reanimiert. Erst guckt nochmal wer drüber und dann reden wir wieder." Als der Beamte sich zu gehen wendet springe ich leise auf und will gerade meinen Rucksack wieder schultern als mich jemand am Arm packt. Schnell drehe ich mich zu der Person um.

Deadshot- A Day changes it allWo Geschichten leben. Entdecke jetzt