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Drei Tage später rief ich weinend Taehyung an und erzählte ihm, dass meine Oma gestorben war und ich ihn brauchen würde. Das war nicht mal ganz gelogen, nur war meine Oma schon vor 6  Jahren gestorben und ich war auch nicht wirklich traurig, denn sie war ein herzloser Drachen gewesen, die Begründerin unseres "Familienunternehmen" und nicht besonders liebevoll zu ihren Enkeln. Sie hatte mir mein erstes Messer geschenkt, als ich 8 war und Hobi hatte mit 11 ein Maschinengewehr zum Geburtstag bekommen, mit dem er versehentlich meinen Hund erschossen hatte... allein schon deswegen mochte ich die alte Schachtel nicht. Naja, nichts desto trotz, würde ich Tae nun mit meinen Schauspielkünsten überzeugen müssen, aber das Ergebnis würde die Mühe wett machen. Fies grinste ich, als ich über den heutigen Plan nachdachte, der von Yugyeom und Bambam ausgedacht worden war und ich war stolz, auf die Kreativität meiner Freunde. 

"Hier, Jeon... ich habe die Tablette schon in Pulver zerkleinert, du musst es ihm nur noch irgendwie unterjubeln und der Spaß kann beginnen." erklärte Jackson mir schmunzelnd, als er mir einen kleinen, durchsichtigen Beutel mit blauem Pulver überreichte. Voller Vorfreude nahm ich ihn und betrachtete ihn genau.

"Und das schmeckt man nicht in Getränken?" fragte ich ihn leicht zweifelnd.

"Mach's einfach in was sehr süßes rein... Cola zum Beispiel." meinte er und ging dann. Damit Taehyung nichts merkte, nahm ich meine farbigen Gläser und schüttete das Pulver in das blaue, so dass der Boden bedeckt war und man schon hätte sehr genau schauen, um das Pulver darin zu erkennen. Für mich hatte ich ein rotes genommen und stellte nun alles auf dem Wohnzimmertisch, zusammen mit einer kühlen Flasche Cola. Dann rieb ich mir ein wenig Zwiebelsaft unter die Augen und fing sofort an zu weinen. Da ich  mir immer wieder über die Augen rieb, waren diese rot und geschwollen, bis Taehyung bei mir ankam, der mich nur kurz anschaute und dann in den Arm nahm.

"Ach, Keks... es tut mir so leid für dich... Was hatte sie denn?" fragte er voller Mitleid und mir fiel siedend heiß ein, dass Kopfschuss durch ihren eigenen, ältesten Enkelsohn, der danach ihren Posten  übernahm, vielleicht nicht die beste Todesursache war und ich mir schnell was überlegen musste. Darum schniefte ich etwas rum, um Zeit zu gewinnen, während mein Gehirn zu arbeiten begann.

"An Corona gestorben." war dann alles was mir einfiel... so war das Virus wenigstens für ne gute Ausrede gut, wenn's sonst eh nur nervte. Ganz in meiner Rolle... und gar nicht, weil ich ihn immer noch liebte und es vermisste... klammerte ich mich an ihn, wie ein Koalababy und ließ mich von ihm zur Couch tragen, wo er sich mit mir auf dem Schoß hinsetzte. Warum war das Gefühl von jemandem gehalten zu werden, nur genauso gut, wie jemand anderen im Arm zu halten? Auch wenn mein Hass auf Taehyung gerade überwog, dennoch war es schön, seine Arme um mich zu spüren... doch Jimin hatte sich so perfekt an mich gekuschelt, ich konnte mich gerade nicht entscheiden, was sich besser anfühlte. Doch ganz gleich, wie warm und angenehm es war... es war leider nicht echt, nichts von alledem, Taehyung war ein Betrüger, Jimin war ein Homewrecker und ich war der Idiot, den sie verarscht hatten... aber damit war es nun vorbei und ich hatte die Uno Reverse Card ausgepackt... Paybacktime. 

"Tae, schenkst du uns bitte was zu trinken ein?" bat ich ihn, als ich schon eine Weile nur ruhig auf ihm gehangen hab, so dass er annehmen musste, ich hätte mich etwas beruhigt.

"Klar, Keks... du willst bestimmt das rote Glas, wie immer?" fragte er, während er die Colaflasche öffnete und ich nickte mit einem kleinen, dankbaren Lächeln.  Er lächelte zurück, während er einschenkte, dass der Inhalt seines Glases etwas mehr schäumt, als meiner, fiel ihm gar nicht erst auf und so trank er auch gleich das Halbe Glas mit einem Schluck, nachdem er mir meines gereicht hatte. Wir kuschelten uns auf die Couch, ich war der kleine Löffel, und schauten irgendein Drama, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass mich das etwas ablenken würde. Während er dachte, meine Schultern würden immer wieder zucken, weil ich weinte, musste ich in Wirklichkeit die ganze Zeit ein Kichern unterdrücken, da ich merkte, wie er mit der Zeit immer unwohler hin und her rückte, sich leichte Schweißtropfen von der Stirn strich und versuchte, seinen Unterkörper etwas von meinem sexy Hintern fern zu halten. Da er dachte ich weinte, hielt selbst er es wohl für pietätlos, mich mit seiner immer größer werdenden Latte zu belästigen. Das Viagra hatte wunderbar zu wirken begonnen, darum beschloss ich, ihn noch mehr zu reizen, in dem ich ständig nach dem Cola auf dem Tisch griff und einen Schluck davon trank, wobei mein Oberkörper nach vorne lehnte, was meinen Hintern jedes mal an seinen Schritt presste. Ich wusste, wie gerne er mich gerade flachlegen würde, aber er würde es seinem armen, trauernden Keks nicht antun, irgendetwas zu versuchen. So ein Pech aber auch... er hatte nicht einmal mehr Jimin, der ihm aus der Situation helfen konnte, denn der gehörte nun mir. Irgendwann war die Flasche leer, ich hatte es bissel übertrieben und musste deswegen nun auf Toilette, wo ich auch hinging. Kaum zurück, legte ich mich wieder zu ihm... als ich um die Ecke kam, sah ich wie er schnell die Hand aus seiner Hose zog, anscheinend wollte er sich einen von der Palme wedeln, aber ich war zu schnell wieder zurück, weswegen er seine "Mission" wohl abbrach. Wieder zurück zu meinem kleinen Spielchen mit dem trinken, trank ich den letzten Schluck, aus meinem Glas, als mir einfiel, dass es eben doch noch leer gewesen war... genauso wie die Flasche...

"Tae, wieso hab ich Cola im Glas, war das nicht alles leer?" fragte ich verwirrt und er lächelte gequält, weil ich meinen Hintern extra viel an ihm rieb, beim bewegen.

"Du schienst so durstig zu sein, deswegen hab ich dir meinen Rest reingekippt." meinte er, während er sich darauf konzentrierte, normal zu reden, ohne zu stöhnen. Also hatte ich seinen Rest getrunken... Oh Fuck...

I See Red (Vkook feat Jimin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt