Chapter 12 - Harry

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,,Ich wollte es dir noch sagen, aber hatten wir so viel um die Ohren!", versuche ich mich zu rechtfertigen, dabei ist es meine Schuld. Er hätte es nicht so erfahren dürfen. Jetzt, nach unserer Beziehungspause ist es immer noch schwer, weil man vergisst, wie viel der andere bereits weiß.
,,Harry, es geht mich nichts an warum du hier bist. Ich frage mich nur, wieso du noch gar nichts erwähnt hast. Ich dachte wir hätten noch ein wenig mehr Zeit zusammen, aber wenn du lieber ins Studio fahren willst-."
,,Nein, das habe ich nie gesagt!", falle ich ihm ins Wort, bevor ein Streit daraus wird.
,,Wir alle sind doch mit diesen Themen beschäftig, gerade jetzt.", sage ich ruhig, in der Hoffnung er würde es einsehen, mir zeigen, dass es ihm nichts aus macht.
,,Es ist in Ordnung Harry, du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Wir leben eben beide ein eigenes Leben, unabhängig von einander. Ich will dich nicht von irgendetwas abhalten. Ich bin nur eine Ablenkung für dich.", Louis sieht gekränkt zu Boden und ich spüre ganz deutlich, dass es das eben nicht ist, in Ordnung.

,,Komm schon Lou.", sage ich genervt, er reagiert völlig über und ich hoffe, dass er das weiß.
Doch statt Einsicht zu zeigen, richtet er sich auf und kehrt mir kühl den Rücken zu. Die Raumtemperatur muss sich um zehn Grad erleichtert haben, ich bekomme eine Gänsehaut bei seinem Anblick.
,,Wieso bist du überhaupt in New York?", will ich wissen. Dann ziehe ich mich ebenfalls auf die zitternden Beine und starre auf seinen Rücken vor mir. Wie konnte dieser Abend nur solch eine Wendung nehmen?

,,Was?", er dreht sich zu mir um, Verwunderung liegt in seinem Blick. ,,Du hast mich schon verstanden Louis. Wieso bist du hier?"
,, Weil ... ich ganz einfach einen Auftritt hatte.", er zieht die Schultern nach oben, die Hände in den Hosentaschen vergraben. ,,Der war aber in Bosten.", sage ich emotionslos.
,,Sag mal stalkst du mich etwa?"
,,Das sind vier Stunden Fahrt von hier."
,,Was ist dein Problem?"
Ich beiße mir verbittert auf die Zunge, bis ich Blut schmecke.

,,Du hast sie getroffen, oder?", frage ich angespannt, meine Beine immer noch zittrig.
,,Wen meinst du?"
,,Na wen schon?",ich lache ironisch. ,,Eleanor."
Louis sieht mich mit einem starren Blick an. Seine Augen weiten sich, als wäre er in eine Schockstarre verfallen. ,,Was hast du denn gedacht, welcher Name jetzt kommt?", ich sage das abwertend, und dass nur, weil ich verletzt bin. Ich wusste, dass ihm noch was an ihr liegt. Das er sie nicht loslassen kann, obwohl er es bei mir konnte. Ich hasse ihn dafür.

,,Ich habe sie nicht getroffen.", sagt er schließlich und unterbricht die Stille, welche sich wie Nebel um uns gelegt hat. ,,Lüg mich nicht an."
,,Ach, du meinst so wie du?", seine Augen funkeln gefährlich, und ich frage mich, ob es der Nekotinentzug ist, oder seine alleinige Wut auf mich.
,,Ich wollte es dir noch erzählen, es war kein großes Geheimnis. Warum sollte es das auch?"
Ich kann nicht glauben, dass wir vor nicht mal einer Viertelstunde zusammen auf dem Teppich gelegen haben, eng umschlungen, als könnte sich nichts zwischen uns stellen.
Ich lache bitter, als ich begreife wie naiv wir gewesen sind. Einfach zu glauben es könnte wieder so sein wie früher. Aber anscheinend kann es unmöglich wieder so werden. Wir machen wieder die gleichen Fehler, wie immer.

,,Ich denke es ist besser, wenn ich jetzt gehe.", flüstert Louis leise, sodass es fast unheimlich erscheint. Verdammt, er weiß, dass ich es nicht so gemeint habe.
,,Und für wen soll das besser sein?", ich mache einen Schritt auf ihn zu, will ihn davon abhalten durch diese Tür zu gehen. Aber als ich seinen Arm greife und festhalten will, schüttelt er ihn wütend ab. ,,Für mich ist es besser!"
Er wendet sich ruckartig von mir ab, stürzt beinahe Kopflos weiter in Richtung Flur, wo er seine Schuhe und Jacke auf dem Boden wieder findet.
,,Lou-."
,,Hör auf mich so zu nennen. Den gibt es schon lange nicht mehr so, wie du ihn kanntest! Das hier war alles ein Fehler, wir hätten das nicht tun dürfen. Ich bin einfach noch nicht so weit!"
Daraufhin reißt er die schwere Haustür auf und verschwindet nach draußen. Seine Schritte hallen im Treppenhaus nach, während ich untätig an die Türschwelle trete.
Er ist weg und ich weiß nicht wohin. Bei wem wird er heute Nacht landen? Ich weiß es nicht. Wie könnte ich auch, schließlich kennen wir uns wohl kaum noch.
Und ich frage mich, wann Louis Tomlinson für mich ein Fremder geworden ist ...

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